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Wassenberg1420

Heimatforscher Franz-Josef Breuer veröffentlicht Buch zur Geschichte des Ortes. Es ist bereits seine vierte Veröffentlichung.Von Anna Petra Thomas

„Das ist gewaltig geworden. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe!“ Staunend steht Franz-Josef Breuer vor seinem neuen Werk, einer Auswahl von insgesamt 200 Seiten, jeweils zu neunt hinter Glas gerahmt, auf Tischen im Pfarrheim in Birgelen. „Früher und Heute – Erinnerungen an Heimatgeschichten aus Birgelen und dessen Außenorten“ wird der vierte Bildband heißen, wenn er gedruckt ist. Ende 2015 erst hatte Breuer seinen dritten Band veröffentlicht, der sich mit dem Schützenwesen befasste. Auch die ersten beiden, erschienen 2011 und 2013, hatten sich mit der Geschichte von Birgelen und den umliegenden Orten beschäftigt. Bereits 2010 hatte Breuer eine Broschüre über das Birgelener Pützchen veröffentlicht.

So sah sie aus, die Chronik der Bürgermeisterei Birgelen im Jahre 1825 (kleines Bild). Geduldig beantwortete Franz-Josef Breuer (2.v.r.) den Besuchern alle Fragen zu seinen Bildern.
So sah sie aus, die Chronik der Bürgermeisterei Birgelen im Jahre 1825 (kleines Bild). Geduldig beantwortete Franz-Josef Breuer (2.v.r.) den Besuchern alle Fragen zu seinen Bildern.

Über 100 Besucher

Nicht alle der über 100 Besucher fanden bei der Präsentation der fertigen Seiten Platz im Pfarrheim. So groß war das Interesse, die alten Fotos zu bewundern, die Breuer auch dieses Mal wieder zusammengetragen hatte. Schon vor Jahrzehnten habe er angefangen, die Fotos zu sammeln, erzählte Breuer. Sein besonderer Dank ging bei der Begrüßung an seine Frau für ihre Geduld und an seine Enkelin Marie, die ihm auch dieses Mal beim Layout der Seiten geholfen hat.

Alte Brau- und Wirtshäuser

Los geht es im neuen Band mit der Abbildung der Chronik der Bürgermeisterei Birgelen aus dem Jahr 1825 im Kapitel „Die Selbstständigkeit der Gemeinde Birgelen“. Erinnerungen aus den Jahren 1936 und 1941 folgen Bilder von der Kirche, die Breuer als das „Herzstück von Birgelen“ bezeichnet. Weiteren historischen Gebäuden in und um Birgelen sowie der Zeche Sophia-Jacoba ist ebenso ein Kapitel gewidmet wie den alten Brau- und Wirtshäusern. 15 seien es einmal gewesen, wusste Breuer den Besuchern der Präsentation zu berichten. „Das sind schöne Erinnerungen, die nicht mehr wiederkommen.“ Alten Fotos von Wohn- und Geschäftshäusern sowie Handwerksbetrieben folgte ein Blick auf die Postgeschichte. Diese interessiert ihn als Philatelisten natürlich ganz besonders. Und so konnte er seinem staunenden Publikum berichten, dass im Jahre 1713 sogar ein Brief derer von Thurn und Taxis auf dem Postweg in Birgelen war.

Weiter geht es mit Jubiläen, Ehrenbürgern, Wanderwegen und dem Ausbau des Ortskerns, vom Ausbau der Rosenthaler Straße im Jahr 1956 bis hin zur Ortskernsanierung 1992 und 2003. Breuer vermittelt in seinem neuen Bildband einen Blick in die Landwirtschaft und in die Webereien, auch in den Orten um Birgelen herum. In alten Bildern kann der Betrachter auch die Bong‘schen Mahlwerke in Rosenthal besuchen, „ein regional bedeutsames Sandwerk“, so Breuer. Damit verbunden ist natürlich auch ein Blick auf die ehemaligen Bahnstrecken, die durch Birgelen führten. Ein eigenes Kapitel ist auch den Pumpen im Dorf gewidmet, die in früheren Zeiten für die Wasserversorgung sorgten. Immer wieder könne er seine Arbeit als Chronist weiter vervollständigen, wenn hin und wieder einmal jemand einen Menschen auf seinen Fotos wiedererkenne, erklärte Breuer und verband damit einen Dank an alle, die ihn bei seinen Recherchen unterstützt haben.

Das erste Fahrrad 1898

Unter der Überschrift „Dorfgeschichten“ berichtet Breuer unter anderem darüber, dass es 1898 in Birgelen das erste Fahrrad gab. Das Vereinswesen betreffend, findet sich im neuen Bildband ein Kapitel über den Rad- und Motorradverein von 1906. Schließlich hat Breuer auch selbst in Fotos den Abbruch von Wohn- und Geschäftshäusern sowie Fabriken festgehalten, die aufgrund von Bergschäden abgerissen werden mussten.

Über eine Stunde lang hatte Breuer die Anwesenden mitgenommen in die spannende Geschichte seines Heimatortes. Dafür dankte ihm auch Sepp Becker, Vorsitzender des Wassenberger Heimatvereins, ganz herzlich. „Er ist das Gedächtnis des Ortes Birgelen“, lobte er die Arbeit von Breuer. Obwohl das Buch noch gar nicht fertig ist, freute sich Breuer selbst schon über knapp 80 Vorbestellungen, die er an diesem Abend aufnehmen konnte. Wer sich für das Buch interessiert, erhält weitere Information bei Franz-Josef Breuer, ☏ 02432/2504.

Quelle: Heinsberger Zeitung vom 5.5.2017

 

Als Birgelen noch 15 Wirtschaften hatte

Ehrenbürger und Heimatkundler Franz-Josef Breuer stellte im Pfarrheim Birgelen mit einer Ausstellung sein neues Buchprojekt vor. Es entsteht der vierte Bildband "Birgelen früher und heute". Vielfältige Facetten des Ortslebens. Von Angelika Hahn

Wer einmal Birgelens Ehrenbürger Franz-Josef Breuer in seinem Zuhause besucht hat, erinnert sich lebhaft an die endlosen Reihen von Ordnern, in denen dieser Dorfchronist wie er im Buche steht alle möglichen Dokumente, Fotos und historischen Abbildungen zur Ortsgeschichte gesammelt und fein säuberlich archiviert hat.

Zu zahlreichen Bildern in seinem neuen Buch wusste Franz-Josef Breuer viel Interessantes aus der Geschichte Birgelens zu berichten. FOTO: JÜRGEN LAASER
Zu zahlreichen Bildern in seinem neuen Buch wusste Franz-Josef Breuer viel Interessantes aus der Geschichte Birgelens zu berichten. FOTO: JÜRGEN LAASER

Schon drei Bildbände hat der mittlerweile 84-jährige Heimatkundler aus seinen Beständen zusammengestellt. Jetzt lud Breuer zur Vorstellung eines vierten Buchprojekts, das zurzeit in Arbeit ist, ins Birgelener Pfarrheim ein. Und Heimatvereinsvorsitzender Sepp Becker lobte zu Recht den Heimatkundler mit seinem unermüdlichen Recherchefleiß als "Birgelens Gedächtnis".

Nach dem letzten Bildband, der Dokumente zur Historie der Bruderschaft in den Mittelpunkt gestellt hatte, wird der neue, rund 200 Seiten stark werdende Bildband breiter ausgerichtet sein, was auch schon sein Titel verdeutlicht: "Erinnerungen an Heimatgeschichten aus Birgelen und dessen Außenorten - Früher und heute".

Auf Schautafeln wie in einer Ausstellung vermittelte Breuer nun schon mal einen Querschnitt aus dem Bildband, für den sich viele der rund 80 anwesenden Birgelener später schon vormerken ließen. Derzeit sei ein Förderantrag des Heimatvereins für das Projekt an die NRW-Stiftung auf dem Weg, sagte Sepp Becker. Auch die Kreissparkasse will sich beteiligen. So hoffen die Heimatfreunde, dass die Bände für rund 25 Euro (unverbindlich) verkauft werden können.

Die Reihe der Ausstellungstafeln im Pfarrheim begann mit der Geschichte der einst selbstständigen Gemeinde, die in den Anfängen von Schloss Elsum aus verwaltet wurde, 1927 an den Elsumer Weg umzog - Effeld, Steinkirchen und Ophoven gehörten dazu. Einwohnerzahlen aus den Birgelener Dörfern seit dem 15. Jahrhundert hat Breuer recherchiert. Am Gemeinderatsfoto von 1961 in der alten Volksschule mit Gemeindedirektor Jakob Wolters bleibt der Blick ebenso hängen wie an den Fotos der alten Birgelenern noch wohlbekannten Ehrenbürger Heinrich Giesen (Bürgermeister) und des langjährigen Pfarrers Hermann-Joseph Zurmahr.

Breuers eigene Familie ist selbst ein Teil der Birgelener Orts- und Gewerbegeschichte. So sieht man etwa Großvater Adolf Breuer mit Breuers Vater Heinz als Kind vor dem Anstreicherbetrieb in Birgelen. Adolf Breuer arbeitete damals an der Birgelener Kirche und am Pützchen. Die weiteren Breuers wurden im Dorf dann als Schuhmacher und (Schuh-)Geschäftsleute - bis heute - "Institution". Ein besonders denkwürdiges Kapitel schlägt Breuer mit der Geschichte der einst 15 (!) Wirtshäuser im Ort auf. Das letzte schloss bekanntlich Ende 2016.

Das Gewerbe- und Arbeitsleben ist geprägt durch die Stichworte Landwirtschaft und Hauswebereien, die Breuer alle auflistet. Als einziger Industriebetrieb waren die mit etlichen Fotos (etwa vom Verladen des Sandes in Loren) dokumentierten Bong'schen Mahlwerke größter Arbeitgeber. Als eingefleischten Briefmarkensammler und Sportfreund interessiert Breuer natürlich auch die Post- und Vereinsgeschichte.

Viele Fotos dokumentieren längst verschwundene Gebäude im Ort (Mühle, Haus Birgelen) oder den Wandel nach diversen Umbauten. Dorfleben anno dazumal an der Dorfpumpe kommt ebenso in den Blick wie die ersten Fahrräder in Birgelen 1898.

Und immer wieder hat Breuer zu Fotos Geschichten und Erinnerungen an ortsbekannte Menschen und Familien parat, was zu lebhaften Diskussionen unter den Gästen führte. Schlaglichter in die neuere Geschichte wird der Bildband etwa mit der Ortskernsanierung werfen, aber auch die neue Wanderwelt mit Premium-Weg "Birgeler Urwald" oder dem Kirchenprojekt "Pilgerweg" wird dokumentiert.

Quelle: RP vom 28.4.2017

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