Walter Brehl führt die Radwanderungen des Wassenberger Heimatvereins seit 14 Jahren. Sorgfältige Vorbereitung ist nötig. Von Daniel Gerhards
Es sind nun schon um die 3500 Kilometer, die Walter Brehl in den vergangenen 14 Jahren bei seinen Radwanderungen für den Wassenberger Heimatverein zurückgelegt hat. 80 Touren hat er geplant und mit den bis zu 50 Teilnehmern abgefahren. Das ist eine stattliche Leistung, auf die der 78-Jährige zurückschauen kann.
Und wenn Walter Brehl von seinen Radwanderungen erzählt, dann ist er in seinem Element. Er spricht dann von einem Besuch des Ultraleichtflugplatzes in Kückhoven, von einer Tour zum Schloss Dyck, der Fahrt ins niederländische Roermond oder zum weißen Städtchen Thorn. „Es macht mir sehr viel Spaß, solche Touren zu organisieren“, sagt Brehl, der die Radwanderungen des Heimatvereins seit 2004 plant und leitet.
Karte und Knotenpunkte
Dabei geht es mal in Richtung Norden zum Beispiel nach Rheydt zum Schloss, dann wieder nach Süden, etwa nach Übach-Palenberg zum Schloss Zweibrüggen. Dann mal über die westlich gelegene Grenze in die Niederlande oder ins belgische Maaseik und dann wieder in Richtung Osten zum Braunkohletagebau Garzweiler. Walter Brehl plant seine Radwanderungen so, dass Abwechslung im Spiel ist. „Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber, welche Ziele wir anfahren. Das sind oft Museen oder landschaftliche schöne Orte. Wichtig ist mir, dass wir nicht nur durch Wald und Flur fahren, sondern dass wir auch ein reizvolles Ziel haben“, sagt Walter Brehl. Bei der detaillierten Planung helfen ihm Radwanderkarte und Knotenpunktsystem. „Das erleichtert die Streckenführung“, sagt er.
Die nötige Fitness für solche Touren bringt Brehl jedenfalls noch mit. Aufgewachsen ist er in Eisenach, wo die Rhön das Land deutlich bergiger macht als im überwiegend flachen Kreis Heinsberg. Schon dort sei der junge Walter Brehl viel mit dem Rad gefahren. Später war er in Wassenberg auch Teil einer Radsportgruppe. Er fuhr zum Beispiel von Paris nach Wassenberg. Oder zusammen mit dem damaligen Stadtdirektor Walter Windeln von Wassenberg nach Wittenberg, wo die Stadt eine Partnerschaft mit Straach unterhielt. An solche Touren erinnert sich Walter Brehl gern.
„Wichtig ist mir, dass wir nicht nur durch Wald und Flur fahren, sondern dass wir auch ein reizvolles Ziel haben.“ - Walter Brehl, Radwanderführer beim Heimatverein Wassenberg
Dabei fährt Walter Brehl völlig ohne Motorunterstützung. Während mittlerweile die meisten Teilnehmer seiner Radtouren mit dem E-Bike unterwegs sind, fährt er ohne technische Hilfsmittel. Kraft und Ausdauer reichten dafür locker aus, sagt er.
Bei seinen Touren trägt Walter Brehl aber auch sehr viel Verantwortung. „Man muss schon aufpassen, dass nichts passiert“, sagt er. Zum Beispiel, wenn die Gruppe eine vielbefahrene Straße quert. „Ich habe mir vor Jahren mal eine Hupe angeschafft. Wenn auf dem Weg ein Hindernis kommt, gebe ich immer ein Signal“, sagt er. Zum Glück sei bei seinen Radwanderungen aber noch nie ein Unfall passiert. Darauf sei er stolz, sagt er. „Die Leute fahren schon sehr diszipliniert und halten sich an die Verkehrsregeln.“
Bei seinen Touren gehe es derweil weniger ums Sportliche. Die Freude am Radfahren und am Kennenlernen solle im Mittelpunkt stehen. Vielleicht ist deshalb auch die gemeinsame Kaffeepause so wichtig. „Wenn die Leute eine gute Tasse Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen bekommen, dann fahren sie zufrieden nach Hause“, sagt Walter Brehl.
Auch deshalb muss er seine Touren so sorgfältig planen. Bevor es losgeht, fährt er die Route immer einmal selber ab. Er ist all die Strecken also bereits doppelt gefahren: 7000 Kilometer im Zeichen der Radwanderungen des Wassenberger Heimatvereins.
Reizvolle Ziele im Kreis Heinsberg: Radwanderführer Walter Brehl empfiehlt zum Beispiel das Schloss Zweibrüggen in Übach-Palenberg
das Bauernmuseum in Selfkant-Tüddern
die Museumswindmühle in Gangelt-Breberen
und den Braunkohletagebau Garzweiler
Diese und viele weitere Ziele hat er mit seinen Gruppen bereits angesteuert. Fotos (5): Gerhards
Quelle: RP vom 29.6.2017
Von Walter Brehl
Liebe Heimat- und Radwanderfreunde!
Nie zuvor war das Erkunden und Erleben der Heimat und Umgebung so attraktiv wie heute. Das zeigt sich auch in der Beliebtheit der vom Heimatverein Wassenberg angebotenen Radwanderfahrten. Einen besonderen Einfluss auf die große Teilnahme hat nicht zuletzt auch die Fahrradindustrie, die durch technische Verbesserungen der Ausstattung der Zweiräder das Radfahren sehr gefördert und erleichtert hat. Diese positive Entwicklung kann insbesondere die überwiegend Älteren vorteilhaft nutzen und so Körper und Geist fit halten.
Aber auch die hervorragende Beschreibung in den Radwanderkarten mit ihrem neuen Knotenpunkt-System und der örtlichen Kennzeichnung der Wegstrecken mit Kilometerangaben machen das Radfahren zum Spaß für Jung und Alt.
Die ersten Fahrten fanden bereits ab 1991 unter der Leitung von Karl Lieck statt – jeweils von Mai bis Oktober. Er berichtet in der Festschrift über das 100-jährige Bestehen des Heimatvereins 1897-1997, dass zahlreiche Mitglieder und andere Radwanderfreunde das Angebot gern angenommen haben und diese Gelegenheit nutzten, gemeinsam mit Freunden und Bekannten Land und Leute unserer Region näher kennen zu lernen. Die Fahrten führten gleich zu Beginn schon zu unseren Nachbarn auf holländischer Seite, natürlich auch zu Sehenswürdigkeiten geschichtlicher, kultureller und landschaftlicher Art in unserer Heimat und Umgebung – vorwiegend gelegen im Naturpark Maas-Schwalm-Nette.
Nachdem dann Herr Lützeler aus Orsbeck die Radwanderungen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr führen konnte, übernahm ich diese interessante Aufgabe im Jahre 2004 auf Bitte des damaligen Vereinsvorsitzenden Karl-Heinz Geiser.
Meine erste Radwanderung am 5. Mai 2004 führte mit 36 Teilnehmern nach St. Odilienberg, wo wir die Basilika und das Roerstreek-Museum besichtigten. Es folgten weitere Monatsfahrten - jeweils am ersten Mittwoch des Monats - zum Visiter-Center des Siemens-Prüfcenters Wildenrath und zur Molzmühle, zum Schloss Zweibrüggen und Dohmen-Park, zur Zitadelle und zum Brückenkopfpark in Jülich, zur ‚Prins Bernhard Mole’ bei Melick, zum Bauernmuseum in Tüddern, zum Kreiswasser- werk in Uevekoven, zu einer Stadtführung durch Roermond, zur Burg Trips mit Alten- und Pflegeheim, zur Rundfahrt durch das Meinweggebiet, zum Flachsmuseum in Wegberg-Beeck, zum Schlosspark Wickrath und Kriegsgefangenenlager-Gedenkstein Wickrathberg, zum Hariksee, zum Deutschen Glasmalerei-Museum in Linnich, zum Rheinischen Feuerwehr-Museum in Lövenich, zum Elfenmeer, zur Museumsmühle bei Breberen, zum Tiergarten Rheydt-Odenkirchen, zum Europäischen Trachten-Museum in Wegberg-Beeck sowie am 5. September 2007 zu einer Stadt-führung nach Maaseik/B.
Bei allen Fahrten standen Erlebnis, sich kennen lernen und Geselligkeit im Vordergrund – allerdings nicht zu vergessen, die Rückfahrtpause in lockerer Atmosphäre mit leckerem Kaffee und Kuchen in einer angenehmen Lokalität. Bei dieser Gelegenheit möchte ich hervor heben, dass alle Teilnehmer sich stets sehr diszipliniert an die Verkehrsregeln und die Anweisungen des Radwanderführers gehalten haben.
Auch aus dieser Feststellung heraus sind weitere interessante Radwanderungen geplant und werden im Jahresprogramm des Heimatvereins (auch im Internet) sowie in den jeweiligen Zeitungsankündigungen veröffentlicht. Neu eingeführt wurde die Regelung, dass eine aus triftigem Grund aus- gefallene Fahrt zwei Wochen später nachgeholt wird.
Die jeweils letzte Jahrestour im Oktober bietet allen Teilnehmern bei Kaffee und Kuchen einen Lichtbild- oder Film-Rückblick auf die durchgeführten Fahrten. Dies soll auch für das nächste Jahr zur weiteren Beteiligung an den Radwanderungen motivieren.
Wassenberg, im Oktober 2007
Radwanderführer Walter Brehl vom Heimatverein Wassenberg machte sich bei hochsommerlichen Temperaturen mit einer Gruppe von 30 Teilnehmern am 5.8.2015 auf den Weg nach Hückelhoven, um das Besucherbergwerk Schacht 3 Sophia-Jacoba mit dem Barbarastollen zu besichtigen. Die Tour führte zunächst am Ufer der Rur entlang bis Hilfarth, von dort weiter durch die Hückelhovener Innenstadt zum alten Förderturm. Dort erzählte Frank Sebastian Krüger, ein ehemaliger Steiger der Zeche, wie alles begann, viele technische Details im Barbarastollen und aus dem beruflichen Bergmannsleben.
An Hand der vielen Ausstellungsstücke - vom Teufhaspel mit Kübel bis zum letzten Wagen mit der letzten Kohle - konnte man eindrucksvoll Bergbau vor Ort erleben. Bei Kaffee und Kuchen im Gästeraum des Fördervereins wurden die Eindrücke der Besucher in geselliger Runde verarbeitet, bevor die Gruppe sich mit einem herzlichen "Glück Auf" verabschiedete.
Quelle: RP vom 13. August 2015
Kurze Strecken-Beschreibung
Start ist oberhalb vom Haus Wildenrath. Der Weg folgt dem Naturpfad bis zu einem Waldrand, überquert den noch jungen Schaagbach. Anschließend geht es für die Wanderer durch den Birgeler Wald bis zum „Birgelener Pützchen“, einer kleinen Wallfahrtskapelle. Über einen von Heiligenfiguren gesäumten Kreuzweg geht es weiter. Danach gilt es recht steile Anstiege zu überwinden, auf denen Relikte des Westwalls zu erkennen sind.
Über den alten Bahndamm der stillgelegten Strecke Jülich-Dalheim, führt der Weg weiter an den höchsten Punkt des Wanderweges. Urwüchsige Misch- und Buchenwälder wechseln sich ab. Oft werden die Wege und Pfade von fast mannshohen Farnen eingerahmt. Dann erreichen die Wanderer das romantische Schaagbachtal. Der einsame Pfad lädt zum Genuss der Natur ein. Zum Abschluss führt der Weg wieder durch die Bruchlandschaft rund um das Haus Wildenrath.
Tipps und Besonderheiten
Dieser Wanderweg zieht Naturfreunde zu jeder Jahreszeit mit seiner Vielfalt in seinen Bann. Gutes Schuhwerk und Wanderkleidung sind bei diesem naturbelassenen Weg empfehlenswert. Die Biologische Station Haus Wildenrath bietet Wissenswertes zur faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt.
Zur Wallfahrtskapelle "Birgelener Pützchen" gehört der Willibrordus-Brunnen, dessen siliziumhaltiges Wasser heilende Wirkung besitzen soll. Zeitzeugen der Geschichte sind die Relikte des Westwalls: Bunkerreste und Schützengräben aus den Weltkriegen.
Pressestimmen
AZ-Serie Auf gehts's: Der Birgeler Urwald macht seinem Namen alle Ehre
Weitere Info
Wasser.Wander.Welt Premiumwanderweg Birgeler Urwald
HZ vom 13.09.2013 Seite 22
Von Olaf Op den Kamp
Vlodrop/Kempen. Diese Wanderung verläuft entlang der Rur im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Die Landschaft ist teils noch kleinräumig strukturiert mit Kopfweiden, alten Mäandern und Hainen. In Ophoven steht eine prächtige Wahlfahrtskirche. In der Nähe der Mündung der jungen Wurm gibt es entlang der Rur einen kleinen Weichholzauwald. Die Wanderung mit einer Länge von 12,5 Kilometern führt sowohl über schmale Feldwege als auch über befestigte Wege. Einkehrmöglichkeiten gibt es in Vlodrop und Ophoven. Achtung: Bei Rurhochwasser kann diese Route nicht begangen werden.
Der Startpunkt
Startpunkt ist der Markt in 6063 AC Vlodrop (Punkt 24a auf der Skizze), wo – außer wenn samstags Wochenmarkt ist – ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Öffentliche Verkehrsmittel: Bitte informieren Sie sich selbst, da Sie aus sehr verschiedenen Richtungen anreisen. Auf dem Markt in Vlodrop gibt es eine Bushaltestelle.
Los geht es: Ab dem Markt in Vlodrop (24a) gehen Sie in die Grootestraat und folgen dieser dorfauswärts. Sie gelangen zur Rur, überqueren diese und gehen weiter in die Straße „Tussen de Bruggen“. Jetzt in den ersten Weg (Effelderweg) rechts abbiegen und diesem bis zur deutschen Grenze folgen. Sie kommen an einem alten Rurmäander vorbei, an dem Kopf-Weiden stehen.
Weiter geht‘s
Beim Grenzpfahl 372 (24b) überschreiten Sie die ehemalige deutsche Grenze und folgen dem Weg entlang von Äckern. Nach 150 Metern biegen Sie rechts ab in einen Feldweg zwischen Äckern. Sie lassen einen Feldweg links liegen, biegen 200 Meter weiter links ab und folgen dem schmalen Schaagbach.Bei einer Brücke über den Schaagbach biegen Sie rechts ab und gehen über einen Feldweg zwischen Äckern – bei Fruchtstand mit Mais, Weizen und Rüben hindurch. Sie lassen einen Weg rechts liegen. Sie kommen an einer jungen Aufforstung mit Silber-Pappeln und Stiel-Eichen vorbei. Etwas weiter passieren Sie einen sehr hübschen alten Rurmäander. Sie lassen einen Weg links liegen und gehen weiter entlang eines schmalen Waldstreifens. Sie kommen an einem weiteren Mäander, der von zahlreichen Weiden gesäumt ist, vorbei und biegen auf einer Gabelung rechts ab. Entlang des Mäanders können häufig Fraßspuren von Bibern gesichtet werden.
Sie gehen weiter durch Weiden; am Wegrand wachsen Kratzbeere, Großer Wiesenknopf und Echter Hopfen. Auf einem Querweg biegen Sie links ab entlang des schmalen Baaler Bachs, der im Sommer vollständig im Schilfrohr verborgen ist.
Zur Martinuskirche
Geradeaus vor Ihnen steht die Martinuskirche von Steinkirchen. Sie überqueren eine Kreuzung von Feldwegen und biegen auf der nun folgenden Kreuzung von vier Wegen in den zweiten Weg nach rechts ab in Richtung der Martinuskirche von Steinkirchen.
Am Wegesrand finden sich aus Gras geflochtene Nester von Zwergmäusen. Der spätgotische Kirchturm der St. Martinuskirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auf der befahrenen Straße (Punkt 24c) biegen Sie rechts ab und nach 100 Meter auf einer Y-Gabelung links ab. Im weiteren Verlauf lassen Sie einen asphaltierten Weg links liegen und gehen geradeaus durch Äcker und Wiesen.
Auf einer Kreuzung biegen Sie links ab in Richtung Ophoven. Auf der folgenden Kreuzung, bei einigen Kuhställen, biegen Sie rechts ab und nehmen danach die erste Straße nach links (Labergstraße) durch ein Wohngebiet. Sie gehen die Labergstraße bis zum Ende und biegen auf einem Querweg (Marienstraße) rechts ab zu der hübschen Kirche von Ophoven (Punkt 24d).
Wallfahrtskirche in Ophoven
Die Mariä-Himmelfahrtskirche, aus Tuffstein erbaut, ist eine Wallfahrtskirche. Die Kirche, die einem Zisterzienserkloster gehörte, stammt von 1200. Im Jahr 1571 wurde sie zur Pfarrkirche. Das Marienbild stammt von 1350. Der holzgeschnitzte Hauptaltar aus Antwerpen stammt aus dem Jahr 1520.
Bei der Kirche biegen Sie rechts ab in die Schützenstraße. Sie gehen aus dem Dorf hinaus, kommen an einem Sportplatz vorbei und biegen auf einer Kreuzung von Feldwegen links ab durch Wiesen. Auf der befahrenen Straße biegen Sie rechts ab in Richtung der Rurbrücke und überqueren dort die Rur. Dazu folgen Sie dem Feldweg parallel zur beziehungsweise rechts der befahrenen Straße.
Auf die andere Seite
Bei der Brücke über die Rur haben Sie sechs Kilometer zurückgelegt. Auf der anderen Rurseite biegen Sie bei einem Wegkreuz rechts ab in die Katharinenstraße.
Links steht die St. Nicolauskirche (1950) von Kempen. Kempen hieß früher Ruhrkempen, wegen seiner Lage in den Wiesen entlang der Rur.
Sie lassen einen Weg (Am Markt) (Punkt 24e) links liegen und gehen geradeaus bis auf eine Kreuzung bei einem Wohnhaus. Auf der Kreuzung biegen Sie rechts ab in einen Feldweg, der durch Äcker führt. Auf einer Y-Gabelung bei einer Brücke über einen Graben biegen Sie rechts ab und gehen bis zur Rur. Dort biegen Sie links ab, folgen einem Fußweg entlang des Ufers und überqueren nach 400 Metern die Mündung der Jungen Wurm.
Regelmäßig anzutreffen sind hier Vögel wie Grauschnäpper, Graureiher, Eisvogel, Flussuferläufer, Waldwasserläufer und Flussregenpfeifer.
Sie überqueren die junge Wurm (Punkt 24f), kommen an einem Stau mit einer Brücke vorbei und gehen weiter geradeaus auf einen Feldweg entlang der Rur. Dieser erste Stau in der Rur ist ein Wanderhindernis für Fische wie zum Beispiel das Flussneunauge, die aus der Maas kommen um ihre Laichgründe in der Rur aufzusuchen. Sie kommen durch einen Eschenwald und eine Anpflanzung von Kanada-Pappeln. Hier kreist ab und zu der Baumfalke.
Über das linke Ufer
Sie passieren einen alten Rurmäander und gehen entlang der Brücke (Punkt 24 g) zwischen Karken und Steinkirchen. Danach gehen Sie über einen Feldweg über das linke Ufer der Rur, die hier mitten von Äckern durch die Karker Au fließt. Sie überqueren einen alten Rurmäander und gehen weiter entlang der Rur, die von Kanadischen Pappeln gesäumt ist. Sie gehen an einem kleinen Fichtenwald und einem aufgelassenen Stau entlang. Kurz vor der Grenze stockt am östlichen Ufer der Rur ein Auwald. An der Grenze können Sie nicht mehr weiter geradeaus gehen. Sie biegen hier in einem scharfen Winkel links ab (quasi zurück), biegen in den ersten Weg rechts ab und gehen zwischen Äckern hindurch. Dann nehmen Sie wieder den ersten Weg nach rechts und biegen auf einem Querweg erneut rechts ab.
Danach biegen Sie links ab in einen Feldweg, überqueren den Molenbeek und gehen eine Binnendüne hinauf, auf der Spargel angebaut wird. Sie kommen an einem Bauernhof vorbei, biegen auf einem Querweg rechts ab und folgen der Straße in Richtung der St. Martinuskirche (1929) von Vlodrop. Sie kommen am Schloss ‘Het Steenen Huis’ und an einer Kapelle vorbei.
Sie gehen über den Kerkbergweg nach Vlodrop hinein und biegen in Vlodrop rechts ab zum Markt (Punkt 24a) – wo die Wanderung endet.
Noch mehr Touren in diesem Buch
Noch mehr Wanderungen entlang der Rur gibt es in dem Wanderführer von Olaf Op den Kamp, „Die Rur von der Quelle bis zur Mündung. 28 Rundwanderungen zwischen dem Hohen Venn, der Eifel und Roermond.“, 320 Seiten, 17,90 Euro, ISBN/EAN: 978-94-91561-19-1. Lisa Op den Kamp und Nathalie Plum haben die Texte aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt. Das Buch ist im TIC Verlag Maastricht erschienen.
Faltblatt der Stadt und des Heimatvereins nimmt den Besucher mit auf eine historische Reise. Vom Weberdenkmal zurück zum jüdischen Friedhof.
Wassenberg. Vom neuen Rathaus an der Roermonder Straße über 22 Stationen durch die Unterstadt bis zum jüdischen Friedhof auf der anderen Seite des Rathauses nimmt das neue Faltblatt „Historischer Altstadtrundweg“ Interessierte mit auf einen kurzweiligen Spaziergang durch Wassenberg.
Das Blatt wurde von der Stadt Wassenberg in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein erstellt. „Es wird sehr gut angenommen, die Nachfrage ist rege“, so Sepp Becker, Vorsitzender des Heimatvereins, im Gespräch mit unserer Zeitung zur Herausgabe des Prospektes, das in übersichtlicher Weise Einheimischen wie Gästen einen knappen und informativen Einblick in die Geschichte Wassenbergs bietet.
Ganz in der Nähe die Stationen zwei und drei: der Freundschaftsbrunnen, der an die Partnerschaft mit Pontorson erinnert sowie ein unscheinbares kleines Monument, ein sogenannter Fußfall aus dem Jahr 1717, dessen Sandstein zum Teil aus Grabanlagen der römisch-fränkischen Epoche stammt. Im Straßenpflaster erinnert eine Abbildung an das Birgelener Tor der Stadtmauer, das sich hier befand. Weitere Stationen sind das Roßtor, die Marktsäule mit Stadtwappen und das Alte Rathaus, das 1753 auf der Grundfläche des ehemaligen Amtshauses erbaut, im Krieg zerstört und wiederaufgebaut wurde.
Dank des Stadtrechtes durften die Wassenberger ihr eigenes Geld prägen. In der ehemaligien Löffelstraße befand sich die Münze (7). Weiter geht es über die evangelischen Hofkirche (8) zur Station 9 „Buir“ („am Haus“). Die Bezeichnung weist vermutlich auf die dort gelegene Zehntscheune hin. Das Gasthaus „Het Jaastes“ (10) wurde als Hospital 1317 gegründet und später bis 1936 als Armenhaus genutzt.
Daneben auf der Graf-Gerhard-Straße befindet sich das Forckenbeck-Haus. Es wurde von Oskar von Forckenbeck, Gründer des Aachener Zeitungsmuseums, bewohnt, der auch das Judenbruch in einen Park mit Alleen und Weiher umgestalten ließ. Ebenfalls von der Graf-Gerhard- Straße (Vorplatz der Sparkasse) ist ein Teil des ehemaligen Kapuzinerklosters (12) sichtbar. Die Patres waren 1654 nach Wassenberg gekommen. 1802 wurde das Kloster aufgehoben, die Kirche 1819 abgebrochen. Eine Bronzetafel veranschaulicht das ehemalige Klosterareal.
Im heutigen Café Post an der Graf-Gerhard-Straße befand sich im 19. Jahrhundert das „Hotel zur Post“, eine ehemalige Pferdepostation.
Der Rundweg verlässt dann die Graf-Gerhard-Straße und biegt zum Verlorenenturm (14) ein. Der Name stammt daher, dass in diesem Teil der Stadtbefestigung im Mittelalter zum Tode Verurteilte („Verlorene“) vor ihrer Hinrichtung eingesperrt waren.
Küsters Garten (15) ist benannt nach einer Arztfamilie, die hier seltene botanische Gewächse anpflanzte. Ein Mammutbaum, ein Gingkobaum und ein Wassenberg Sämling sind noch zu sehen.
Stiftung des Grafen Gerhard
Station Nr. 16 ist der Stiftsplatz mit Immunitätsbogen. Der Name Stiftsplatz erinnert daran, dass die St. Georgskirche (17) eine Stiftung des Grafen Gerhard war. Die Kirche wurde im Krieg zerstört und 1950 wieder aufgebaut.
Herzstück Wassenberg ist die Burganlage (18). Die jetzige untere Burg wurde 1740 errichtet. Sie war Wohn- und Verwaltungssitz des Jülicher Amtmannes. Station Nr. 19 ist der aus dem Mittelalter stammende Abschnitt der Stadtmauer, die durch Wehrtürme verstärkt wurde.
Der Bergfried auf dem Burgberg (20) wurde um 1400 auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel als mehrgeschossiger Wohnturm errichtet. Der Schlüssel ist an der Hotelrezeption erhältlich. In der Burg waren unter anderem 1505 Kaiser Maximilan II. und 1543 Kaiser Karl V. zu Gast.
Über den Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge (21), die 1938 zerstört wurde und an die eine Gedenktafel erinnert, führt der Rundweg zu seiner letzten Station, dem alten jüdischen Friedhof an der Roermonder Straße sowie dem daneben liegenden evangelischen Friedhof, der 1628 eingerichtet wurde. (wer)
Von Hermann Schwippert
Liebe Wanderfreunde!
Wandern mit dem Heimatverein in froher Runde mit Gleichgesinnten ist schon seit vielen Jahren ein interessantes Angebot des Vereins. Bis November 2001 war Friedhelm Emmerling viele Jahre Wanderwart. Diese Aufgabe erfüllte er bis November 2001 mit viel Einsatz und zur Freude für die zahlreichen Wanderbegeisterten, wofür ihm der Heimatverein herzlich dankt.
Zum Jahresbeginn 2002 erklärte ich mich zur Fortführung der Wanderungen bereit. Ich sah mich in der Erwartung der Wanderfreunde und Wanderfreundinnen, die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers fortzusetzen und auch neue Akzente einzubringen, zumal mir die hiesige
Gegend noch nicht sehr bekannt war. Mit Ratschlägen und Kartenmaterial meines Vorgängers habe ich dann losgelegt.
Die Wanderungen führen meist durch unsere Heimat und nähere Umgebung; manche Ziele werden mit dem Auto angefahren, um dann auch dort die Natur zu erwandern und zu erleben.
Mittlerweile wandern wir in einem Radius von 25 Kilometern, jeweils am 2. Samstag des Monats. Um 13.30 Uhr wird ab Rathaus Wassenberg, Roermonder Straße, losgegangen oder wir bilden Fahrgemeinschaften zum jeweiligen Wanderausgangspunkt.
Die Wanderungen dauern bis zu 2 ½ Stunden; danach wird in der Regel in geselliger Runde eingekehrt.
Nicht nur Mitglieder sind willkommen; wir freuen uns auch auf jeden Gast, der Freude am Wandern hat.
Nach einigen Anfragen älterer Mitglieder habe ich im September 2002 die Seniorenwanderung ins Leben gerufen, die jeden Mittwoch in den Monaten Januar, Februar, März, Oktober und November um 14.00 Uhr, in den übrigen Monaten um 14.30 Uhr startet. Auch hier gehen oder fahren wir ab Rathaus Wassenberg. Wir machen jeweils einen Spaziergang im nahen oder etwas weiteren Kreis. Das Schönste ist auch wieder die Einkehr mit Plauderstunde. Diese Wanderung ist besonders beliebt, und wir haben ständig mehr Teilnehmer zu verzeichnen.
Schließlich habe ich 2005 eine Nikolauswanderung angeregt, die immer am 6. Dezember des Jahres mit Einkehr in der Rochus-Stube Dalheim stattfindet. Auch hier ist die Resonanz sehr positiv.
Die Busfahrten unter Leitung von Manfred Gerling und mir erfreuen sich gleichfalls großer Beliebtheit. Vorab erkunden wir jeweils, was besichtigt wird und wo wir wandern können.
Liebe Mitglieder und Interessierte des Heimatvereins, bitte melden oder äußern Sie sich zu den Fahrten, denn für Anregungen bezüglich neuer Ziele sind wir Ihnen sehr dankbar.
Wassenberg, im Oktober 2007
Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ● BIC WELADED1ERK