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Kategorie: Geschichte
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Mit dem Ehrenbürger der Stadt Wassenberg, Hanns Heidemanns

Willkommen in Wassenberg! – Zum Wiedersehen mit vielerlei lebendiger Geschichte, auch etwas Romantik und viel Wassenberger Tradition. Sie sind herzlich eingeladen, zu einem Spaziergang durch die 1000-jährige Geschichte unserer Stadt. Fotos zeigen Bauwerke, Denkmäler, Kirchen und anderes mehr aus verschiedenen Zeitepochen. Ich möchte Sie auch mit etwas Stadtgeschichte vertraut machen, ohne den Anspruch zu erheben, Ihnen ein komplettes Geschichtsbuch anzubieten. Nach dem Rundgang durch Wassenberg folgt ein Ausflug nach Birgelen, Effeld, Ophoven, Orsbeck und Myhl. Dies braucht alles seine Zeit. Den Spaziergängern durch die Stadtgeschichte wünsche ich viel Spaß beim Lesen mit dem Wunsche, dass Ihnen der Spaziergang durch unser schönes Wassenberg Freude bereitet. Treffpunkt: Neues Rathaus, Grundsteinlegung: 1987. Inmitten des Rathauskomplexes liegt die „Villa Nina“, 1905 errichtet als Wohnhaus für den Bürgermeister Nikolaus Beckers (Bürgermeister von 1895 bis 1922, + 1958). Architekt war der Kölner Dombaumeister Witthaase. 1932 wurde die Villa Nina Jugendherberge, 1944 Kriegslazarett. Ab 1945 diente sie als Verwaltungsgebäude.

Die „Villa Nina“ gehört zum Wassenberger Rathauskomplex.


Im Innenhof befindet sich das Weberdenkmal. Niederländische Glaubensflüchtlinge begründeten im 16. und 17. Jahrhundert die Textilindustrie im Wassenberger Raum. Wassenberg wurde Seidenstadt. Das Denkmal erinnert an diesen erloschenen Industriezweig. Gegenüber dem Rathaus liegen der Judenfriedhof und der evangelische Friedhof. Seit dem 14. Jahrhundert lebten Juden in Wassenberg. Flurnamen wie Judenbruch, Judenweg und Judenpfad deuten auf die Anwesenheit von Juden hin. Der jüdische Friedhof wurde 1688 angelegt. Die Nazis ließen ihn zerstören. Die erhaltenen Grabsteine konnten nach dem Krieg wieder aufgestellt werden. Eine Stele erinnert an die ermordeten jüdischen Mitbürger.

Rechts daneben befindet sich der (ehemals an der evangelische Friedhof, der 1628 angelegt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die evangelischen Christen auf dem katholischen Kirchhof (ehemals an der Kirche befindlich) beigesetzt. Der Amtmann Wilhelm von Pallant (+ 1634) genehmigte am 16. Februar 1628 die Anlage „vor den Toren der Stadt“. Auf dem Kirchhof befinden sich die Grabanlagen der Familien des seinerzeit berühmten Pfarrers Otto Grashof und des Tapetenfabrikanten H.F. Zorn.

Auf dem evangelischen Friedhof befinden sich auch die Grabanlagen des Pfarrers Otto Grashof und des Tapetenfabrikanten H.F. Zorn.

In Richtung Wassenberg liegt rechts ein Fußfall aus dem Jahre 1717. Sieben Fußfälle standen auf der Straße von Wassenberg nach Birgelen. Sie enthielten Darstellungen der Passion Christi. Fußfälle waren die Vorläufer der Kreuzwegstationen. In früheren Zeiten glaubte man, dass Christus sieben Mal unter dem Kreuze „auf seine Füße gefallen“ sei. Das Material – Sandstein – stammt zum Teil aus römisch-fränkischen Grabanlagen.

Auf der Strasse nach Birgelen standen einst sieben Fußfälle.

Im Straßenpflaster vor dem Fußfall ist die Abbildung eines Tores zu erkennen. An dieser Stelle stand das sogenannte „Birgelener Tor“ im Rahmen der hier verlaufenden Stadtmauer. Das Tor wurde 1783 abgerissen.


 

An das „Birgelener Tor“ erinnert diese Abbildung im Straßenpflaster.

Wir gehen nicht durch, sondern „über“ das Birgelener Tor und betreten die Roermonder Straße. Im Haus Roermonder Straße 5 (Modegeschäft „mode + mehr“) wurde im Jahr 1880 der Wassenberger Kunstmaler Leo Küppers geboren, der in Düsseldorf wirkte und 1946 dort starb. Der Dank Bergschäden erforderlich gewordene Abriss mehrerer kleinstädtischer schöner Geschäftshäuser ermöglicht dem Betrachter einen Blick auf die Hofkirche. Man sieht deutlich, dass sie in einem Hinterhof errichtet wurde, daher der Name „Hof“-Kirche. Die evangelischen Christen durften nach dem 30-jährigen Krieg aufgrund des Friedensvertrages von 1648 Predigthäuser - ausdrücklich nur in Hinterhöfen gelegen – errichten. 1652 entstand dieses alte Predigthaus. Auf dem Dachreiter befindet sich der Geusendaniel, der mit seiner Trompete Stadt und Land ständig in Augenschein nimmt.

1652 wurde die Hofkirche erbaut.

Gehen wir weiter, so entdecken wir den Eingang der Hofkirche sehr versteckt im Geschäftshaus von Photographie Nadine Jütten. Eine Tafel am Eingang gibt Hinweise. Gegenüber dem Eingang gelangen wir über die ehemalige Löffelstraße auf den Roßtorplatz. In der Löffelstraße befand sich früher die „Münze“. Dank des Stadtrechts durften die Wassenberger ihr eigenes Geld prägen. Wie aus dem Rathaus augenzwinkernd zu vernehmen ist, bemüht man sich heute um die Wiedereinführung dieses alten Rechtsgutes. Beim Herstellen der Münzen wurde flüssiges Metall in Formen gegossen. Dazu war ein bestimmter Löffel erforderlich. Ohne diesen Löffel konnte kein Geld hergestellt werden. Infolge der Bedeutung des Geldgießerlöffels erhielt die kleine Straße ihren Namen. Teile des alten Straßenzuges wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Wir befinden uns jetzt auf dem Roßtorplatz, dem Kommunikationsplatz Wassenbergs. Das Roßtor ist das einzig erhaltene Stadttor von ehemals drei Toren. Man sieht deutlich unterschiedliche Baumaterialien – in der unteren Hälfte Natursteine, im oberen Teil Feldbrandsteine. Der untere Teil stammt aus Festungsanlagen, die vor 1365 errichtet wurden.

Von ehemals drei Stadttoren ist das Roßtor bis heute erhalten.

Der Heinsberger Pfandherr 1365 die Wassenberger Festung schleifen. Der Herzog von Brabant veranlasste die Heinsberger zum Wiederaufbau. Um 1420 wurden die Stadtmauern, die Tore, der heute noch erhaltene Bergfried und der Kirchturm errichtet. Da nicht ausreichend Natursteine für den Wiederaufbau zur Verfügung standen, wurden in Wassenberg Feldbrandsteine in großer Zahl hergestellt. Der Name Roßtor stammt von einer Rossmühle, die sich innerhalb der Stadtmauer in der Nähe des Roßtores befand. Wind- und Wassermühlen zur Gewinnung von Mehl und Öl befanden sich – naturbedingt – außerhalb der Stadtmauern. In Notzeiten, bei Belagerungen, konnten diese Mühlen nicht genutzt werden, so wurde eine Art Notmühle, die von Rössern „gedreht“ wurde, betrieben. Dem Roßtor gegenüber sehen wir die Rückfront des ehemaligen Rathauses. 1753 wurde ein erstes Rathaus auf der Grundfläche des ehemaligen Amtshauses erbaut. Das Rathaus wurde im Krieg zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und diente bis 1987 seiner ursprünglichen Funktion. Vor dem Rathaus steht die Marktsäule mit Stadtwappen, wiedererrichtet 2003, als Symbol des mittelalterlichen Marktrechts.

Die Rückfront des ehemaligen Rathauses mit der im Jahr 2003 wiedererrichteten Marktsäule.


Wir betreten die Graf-Gerhard-Straße, benannt nach dem Gründer Wassenbergs. Auf der linken Seite finden wir ein großbürgerliches Wohnhaus mit Freitreppe, das „Forckenbeck-Haus“. Oskar von Forckenbeck heiratete Maria, die Tochter des Bürgermeisters Packenius, gestaltete das Judenbruch zum Park, machte Weltreisen, sammelte auf diesen Reisen Zeitungen und begründete das älteste Zeitungsmuseum der Welt in Aachen. Er starb, 76 Jahre alt, 1898 in Wassenberg. Eine Erinnerungstafel erinnert an sein Wirken. Daneben in der ehemaligen Metzgerei Basten befand sich jahrhundertelang ein Gasthaus, „het Jaastes“, gegründet 1317 als „Hospital des heiligen Nikolaus“, diente es zunächst zur Aufnahme von Siechen und Kranken. Später wurde es bis 1936 als Armenhaus genutzt. Das Gasthaus gab dem früher hier vorbeifließenden Gasthausbach seinen Namen. Vor diesem Hause ermordete 1355 Vogt Adam von Morshoven den Gasthausmeister und lieferte damit die Vorlage zu der Sage des „Drüjen“. Gegenüber dem Forckenbeck-Haus finden wir das älteste Wassenberger Backsteinhaus, erbaut um 1400. Im heutigen Café Post befand sich die frühere Pferdepoststation. Hier nehmen wir einstweilen Platz, stärken uns und werden von hier aus den Rundgang fortsetzen.

Das „Forckenbeck-Haus“ und das ehemalige „Jaastes“.

 

Nach erholsamer Pause im gemütlichen Cafe Post und einer Stärkung mit einem Stück Champagnercremetorte, kreiert von Thomas Windeln, folgen wir den Spuren historisch bedeutsamer Bauten in Wassenberg.
Gleich gegenüber neben der Kreissparkasse erkennen wir die Reste des ehemaligen Kapuzinerklosters. Eine Bronzetafel zeigt uns modellhaft den ehemaligen Klosterbereich. 1654 kamen die Patres nach Wassenberg.
Eberhard von Höngen, genannt „Wassenberg“, stellte seine „adelige, binnen Wassenberg gelegene Behausung so von seinen Eltern bewohnt, den Kapuzinerpatres zur Verfügung, gratis und unentgeltlich.“ So die alte Akte. 1681
wurde die Klosterkirche durch den Lütticher Weihbischof konsekriert. 1819 wurde die Kirche jedoch wieder abgebrochen. Die Patres blieben bis 1802. In Folge der Säkularisation wurde das Kloster aufgehoben, die Patres
vertrieben. Von der ehemaligen Klosteranlage erkennen wir an der Westseite das einstige Refektorium und an der Nordseite den Zellentrakt. Im siebenjährigen Krieg stellte Herzog Ferdinand von Braunschweig 1758 dem
Kloster einen Schutzbrief, einen „Salve Garde-Brief“ aus. Heute erinnert der alljährlich stattfindende Kapuzinermarkt und die in der Brühl gefeierte „Pape“ (Patres-Kirmes) an das Segensreiche Wirken der Kapuziner in Wassenberg.

Gleich nebenan in Richtung Brühl befand sich eine Brauerei. Im Mittelalter wurde in Wassenberg reichlich Bier gebraut. Bereits im 14. Jahrhundert stellten die Wassenberger Bier her und Mitte des 16. Jahrhunderts waren
55 Brauer in Wassenberg bekannt. Die Biersteuererhebungen aus den Jahren 1558/1559 liegen noch vor. Der Gerichtsbote Jakob Kremer führte bei den Biersteuererhebungen ein Kerbholz als Buchhaltungsunterlage.

In Höhe der Volksbank existierte bis 1863 das Brühltor. In der Nähe des Brühltores stand ein Bildstock mit dem Heiligen Sebastian. Hier durften zum Tode Verurteilte Vor ihrem Gang zum Galgenberg ein letztes Gebet verrichten, Das Wort „Brühl“ leitet sich vom keltischen Wort „brogilo“ her und bedeutet Acker. Durch die Nikolausgasse, wo früher einmal der Nikolausaltar gestanden hat, gehen wir in Richtung Rosengarten zum Verlorenenturm. Wir überqueren hier eine kleine Straße, die zu einem Platz führt: „Am Buir“. Buir bedeutet „am Haus“. Es kann Vermutet werden, dass diese Bezeichnung auf eine dort früher gelegene Zehntscheune hinweist.

Die Ruine des Verlorenenturms aus dem Jahr 1420.

Was ist ein „Verlorenenturm“? — Kinder meinten dazu: Zur Zeit der Ritter wäre dieser Turm wohl eine Art Fundbüro gewesen. Leider nicht! Es war die Todeszelle. Die zum Tode Verurteilten, die ihr Leben verloren,
wurden vor der Hinrichtung hier eingesperrt. Die heute noch vorhandene Ruine stammt aus dem Jahre 1420. Verlassen wir den Ort des Grauens und erfreuen unser Gemüt an der Blütenpracht des Rosengartens. Vor der
Stadtmauer befanden sich gewaltige Gräben, sozusagen Reste davon sind das 1927 eröffnete Schwimmbad und der Gondelweiher. Das Freibad ist das älteste im Heinsberger Land. Der Gondelweiher war vormals ein Bleichweiher, das heißt Waschweiher. Nach dem Waschen wurde die Wäsche auf die sogenannte Bleiche verbracht. Auch früher gab es schon böse Buben. Die machten sich einen Spaß daraus, eine Gänseschar über die frisch ausgelegte Wäsche zu treiben. Aber wehe, wenn man erwischt wurde. Ob schuldig oder unschuldig: jeder bekam seine Tracht Prügel.

Wir gehen am Gondelweiher vorbei durch die ehemalige Bahntrasse rechterhand zum Wingertsberg. Eine kleine Anhöhe, die, wie der Name besagt, dem Weinanbau diente, Auf der Höhe des Wingertsberges liegen Tennisplätze und die Wingertsmühle, eine alte, von den Kapuzinern betriebene Olmühle. Eines Tages traf sie ein Blitzschlag. Sie brannte aus und verkam zur Ruine. Die Familie Limburg baute die Mühle zu einem gastronomischen Erlebnistreffpunkt aus.

Diente sie früher als Ölmühle, so bildet die Wingertsmühle heute einen Erlebnistreffpunkt.


Wir gehen noch einige Schritte weiter, um bei „Tante Lucie“ eine weitere Rast einzulegen. Wir befinden uns hier auf dem Gebiet der „ehemaligen Panneschöpp“. Seit 1400 wurden hier Feldbrandsteine in Ringöfen gebrannt. Die
Herstellung von Ziegelsteinen war erforderlich geworden, nachdem 1365 die Heinsberger die Festung Wassenberg schleiften, jedoch der Herzog von Brabant den Wiederaufbau forderte. Mit diesen Steinen wurden zwischen
1400 und 1420 der heute noch stehende Kirchturm, die Burg, die Stadtmauer sowie drei Stadttore erbaut. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden hier Dachziegel hergestellt. Um 1850 waren noch 13 „Panneschöpp“ in Betrieb. Heute
erinnert nichts mehr an diese einst für Wassenberg bedeutsame Ziegelherstellung. „Tante Lucie“ war in jenen Tagen eine beliebte Fuhrmannskneipe. Mensch und Tier bedurften bei dieser harten und kräftezehrenden Arbeit Speise und Trank.


 Das Ausflugslokal Tante Lucie mit seinem Biergarten inmitten eines alten Baumbestandes ist Ausgangspunkt weiterer Erkundungen. In nördlicher Richtung gelangen wir in das Judenbruch, Wassenbergs Naturdenkmal. Das Judenbruch wurde erstmalig 1324 in einer Urkunde des Lehens-Inhabers „Sibert op dem Judbrooke van Wassenberg“ erwähnt. Das Bruch mit seinen weitläufigen Wanderwegen, einem Wildgehege, sprudelnden Quellen, kleinen Seen und einem Kanal lädt zum beschaulichen Verweilen ein. Aus den Quellen des Bruches wurden im Mittelalter die Stadtgraben der Festung Wassenberg gespeist.

1878 legte Oskar von Forckenbeck sowie sein Forstverwalter Leonhard Wild mit einer gartentechnischen Gestaltung des Judenbruchs den Grundstock des heutigen Erholungsgebietes. Am Fuße des Klosterberges finden wir ein Denkmal zur Erinnerung an ein 1908 durch Vinzentinerinnen gegründetes Kloster, in dem die erste Trinkerinnenheilanstalt Deutschlands untergebracht war. Während des Zweiten Weltkrieges war das Kloster zeitweise Lazarett, später Entbindungsheim, in dem manch Wassenberger das Licht der Welt erblickte. Das Marienhaus — so der Name des Klosters — musste 1977 wegen Bergschäden abgerissen werden.

Dieses Denkmal erinnert an das frühere Kloster.

Eine kleine Tafel am Klosterdenkmal weist darauf hin, dass der Wassenberger Bürgermeister Alexander Packenius anlässlich der Erstkommunion seiner Tochter Maria 1850 eine kleine Kapelle errichten ließ. Maria Packenius heiratete 1860 Oskar von Forckenbeck. Er nannte das von ihm umgestaltete Bruch seiner Frau zu Ehren Marienbruch. Heutzutage hat sich die alte Bezeichnung Judenbruch wieder durchgesetzt.
So schön dieses Bruch auch sein mag, wir müssen weiter. Es gibt noch Einiges zu besichtigen. Wir verlassen das Judenbruch und kommen zum Pontorsonplatz, benannt nach der französischen Partnerstadt Pontorson. Auf
dem Pontorsonplatz finden wir die „Begegnungsstätte“, ein beliebtes Kommunikationszentrum für Jung und Alt. Sollten Sie Boule (Kugelspiel) spielen, ein eigens für dieses in Frankreich so beliebte Spiel angelegter Boule-Platz erwartet Sie hier.

Gehen wir weiter entlang des alten Bahndamms, schauen den schnatternden Enten auf dem Gondelweiher zu und gehen Richtung Wehrturm durch eine Pforte der alten Stadtmauer.

Diese Pforte ziert das spätgotische Sakristeigewände der 1945 zerstörten St. Georgsbasilika, ein Kleeblattbogen-Durchgang. Wir befinden uns nun zwischen Stadtmauer und Kirche im ehemaligen Garten des Dr. Küsters. Die Familie Küsters war eine Arztfamilie, die über mehrere Generationen in Wassenberg ansässig war. Im Garten des Dr. Küsters standen viele botanische Raritäten. Übrig geblieben sind ein auffälliger Mammutbaum, ein Ginkgobaum und einige andere Baum- und Straucharten mehr.
Wir kommen nun zum Stiftsplatz. Der Platz ist eingerahmt von Kirche, Immunitätsbogen, ehemaligen Vikariegebäuden, der Propstei und dem Kindergarten. Der heutige Kindergarten war vormals Volksschule. Der Immunitätsbogen, errichtet um 1400, trennte im Mittelalter die Zuständigkeitsbereiche weltlicher und kirchlicher Gerichtsbarkeit. Wer diesen Bogen zum Stiftsplatz hin durchschritten hatte, konnte nicht mehr nach weltlichem Recht gerichtet werden. Statten wir der Georgskirche einen kurzen Besuch ab. Die 1118 vom Grafen Gerhard III. gestiftete Basilika wurde 1944 Völlig zerstört, ein Neubau 1956 konsekriert. Einige der wertvollen Ausstattungsstücke blieben erhalten. So die Kanzel, heute im Turmbau zu bewundern. Die Rokoko-Kanzel aus dem Jahre 1782 gilt als eine der schönsten und größten Kanzeln im Rheinland, ein Meisterwerk Antwerpener Schnitzkunst. Der Schalldeckel der Kanzel ging leider Verloren. Daneben steht das Renaissance-Taufbecken aus dem l6. Jahrhundert. Im südlichen Seitenschiff finden wir eine Anna Selbdritt-Skulptur aus der Zeit um 1470. Dazu gesellt sich ein kleines, sogenanntes „Tragaltärchen“ in Kastenform aus dem 12. Jahrhundert, weiterhin eine Reliquienmonstranz. Der Altar im nördlichen Seitenschiff ist ein kleines Museum für sich. Der Blockaltar weist römische Bauelemente auf, dazu Teile des ehemaligen Lettners, einer Schranke, die einst den Chorraum abgrenzte. Ein modernes Tabernakel, welches die Bundeslade darstellt, umklammert symbolisch Vergangenes und Gegenwärtiges. Die übrige Ausstattung ist neuzeitlich. Betrachten Sie die Gestaltung des Altarbildes, „Gnadenstuhl“ genannt, und die sich anschließende Heiligenprozession, gemalt von Josef Höttges aus Mönchengladbach, weiterhin den modernen aber ausdruckvollen Kreuzweg von Egon Stratmann und das moderne Lesepult — Ambo — gestaltet durch den Aachener Bildhauer Iserlohe.

Im unteren Teil der Kirche befindet sich ein freigelegtes Grab, ein sogenanntes Kopfnischengrab. In gemauerten Kopfnischengräbern wurden nur hochgestellte Persönlichkeiten beigesetzt. So kann vermutet werden, dass
es sich um das Grab des Kirchenstifters, des Grafen Gerhard, handelt. Verweilen wir kurz an diesem Grab, ehe wir seine Burg besuchen.

Im unteren Teil der Georgskirche befindet sich vermutlich das Grab des Grafen Gerhard.

Wir verlassen die St. Georgskirche durch das Nordportal, werfen noch einen Blick auf die Wollenweber—Madonna, gehen über den ehemaligen Kirchhof vorbei an uralten Grabkreuzen‚ die uns vom Ruheort vieler Wassenberger künden, überqueren die Kirchstraße und stehen vor dem Aufgang zur Burg. Rechter Hand steht das Kriegerdenkmal, nach dem 1. Weltkrieg 1920 errichtet nach Plänen des Düsseldorfer Bildhauers Hans Munzer. Es zeigt St. Georg, hoch zu Pferde, das Böse, den Drachen, bekämpfend. Die Burg ist das Herzstück Wassenbergs. Ohne Burg wäre Wassenberg nicht entstanden. Aufgrund von Funden kann angenommen werden, dass die Römer in der Zeit von 50 v. Chr. bis etwa 350 n. Chr. hier eine Überwachungsanlage einrichteten. Im 9. Jahrhundert wurde auf diesem Berg eine Motte errichtet, eine Hochmotte, ein kleine Festung aus Holzbauten, umgeben von Pallisaden. Wegen der zahlreichen Überfälle der Normannen suchten die Menschen in der Motte Schutz.

Die Wollenweber-Madonna am Nordportal der St. Georgskirche.

1021 überließ Kaiser Heinrich II. den Berg und sehr viel Land Gerhard von Flandern. Dieser baute die Motte aus und nannte sich Graf von dem „Kahlen Wasen-(Rasen)Berg“ später Wassenberg‚ und gab damit seinem
Geschlecht und dem Ort den Namen. Sein Besitz kam im 12. Jahrhundert an die Herzöge von Limburg. Da die Burg wegen ihrer Lage regionalpolitisch von großer Bedeutung war, wurde sie mehrfach Pfandbesitz der Erzbischöfe von Köln. 1296 fielen Burg und Stadt nach Eroberung und Zerstörung an Brabant. Burg und Stadt wurden wieder aufgebaut, aber 1365 ließen die Heinsberger, als sie gerade Pfandherren waren, Burg und Festungsanlagen zerstören. Der Brabanter Herzog zwang jedoch die Heinsberger‚ die Stadtbefestigung und die Burg wieder aufzubauen. Der Aushub der Stadtgraben wurde auf den Burgberg verbracht, so dass dieser mit einer Höhe von zuvor 68 Meter über dem Meeresspiegel um 23 Meter aufgestockt wurde und nunmehr mit 91 Metern einen markanten Punkt in der Rurlandschaft darstellt. Nähert man sich von Norden, Westen oder Süden Wassenberg, ist der majestätische Burgturm weithin sichtbar. Dies besonders in der Weihnachtszeit, wenn ein hell leuchtender Weihnachtsbaum vom Bergfried die Menschen im Lande grüßt.

Kriegerdenkmal, Burg und Bergfried (Hintergrund) bilden weitere Stationen des Spaziergangs.


Der Neubau der Burg um 1400 gestaltete sich nach arabischem Muster. Die Kenntnis darüber kam wohl über die Kreuzzüge nach Europa. 1494 wurde die Burg, nachdem die Jülicher das Wassenberger Land gekauft hatten, Amtssitz des Vogtes. 1740 wurde die Vorburg zu einem Pallas für den Vogt ausgebaut, der die Interessen des Herzogs von Jülich zu vertreten hatte. 1794 marschierten die Franzosen ein und veränderten die politische Struktur in den kinksrheinischen Landen. Die Burg wurde nicht mehr gebraucht. Sie wurde verkauft. Nach den Franzosen zeigten auch die Preußen nach 1815 keinerlei Interesse an einer politischen Nutzung der Burg. Das geschichtsträchtige Bauwerk hat Kaiser und Könige beherbergt. Dadurch kam man wohl auf die Idee, die Burg bis zum heutigen Tage als Herberge zu nutzen und ein erstklassiges Hotel und Restaurant dort einzurichten. Der Bergfried erhielt eine Plattform, die über eine Treppe im Innern des Turmes zu erreichen ist.

Im Innern des Bergfrieds kann man heute noch deutlich die Einteilung in Stockwerke, den gewaltigen Kamin, Nischen für die Vorräte sowie ehemalige Treppenaufgänge erkennen. Bei schönem Wetter hat man einen herrlichen Blick weit in das Land hinein und jeder Betrachter kann empfinden, wie militärisch bedeutsam die Burg in früheren Zeiten war. Von der Plattform aus erkennt man auch leicht, dass sich im Rücken der Burg ostwärts ein großes Waldgebiet auf den Hügeln des Wassenberger Horstes erstreckt.
Am Fuße des Burgberges finden wir noch einen gewaltigen Stein. um den sich eine schaurige Sage rankt. Eine liebende Mutter brachte es fertig, ihren Sohn vor der Todesstrafe zu bewahren, indem sie auf Verlangen des Grafen mit ihren Händen den Stein hob, dann aber tot unter der Last des Steines zusammenbrach und von diesem begraben wurde. Kinder vermögen bei andächtiger Stille das Wimmern der Frau auch heute noch zu hören. Verlassen wir die Burganlage wieder durch die Vorburg in Richtung Kirchstraße und begeben uns rechter Hand in die Synagogengasse, Eine Messingtafel erinnert an der Standort der Wassenberger Synagoge. 1838 errichtete die jüdische Gemeinde eine kleine Synagoge, die am 10. November 1938, einen Tag nach der Pogromnacht — die Wassenberger Synagoge hatten die Brandstifter einfach vergessen — unter Verhöhnung und Verspottung der jüdischen Religion durch einen gelegten
Brand vernichtet wurde. Das Gewände der Eingangstür blieb erhalten und wurde sichtbar in das Mauerwerk eingelassen.

Nun begeben wir uns zum nahegelegenen Parkplatz unseres Ausgangspunktes am Rathaus, um zu einer Rundfahrt über die hübschen Dörfer um Wassenberg zu starten.



Effeld, Steinkirchen, Ophoven

An den Ortseingängen von Effeld heißt das GoId- und Spargeldorf mit prächtigen Schildern die Besucher willkommen.

Viele Wege führen nach Effeld, in das Dorf mit den vielen interessanten und ansprechenden Facetten. Geradezu auf der Grenze liegend, weiß man um die Bedeutung des Kaffees in jenen Zeiten, als hierzulande das braune Gold äußerst knapp war, aber in Holland reichlich erworben werden konnte. Der Schlachtruf der Effelder „Kaffeemänn“ „De Bahn es kloar“ lässt den organisierten Schmuggel erahnen. Der Effelder Boden produziert köstlichen Spargel. Jeweiliger Höhepunkt der Spargelsaison ist das Spargelfest am Christi Himmelfahrtstag. Aufgrund von Kiesvorkommen in der Ruraue entstand eine lukrative Kiesbaggerei. Hieraus entwickelte sich später das Erholungszentrum „Effelder Waldsee“, das man über Hinweisschilder bequem erreichen kann. Wassersport jeglicher Art bietet Besuchern aus nah und fern Erholung. Für Campingfreunde sind schöne Plätze angelegt. Die vielfältigen Bemühungen anlässlich des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ führten 1997 zu der hohen Auszeichnung „Golddorf Effeld“. Zahlreiche Funde belegen, dass Effeld schon sehr früh besiedelt war. Alte Flurbezeichnungen wie „Paulusbruch“, „Welchepool“ oder „Wasserstall“ weisen auf die frühere Sumpf- und Bruchlandschaft hin. Bereits 1244 wurde Effeld erstmals urkundlich erwähnt.

In der Nähe der Ortsdurchfahrt liegt ein altes Wasserschloss mit Burggraben und Brücke. Es ist die Zierde des Dorfes. Der bauliche Kern ist aus einer Motte hervorgegangen. Ein Teil der Burganlage stammt aus dem 15. Jahrhundert. Zu seiner jetzigen Form wurde das Schloss zu Beginn des 17. Jahrhunderts umgebaut. Besitzer ist die Familie von Blanckard.

Auf dem Weg nach Ophoven passieren wir den Ortsteil Steinkirchen, Das kleine Dorf besitzt eine prachtvolle, mächtige Kirche. Es dürfte die älteste Kirche im Wassenberger Raum sein. Der Ortsname Steinkirchen weist wohl
darauf hin, dass hier an der Stelle einer vorchristlichen Kultstätte eine erste steinerne Kirche errichtet wurde. Der ursprünglich romanische Kernbau wurde 1871 niedergelegt und durch einen größeren Neubau ersetzt. Nur
der spätgotische Turm blieb erhalten. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuss stark beschädigt, nach dem Kriege restauriert, aber nicht mehr als Pfarrkirche genutzt.

Auf dem Weg von Effeld nach Ophoven fällt der schön gestaltete Platz vor der Kirche in Steinkirchen auf.

Wir gelangen alsbald nach Ophoven. Dieses Dorf erhielt 1961 die Bestätigung, eines der schönsten Dörfer in NRW zu sein. Berühmtheit besitzt vor allem die Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt, eine dreischiffige Pfeilerbasilika, die - um 1196 errichtet — als Klosterkirche einer Zisterzienserinnenniederlassung diente. Eine Besichtigung dieser Kirche empfiehlt sich. Der Besucher findet unter anderem ein berühmtes Gnadenbild einer frühgotischen Madonna von 1350, einen Antwerpener Schnitzaltar von 1520, verschiedene lebensgroße Holzfiguren sowie ein künstlerisch wertvolles gotisches Kruzifix. Die Wallfahrtskirche ist ein Kleinod im Rurtal.

Die Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Ophoven.

Alljährlich fand in Ophoven ein weit über die Grenzen bekannter Adventsmarkt statt. Der Erlös diente der Betreuung krebskranker Kinder. Dieser Markt zog seit Jahrzehnten Menschen von nah und fern an. Ob in Effeld oder in Ophoven: hungrige und durstige Wanderer, Pilger. Radfahrer und Besucher finden vielfältige Möglichkeiten, sich in zahlreichen Restaurants an den Köstlichkeiten der Region zu laben.


 

Orsbeck-Luchtenberg und Myhl

Irgendwie gelangt man aus allen Himmelsrichtungen nach Orsbeck, einem Goldstück an der Rur. Selbst mit einem Paddelboot. Schon die Römer wussten dieses Fleckchen Erde zu schätzen, entdeckten eine Furt durch die Rur, legten gleich zwei Straßen an, die sich bei Orsbeck kreuzten, errichteten auf einem nahe der Rur gelegenen kleinen Hügel ein steinernes Bauwerk —Wachturm oder Heiligtum, wer weiß — und machten es sich in hübsch angelegten Landhäusern und Landgütern — lateinisch Villa — heute „auf dem Viller“ genannt, bequem. Wie man dort sehen kann, hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht viel geändert. Die von den Römern für ihre Bauten gebrannten Ziegel, lateinisch „Later“, waren so gut, dass man sie „later“ (also später) nach der Christianisierung im achten Jahrhundert für den Bau einer kleinen Saalkirche benutzte. Dort können die nach Fischgrätenart eingebrachten Mauerteile aus römischen Ziegeln besichtigt werden. Das Dorf muss man durchwandernd erleben: Winklige, kurvenreiche Straßen scharen sich um die altehrwürdige St. Martinuskirche. Bauernhöfe, Handwerkerhäuser, gelungen restaurierte Wohnhäuser, ein getrennt vom Dorfkern angelegtes, aber nicht abseits liegendes Neubaugebiet, viel Grün, viel Buntes, viel Garten. Man empfindet Atmosphäre in und mit Tradition. Das Leben im Ortsbild ist zeitgemäß im Rahmen des Althergebrachten. Man feiert gern, viel und kräftig — nach alter Väter Sitte. Wanderwege für Fußgänger und Radfahrer, geschmückt von Pappelreihen, führen durch Wiesen und Felder durch die Rurauen. Ein modernes aber beschaulich gestaltetes Kapellchen in den Rurwiesen, dem Heiligen Geist gewidmet, lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und geistig aufzutanken.

Die Pfarrkirche St. Martinus Orsbeck entstand als fränkische Saalkirche schon vor dem Jahr 1000. Im Gemäuer befinden sich römische Ziegel im Fischgrätenmuster.

Luchtenberg präsentiert sich in einem hügelig gestalteten Rurabschnitt. Zwischen Ratheim, Luchtenberg und Orsbeck fand 1794 in der Schlacht an der Rur der entscheidende Übergang der Franzosen über die von den Kaiserlichen hart verteidigte Rurlinie statt.
Der wohl berühmteste Sohn Orsbecks entstammte einem Adelsgeschlecht, welches dem Dorf Namen und Wappen gab: Hugo von Orsbeck, Kurfürst des Kurfürstentums Trier, verstorben 1711. Einen Kurfürsten kann man heutzutage mit eingm
Ministerpräsidenten vergleichen. Durch die von den Franzosen 1802 eingeleitete Säkularisation kamen wertvolle Kultgegenstände in die Orsbecker Pfarrkirche, so unter anderem Partikel vom Kreuz und der Geißelsäule. Durch diese Partikel wurde Orsbeck Wallfahrtsort. Seit 1817 - nach der Franzosenzeit — finden offizielle Wallfahrten nach Orsbeck statt. Der Orsbecker Hans Schrammen schrieb bereits 1922 über sein Heimatdorf, was auch heute noch gilt:

„Noch hat der Neuzeit stürmend Drängen
Wenig nur den Sinn verwirrt;
Noch feiert man die gleichen Feste,
Die sich die Väter froh beschert;
Noch hat die Unrast unsrer Tage
Wenig Unheil gesät;
Noch hat der Städte schlimme Plage
Wenig Altes weggefegt.
Traute Heimat, mögest bleiben,
Wie die Väter dich geliebt!
Mög‘ der Himmel dir bereiten,
Dass dein Frieden nie entflieht.“

Übrigens verfügt Orsbeck über eine der ältesten Kirchenglocken in der näheren und weiteren Umgebung. Sie wurde um 1250 gegossen und lädt zur Mittagszeit Wanderer zum Verweilen und zur Stärkung in die erstklassige örtliche Gastronomie ein. Ein Museum hat Orsbeck nicht zu bieten, aber Muße.

Über eine alte Römerstraße, den Neusser Weg, wandern wir weiter nach Myhl und Altmyhl. Beide Dörfer liegen etwas versteckt in zwei Nebentälern der Rurtales. Altmyhl am Floßbach, Myhl am Klingelbaeh. Die erste Erwähnung Myhls stammt aus dem Jahre 1269. Seit 1360 gab es in Myhl ein Franziskanerinnenkloster. Zwischen Neusser Weg und der Kreisstraße 20 befindet sich ein fränkisch-römisches Gräberfeld. Über das Blumental gelangt man in die herrlich
gelegene Myhler Schweiz, die an heißen Sommertagen Wanderern schattige Waldwege bietet. Regionale Bekanntheit erlangte Myhl durch zwei Produkte: Sand und Stoffe. Der in Myhl gefundene Sand diente in alten Zeiten als Stubensand in Dielen und Hofräumen. Daher der Schlachtruf der Myhler Karnevalsgesellschaft „Sankhas höpp, höpp“. Die Stoffe fanden Absatz in den nahegelegenen Städten.

Vor gut 100 Jahren wurde auf dem Justusberg in Myhl eine Lourdesgrotte errichtet.

Am Justusberg können fromme Beter in einer Lourdes-Grotte ihre Andacht verrichten. Berühmt ist auch die Myhler Sage vom Schwanderberg. Kommen Sie nach Myhl, so lassen Sie sich diese Geschichte erzählen. Jeder Myhler kennt sie und erzählt sie gerne.