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Sänger: Karl Lieck

Wassenberg1420

1897, also vor 120 Jahren, wurde der Heimatverein Wassenberg als „Verschönerungsverein“ gegründet. Anliegen des neu gegründeten Vereins war es, die Attraktivität Wassenbergs noch zu steigern.

Wie sah Wassenberg zu dieser Zeit aus?

Der Wassenberger Notar Wilhelm Weisweiler, der auch Mitbegründer des neuen Vereins war, veröffentlichte in einer Beilage der Heinsberger Volkszeitung einen Text über Wassenberg, seine Sehenswürdigkeiten und seine Geschichte. Nicht alles, was Weisweiler beschreibt, gibt es heute noch, und auch die Sprache hat sich verändert, aber das Schöne und Besondere unserer Heimatstadt kommt auch für uns heute noch gut zum Ausdruck.

Peter Hermanns hat den Text, den wir im Folgenden abdrucken, durch zeitgenössische Bilder aus dem Archiv des Heimatvereins anschaulich gemacht.

Sepp Becker


Wassenberg? ..... „Wo ist denn das irgend in der Welt?“ hörte ich so manchmal, und höre ich auch jetzt noch den Leser fragen. Dem Geschichtskundigen begegnete es vielleicht beim Studium des Mittelalters. Der Kranke erinnert sich beim Lesen vielleicht des weit bekannten Arztes des Ortes. Der Industrielle vernahm von der Neugründung einer steuerfreien Seidenfabrik daselbst. Der Wandersmann aber, der nach den Naturschönheiten im eignen Vaterlande sich umschaut, kann von der reizenden und Umgebung des am westlichen Eck. des deutschen Reiches hoch über dem stillen Roerthal gelegenen Städtchens Genaueres erzählen.

Die R o e r  durchschneidet in beständigem Zickzack von ihren Quellen auf den kahlen Eifelhöhen Kalterherbergs bis zu ihrer Mündung in die Maas bei der holländischen Provinzialstadt Roermond meist Wiesenthäler.  Sie hat durch ihr starkes Gefälle, in Folge der nicht unbedeutenden, schnell hintereinander zukommenden Nebenflüsse, und Mangels jeglicher Regulierung einen ziemlich willkürlichen Lauf. Die tollsten Streiche vollführt  sie, sich kräftig und gesund fühlend, einige Stunden vor ihrer Mündung.

Das eigentliche Flußbett ist hier eng, ohne jedes Ufer, und zeigt Sommers oft nur ein dünnes Wässerlein zwischen dem den Fußboden deckenden Kieselgerölle, kaum hinreichend, Hecht und Aal am Leben zu erhalten. Doch, so unschuldig das Wässerlein auch dreinschaut, nasser Herbst, schneereicher Winter und auftauender Lenz machen es zum reißenden Strom, der keine Ufer mehr kennt und Dämmen und Deichen trotzt. Der wilde Gesell ergießt sich über Wiesen hinaus über Straße und Dorf. In plötzlicher Schnelle ist der Schwall da, ehe die Anwohner sich`s versehen, und nimmt mit, was ihm in den Weg kommt: Holz und Heu, Steg und Brücke. Der Verkehr von hüben und drüben ist dann nur mittels Karren möglich, die bis zur Nabe durch das über den Weg strömende, einen weiten See bildende Wasser müssen. So ist`s vor Jahrhunderten gewesen.

„Quod si nonnunquam major turgidus aestu
„Praecipitet latices, et raptans obvia secum
„Agricolis damnosa erat,“

(Manchmal stürzt der Fluß in heftigem Schwalle seine Gewässer mit Gewalt abwärts, alles mit sich fortreißend, zum großen Schaden der Anwohner.)

singt im Anfang des vorigen Jahrhunderts der Heinsberger Canonicus Peter von Streithagen von ihr. So macht`s der Fluß auch heute noch, ohne daß man Mittel gefunden oder angewandt hätte, dem zu steuern.

Das Roerthal, welches schon in seinem oberen Theile bei Kalterherberg, Einruhr, Heimbach, Nideggen, Maubach, des Reizenden so Vieles bietet, wird in seinem unteren Theile um so interessanter, als dort die nähere und weitere Umgebung des Thales in ihrer Flachland-Natur wenig Anziehendes aufweist. Es dehnt sich hier bis auf eine Stunde Breite aus. Das westliche Ufer zieht sich dem Meere zu, nur allmählich ansteigend, in die Höhe und hat in seinen ebenen, der Morgensonne zugewendeten Flächen meist guten Ackerboden, während der östliche Rand eine verhältnißmäßig steile, dünenartige Hügelkette bildet. Hügel reiht sich an Hügel. Theilweise dem Landbau bereits gewonnen, bieten die Abhänge bunte Saatenfelder und fette Weideplätze,  theilweise,  und zwar je näher der Mündung um so mehr, decken Kleingebüsch und Nadelhölzer die von der Abendsonne beschienenen Uferhöhen. Alle halbe Stunden, hier ganz unten verstohlen aus grüner Wiesenschlucht heraus, dort kühner von umwaldetem Hügel herab,  grüßen den mit dem Flusse Wandernden Kirchthürme und freundliche Dörfer. Die Hügel drängen sich immer mehr zusammen, schieben sich immer mehr durcheinander, werden immer vielgestaltiger in Form und Farbe, je mehr der Strom sich seiner Mündung nähert. 

Hier ist`s, kurz vor der Mündung, wo die Hügelkette des rechten Ufers ganz besonders malerisch hervortritt. Vom Roerthale aus langsam aufsteigend, lehnt sich an einen der höchsten in das Thal etwas vorspringenden  „b u r g  u n d  s t e d l i n  W a s s e n b e r g“.

Terrassenförmig schichten sich die Häuserreihen übereinander. Ueber diese hinaus ragt die Spitze des Bergkegels, fast wie künstlich aufgefahren, bedeckt vom Fuße aus mit dunkelem Grün, gekrönt von einer alten dachlosen Ruine. Epheuumrankt schaut der viereckige  S c h l o ß  -  u n d  F e s t u n g s t h u r m  jetzt noch stolzen Sinnes vom Berge hinab über das Flußthal, die Breite und Länge hinweg, Stunden weit. Der Blick vom Thale hinauf findet ein besonders reizendes Bildchen vom Hofe der nahe der Roer im Thale gelegenen  O r s b e c k e r  M ü h l e. Den anziehenden Mittelpunkt bildet die mächtige Thurmruine auf der Höhe, von oben herab ihrer ganzen Länge nach geborsten, von emporragendem Epheu wie zusammengehalten.

In der halben Höhe des Kegels lehnen an diesen an, nach Mittag schauend, die übriggebliebenen Burgräume mit ihren dunklen flachen Dächern. Auf dem südlich an den Burgberg anschließenden  W i n g e r t s b e r g  reckt sich, vom Müller verlassen und verwittert, das Pendant zur Burgruine - der Mauerstumpf einer alten Windmühle empor;

und zwischen beiden, vom Fuße des Burgbergs auf, zwar alt, doch nicht veraltet, älter wie beide, doch keine Ruine, tiefer wie beide stehend und doch beide überragend, in sinniger Ergänzung des freundlichen Bildes, die  K i r c h e mit ihrem Jahrhunderte jüngeren Kirchthurm.

Zwischen beiden Hügeln liegt der  O r t. Roth und blau lugen die Dächer, weiß die spitzen Giebel der Häuser aus dem Grün der Gärten hervor. Hinter alledem und darüber hinaus ragt ein schlanker, noch neuer  F a  b r i k s c h l o t, dem eine dunkle Rauchsäule entsteigt. Der grüne Kiefernwald der jenseitigen Höhen gibt dem Bilde seinen Hintergrund, und das Mühlenthor dem Ganzen seinen Rahmen.

Hier mag wohl Teschenmacher gestanden haben, als ihm der in seien Jülich`schen Annalen (1711, S. 369) ausgesprochene Gedanke kam, daß Wassenberg seinen Namen habe von „W a c h s  a m  B e r g“ (an dem Berge gewachsen). Stände er heute mit uns hier, vielleicht käme ihm beim Hinblick auf die  v i e r  W a h r z e i c h e n  W a s s e n b e r g s: Kirche, Burg, Mühle, Schlot, ein anderer Gedanke, der Gedanke an unsere Zeit und deren vier Stände: im Sturme der Zeit verfallen, nicht untergegangen, doch im Zeichen des Niederganges und der früheren Bedeutung entrückt, die  B u r g r u i n e , der Wohnsitz des A d e l s, dem die  M ü h l e , das Heim des einst wohlgesessenen B  ü r g e r t h u m s, im Verfalle fast gleichkommt;  zwischen beiden, wenn auch älter als sie, doch sie und die Jahrhunderte mächtig überragend, die  K i r c h e  , die Werkstatt des  g e i s t l i c h e n  Standes; hinter allem aber ein Bild des jüngsten  v i e r t e n  Standes, schlank und frisch sich emporringend: der erwähnte neue  F a b r i k s c h l o t .

Wassenberg hatte einst Stadtrechte. Es war Festung. Noch heute umschließt den Ort die alte Festungsmauer. An der südöstlichen Ecke zeigt den „Verlorenkasten“, eine Thurmruine in der Festungsmauer, wo diejenigen der Exekution harrten, die verurtheilt waren, auf dem nahen „Galgenberg“, einem Hügel neben dem Wingertsberg, ihre Schuld durch den Tod zu büßen.

Die Festungsgräben sind ausgefüllt; hier und da findet sich noch ein Stück Lache, als trauriges Ueberbleibsel des früher tiefen Stadtgrabens. Wie bei allen den kleinen Festungen haben sich die Gräben in üppige Gärten, Baumwiesen und Alleen verwandelt. Die Festung bildete ein ziemlich regelmäßiges, am Burgberg sich heraufziehendes Viereck, dessen nordöstliche Ecke in den das ganze Terrain beherrschenden Burgthurm auslief.

Vor dem südlichen Festungsthore („Brühlthor“) dehnt sich außerhalb der Mauern eine lange Straße, die „Brühlstraße“, hin, die durch den Festungsgürtel nicht eingeengt, eine bedeutend weitere Anlage aufweist. Wie damals, so werden auch heute noch die „Brühler“ von den mehr Gewerbe treibenden Bewohnern der ehemaligen Festung „die Bauern“ genannt, währen der „Brühler“ auch heute noch, euphemistisch genug, sagt, daß er in „die Stadt“ gehe.

Der Ort ist bei den gänzlich umgestalteten Verhältnissen nur mehr ein Flecken, allerdings kein gewöhnlicher. Vor allem fällt die niederländische Reinlichkeit auf. Die gepflasterten Straßen sind blitzeblank, die Häuser eins an`s andere anschließend, hier mit hohem Giebel, dort mit langer Breitseite in die Straße schauend, meist proper gestrichen.

Die Thüren und Fenster, namentlich der älteren Häuser, sind in Blaustein, manchmal mit Backsteinen und Blaustein abwechselnd, gefaßt. Das lang gestreckte, heute mit Cement bekleidete niedere Haus an der Hauptstraße ist ein altes  C a p u z i n e r k l o s t e r. Gegenüber hebt sich gleichalt, aber schmal und hochgiebelig, im Giebelfenster eine Freitagabends zum Stiftungsrosenkranz rufende Glocke, das  A r m e n h a u s  empor.

Nebenan liegt  ein altes Patrizierhaus mit Freitreppe, der Hof  P a c k e n i u s -  v o n  F o r k e n b e c k, der begütertsten Familie des Ortes, heute Sommerwohnung des durch die Gründung des Aachener Zeitungsmuseums weithin bekannten Herrn Oskar von Forkenbeck;

weiter durch das aus der Jülicher Zeit noch herstammende bethürmte  R a t h a u s. Von dort fällt der Blick nach Norden in die Birgeler Straße hinein, die früher mit dem „Birgeler Thore“ schloß,

nach Westen die Roßstraße hinunter auf das von drei Stadtthoren allein noch erhaltene, aber auch verfallene R o ß t h o r,

und nach Osten die Kirchstraße hinan

auf die aus dem Anfang  des zwölften Jahrhunderts stammende, inmitten des hübsch umgitterten Gottesackers gelegene Kirche.

Dieser gegenüber strecken sich an der anderen Straßenseite ein dreistöckiges, vielfenstriges Patrizierhaus, die wohlgepflegten Burggärten und die noch bewohnten Burgräume hin. Zwischendurch führt die Kirchstraße  aus einem neugebrochenen Thor zum Ort hinaus, auf Erkelenz zu.

Die hinter der Kirche hervorschauenden  alten Spitzdächer, Thorbauten und Erker gemahnen noch an das zu gleicher Zeit mit der Kirche von dem damaligen, hier residirenden Territorialherrn Gerhard II. von Geldern gegründete  S t i f t .

Es gibt noch genug  äußere Erinnerungszeichen an jene alten Herrscher im Orte, wenn auch die Erinnerung selbst bei den Wassenbergern schwand. Die Burg ist die Wiege der mächtigen Grafen von Geldern, die den Spruch führten und hielten:

„Hoog van moed, 
„Klein van goed,
„Een zwaard in de Hand
„Is`t wapen van Gelderland.“ 

Hoch von Muth,
Klein von Gut,
Ein Schwert in der Hand
Ist`s Wappen von Gelderland.

Gerhard von Antoing aus Flanderland nahm, wie der Klosterrather Annalist erzählt, um 1020 vom römischen Kaiser Wassenberg zum Lehn. Es war also damals schon nicht ohne Bedeutung. Hier residirte er. Seine Nachkommen sind die Herren von H e i n s b e r g  und die einst so mächtigen Grafen von Geldern. Die Wassenberger Burggrafen brachten den Ort zur Blüthe. Sie gaben ihm schon im Anfang des 12. Jahrhunderts seine heute noch stehende romanische Basilika, zugleich mit dem die Kirche umgebenden weitläufigen Stifte. Sie befestigten den Ort der Art, daß in den Kämpfen mit dem Gegenkaiser Philipp von Schwaben der deutsche Kaiser Otto IV. und Erzbischof Bruno von Köln in seinen Mauern Schutz suchen konnte. Allerdings nahm Philipp nach kurzer Belagerung Wassenberg ein und hielt den Erzbischof im Burgthurm gefangen, während Otto durch die Flucht entkam. Bald darnach hatte der Ort schon seine Städte-Rechte. Doch das Unglück hat es gewollt, daß dem Wassenberger Geschlechte die unmittelbaren Erben fehlten. Die Herrschaft kam an die Limburger, an die Geldrer, die Brabanter, die Heinsberger und mit dem letzten Heinsberger 1484, an die Herzöge von Jülich. Um den Besitz Wassenbergs wurden harte Kämpfe ausgefochten; um Wassenberg schlug Reinald IV. 1288 die furchtbare Schlacht bei Worringen, in der er selber mit 1100 Rittern und Knappen vom Brabanter Herzog gefangen genommen wurde, indeß 8000 Streiter und 4000 Rosse die Wahlstatt deckten. Unter den Jülicher Herzögen wurde die Stadt Sitz eines Droste und Hauptort des über große Theile der Kreise Erkelenz und Heinsberg bis in Holland hinreichenden Amtes Wassenberg. Im Hause des Droste zu Wassenberg, eines Freundes seines Herzogs zu Jülich, fand in den unruhigen Zeiten der Reformation der aus dem Kerker zu Köln befreite Prediger Johann Klopris, wie Luther auf der Wartburg, Schutz und Zuflucht. Außer und mit ihm waren damals beim Droste die Prediger Dionysius Vinne von Diest, Heinrich Slachtscaef aus Tongeren, Heinrich Roll und andere, die von hier aus ihre Lehre über das ganze Nördliche Herzogthum Jülich ausbreiteten, später aber mit dem Könige des neuen Zion, Jan van Leiden, in Münster ihr Ende fanden. Seit Wassenberg zum bloßen Amtssitz herabgesunken, waren die Tage seines Glanzes dahin.

In der französischen Zeit wurde es nicht einmal Canton-Ort. Es ist Flecken im Kreise Heinsberg. Anfangs des Jahrhunderts hatte es Webereien und Dachziegeleien. Seitdem aber die Eisenbahnen, die Landstraßen ersetzend, den Verkehr an sich rissen, schwanden auch diese. Es fiel das Hauptzollamt fort, selbst die Zoll-Einnehmerstelle. Dem Orte blieb nur noch das Notariat. Der evangelischen Gemeinde gehören im Orte außer dem Pfarrer und dem Lehrer eine vollständig evangelische Familie und drei Mischehen an. Die evangelische Kirche ist ein kleiner versteckter Bau.

Juden sind ebenfalls schon lange im Orte ansässig. Die übrigen 1000 Einwohner, einschließlich des nahen Ohe und Forst, gehören dem katholischen Bekenntniß an. Schon vor 800 Jahren war Wassenberg der Sitz eines Dekanates damals der Lütticher, jetzt der Kölner Diözese. Zwei Aerzte und ein Apotheker bemühen sich vergebens, unter den Bewohnern den Tod zu bannen. 

In neuerer Zeit ist Wassenberg wieder in das Zeichen des Verkehrs eingetreten. Eine Crefelder Firma begründete 1893, gegen Gewährung fünfzehnjähriger Steuerfreiheit, eine große  S e i d e n f a b r i k.

Wo einst der Boden vom Hufe der Rosse, von Lanzen und Harnischen der Ritter wiederhallte, da klappert jetzt die eiserne Gezau. Wo einst Trompetenstöße, Ritter und Knappen zu lustigem Turnier und ernstem Kampfe luden, da ruft jetzt das wenig melodische Fabrikhorn arme Weber zu langer Tagesarbeit. Wie sich die Zeiten und Sitten auch geändert haben mögen: Herren und Knechte einst wie jetzt!

Ein anderer Verkehr ganz besonderer Art ist Wassenberg seit einem Jahrzehnt entstanden. Wassenberg ist, wie Offermanns (Geschichte der Städte u. s. w., Linnich, 1854, S. 219) sagt, „ein freundlicher Flecken in einer romantischen Gegend“, „ein ländliches Idyll“, wie es Landtagsabgeordneter Schmitz zur Zeit im Abgeordnetenhause bezeichnete. Seine von Natur aus freundliche Lage wurde durch die Kunst des Menschen noch gehoben. Einige Schritte von Wassenberg, nach Osten hin, erstreckt sich, mehrere hundert Morgen groß, ein parkartig angelegter Wald, das Judenbruch, auch Marienbruch genannt, eine dem Publikum offene Privat-Besitzung.

Das zwischen Burgberg und Wingertsberg in`s Roerthal auslaufende Querthälchen war noch anfangs dieses Jahrhunderts ein wüster Sumpf, stellenweise zwar von Eichen überragt, aber zum größten Theile nicht einmal betretbar. Durch die Opferwilligkeit der Familie Packenius, welche das Bruch vom Fiskus erstand, besonders die jetzigen Eigenthümer, Eheleute Oskar von Forkenbeck und Maria Packenius, ist dasselbe mit Hülfe des vor nicht langer Zeit im achtzigsten Lebensjahre verstorbenen Försters Wild in einen Park umgeschaffen worden. Zunächst wurden die Wasser in Teichen gesammelt, diese durch Kanäle oder Kaskaden mit einander verbunden, dem Ganzen Wege gegeben, Brücken gebaut, Kiefern-, Birken-, Platanenalleen angelegt, Ruheplätze, Grotten geschaffen, Durchschläge für Aussichten gehauen.

 

Auf den Teichen wiegen sich jetzt Nachen zwischen weißen und gelben Wasserrosen. Hier zeigt jetzt das Bruch volle Hochwaldnatur, hochstämmige Eichen und Buchen breiten dichte Schattendächer über gangbare Waldwege, dort wechselt Niederholz mit Nadelbeständen, und weiter durch wird`s ein Stauden- und Blumengarten, überall von strahlenden Wasserspiegeln belebt und wiedergespiegelt.

Mit Großem Geschick ist das dunkle Nadelgehölz unter die helleren Eichen und Buchen vertheilt, und zwischendurch das schimmernde Weiß der Birke und Silberweide verstreut. Die Balsamweide duftet mit der Linde um die Wette. Die breitblätterige Kastanie bietet freigebig ihre Frucht. Die Tannen und Fichten wechseln in mehr als zwanzig Sorten.

Der Hollunder ist in einer Reihe von Arten vertreten. Die verschiedensten Farren, vom zarten Federfarren bis zum hohen Adler-Saumfarren decken den Boden, Hunderte munterer Sänger, von der piepsenden Meise bis zur laut schlagenden Drossel, haben Jahrein Jahraus hier ihre Herberge, und wenn der Lenz in`s Land zieht, kommt mit ihm eine ganze Schaar von Nachtigallen. Da schlägt`s und schallt`s von allen Ecken und Enden. Da gibt`s kein Locken, das nicht seinen Widerhall fände. Furchtlos spielen die Eichhörnchen im raschelnden Laube und gucken verwegen mit den klugen Aeuglein dem müßigen Wanderer zu Scheu hüpft das schnelle Kaninchen, vom Fuße des Wanderers aufgeschreckt, über den Weg davon. Auf den Wanderer aber selbst sinkt es, wenn er an stillen Sommertagen allein im Bruche ist, wie Gottesfrieden hernieder.

Deshalb ist es begreiflich, daß Sommers über tausende Städter aus dem Fabrikvorderland und dem holländischen Hinterland zu fröhlichen Fahrten in`s Judenbruch ziehen, zumal in den Gasthäusern des Ortes auch für den leiblichen Menschen stets beste Pflege sich bietet. Sonntags sind nicht selten bis zu dreißig Equipagen dort aufgestellt. Pfingsten wurden über 2000 Fremde im Park gezählt.

Die schöne Lage, die prächtigen Wälder,  die herrlichen Fernsichten und Spaziergänge, alles dicht vor dem Orte, dazu die gute Verpflegung halten manchen Kurgast auf längere Zeit am Orte. Dieser wird dann im Judenbruch auf Besonderes aufmerksam. Die Siebenbirken, der Siebenweg, der todte Baum, der Tulpenbaum, der Rehbaum, der Irrweg, die Bergschlucht, Das Schneckenhaus, der Teufelsstein, die Bischofsbank, die Eremitage, die Kapelle, und wie all diese Merkwürdigkeiten heißen, haben jedes seine eigene Mär. Bald findet man die hübschen Punkte heraus: die Ruheplätzchen zwischen den beiden Seen; am Eisensprudel,

neben dem plätschernden Bach, und in der Erdschlucht die Ausblicke durch den Aushau auf Stadt und Burg, über den Treppenweg zur Höhe, durch die Weimuthsallee auf`s Schneckenhaus, von der Brücke auf den Wasserspiegel, vom Lusthaus auf das versunkene Schloß, durch den Hohlweg auf die Mühle.

Da ziehen immer wieder an die von Farren bestandenen und Haselholz überdeckten Hohlwege, die schmalen Buschpfade durch die Pflanzkämpen, die hoch überwölbten Waldwege unter den Eichen und Buchen, die teppichweichen Gänge im Tann. Nur ungern scheidet der Wanderer. Selbst nach längerer Rast heißt es stets „auf Wiedersehen“.

Das Judenbruch ist zuerst das Ziel der Fremden. Doch es gibt der schönen Punkte zum Wandern und Verweilen in der unmittelbarsten Nähe von Wassenberg noch so viele, daß sie sich im Einzelnen nicht alle besprechen lassen. An der Kapelle vorbei führt zum Judenbruch hinaus der Weg eine kurze Strecke durch Schlagholz und Heide. Der Blick ist durch das Gehölz beschränkt. Der Weg senkt sich allmählich. Mit einem Male ist die Gegend ganz frei. Ein kleiner, nahezu quadratischer Thalkessel liegt in der Tiefe, ringsum von bewaldeten Höhen umkränzt. 

Zur gegenüberliegenden Ecke fällt der Blick auf die freundliche Kirche und das Pfarrhaus von  M y h l , die sich vom Fuße der das Thal abschließenden Höhe erheben.

Rings aus den grünen Hängen stehlen sich die rothen Ziegeldächer des Ortes heraus. Neben der Kirche ragt auf dem Schwanderberg ein neues prächtiges Kreuz empor. Zwischen Kirche und Kreuz durch, über beide hinaus, grüßt aus der Ferne der Kirchthurm von  G e r d e r a t h. Ein selten schönes Bildchen, des Pinsels eines Malers werth, das um so mehr packt, je weniger man es aus dem Waldgestrüpp heraus zu finden erwartet. Sagen und Legenden von vergangenen Klöstern, verschwundenen Nonnen, Heilung Besessener knüpfen sich an dieses Fleckchen Erde. Doch der Wanderer muß leider vorüberziehen.

Nur einen Bogenschuß weiter zur Seite, im Hügelterain zum Roerthal vorspringend, liegt der  Ga l g e n b e r g , der höchste Berg der Umgebung, der von seinem ehemaligen Zwecke als Richtstätte, heute noch seinen Namen führt. Wohlfeiler Patriotismus hat ihn, allerdings vergebens, in neuerer Zeit zur Friedrich Wilhelmshöhe umtaufen wollen. Den armen Missethätern mag die herrliche Aussicht von hier kaum zum Frommen gereicht haben, und dem Thale war es gewiß auch keine Zierrath, als das Gericht zu Wassenberg am 5. Mai des Jahres 1551 achtzehn in der Nachbarschaft auf dem „Blates“ ausgehobene Räuber hier gleicher Zeit aufknüpfen und zum warnenden Exempel Wochen lang an dem Galgen, den Räuberhauptmann auf dem Rade ließ.

Von jenen Schrecken hat der Ort heute nichts mehr an sich, wohl aber noch die  P r a c h t a u s s i c h t , die, wie allerorts hier, unvermittelt sich bietet. Da liegt das Roerthal in seiner ganzen Breite und einem großen Theile seiner Länge aufgeschlagen, wie ein offenes Buch. Im Süden stützt sich die Halbkuppel des Gesichtskreises auf die blauen Eifelberge, verliert sich im Westen auf dem äußersten Rande des linken Roerufers über Sittard, und schließt im Norden hinter den Thürmen von Roermond ab. In diesem weiten Bogen zeigen sich in der Ferne die Niedegger Berge, die schlotenreichen Höhen der Atsch, der einsame Lousberg und der flache Rücken des von dem breiten Frauenkloster gekrönten Echterbusches. Innerhalb dieses weiten Zirkels schaut das Thal, wie ein bunt gemusterter Teppich, zusammengewirkt aus Feld und Wiese, Wald und Haide, durchschnitten von Fluß und Landstraße, und mit Dörfern übersäet, zur Höhe empor. Mehr als 50 Kirchen sind hier zu zählen. Der Blick umspannt Theile von sieben preußischen Kreisen und die Länge der holländischen Provinz Limburg von der Falkenburger Sohle bis zum Venloer Scheitel. Wenn bei aufkommendem Regenwetter die weiten Fernen zum Fuße des Berges herangezogen werden, wenn dann der Wind die Wolken zu Paaren treibt und die Sonne hinter ihnen, Verstecken spielend, Lichter Schatten wechselnd, über das Thal verstreut, wenn zu später Herbstzeit die Abendsonne jenseits des Thales niedersinkt, die Wolken mit malerischen Tinten übergießt und ihre Ränder golden verbrämt, dann ist der Auslug vom Galgenberg ein unbeschreiblich schöner.

Auf der halben Höhe des Berges, zwischen dem Auslug und dem Judenbruch, das sich hierhin emporzieht, liegt im Grünen versenkt  eine kleine  W a l d w i r t h s c h a f t.

Vorüber führt der Weg nach Süden  gleich wieder in den Wald hinein, Partien bietend, zu deren Beschreibung  nur eines Dichters Feder im Stande ist. Laubbestände, Eichen- und Birkenschläge wölben über den Weg ein luftig Dach; rothe Heide und grüne Waldbeersträucher säumen den Weg, bis die Bahn sich senkt und die Hochwaldnatur vortritt. Hohe Eichen ragen, von grauem Schurf bedeckt, aus dem grünen Rasen hervor. Der Blick verliert sich durch lange grüne, zum Laubgang rund überwölbte Wege zu Thal. Der Fuß tritt weichen Rasen. Die Luft füllt Waldesduft. Ein murmelndes Bächlein kreuzt den Weg. Von der weiten geräuschvollen Welt ist man ganz abgeschnitten. Mit einem Male öffnet sich dem Blick ein kleiner, grüner Plan. Mitten im Walde strahlt eine saftige, grüne Wiese. Vom Rande zieht sich, scheu auffahrend, ein äsendes Reh in`s schützende Dickicht zurück. Noch eine Strecke, dann hat der Waldbestand ein Ende. Quer durch den schmalen Ackerthalkessel führt der Weg in einigen Minuten zu einer Höhe, dem „Myhlerberg“. Auch hier wieder unerwartet ein prächtiger Blick auf ein in`s Roerthal mündendes Querthal. Die Höhe dacht allmählig ab. Durch das kurze Thal zieht sich der Ort  A l t m y h l. Hinter demselben hebt sich, von dunkelen Tannenwäldern bedeckt, senkrecht aufsteigend, die jenseitige Bergwand empor. Links herüber grüßen die Kirchthürme von Gerderath und, nach rechts verliert sich der Blick durch das Thor des Querthälchens in das weite Roerthal hinein. Das ist eine kleine Schweiz. In weiterer Fortsetzung des Weges bieten neue Punkte neue Ausblicke, hier weiter, dort enger, auf Roer- und Querthäler. Schröferberg, Klierhöhe, Kleingladbacher Berg haben darunter den größten landschaftlichen Reiz, und das Angenehme, daß selbst der weiteste von ihnen, der  W a c h b e r g , in einer Stunde Weges von Wassenberg aus zu erreichen ist.

Gleiche Schönheit weist die Hügelkette auf in ihrer Fortsetzung über Wassenberg hinaus nach Norden. Der Weg, welcher an der Kirche vorbei zum Judenbruch abschwenkt, führt gerade aus in einigen Minuten zur „Heide“, auf die über Wassenberg hinausragenden, den Hintergrund des Bildchens von der Orsbecker Mühle bildenden Höhen. Von der Landstraße abbiegend, steigt er den Berg hinan durch eine junge Birkenallee zu dem thalwärts vorspringenden Heidehügel, der sich ebenfalls eine Wiedertaufe in Wilhelmshöhe nicht hat gefallen lassen wollen.

Der Gang und sein Ende bringen neue Bilder. Anfangs zeigt sich nur der blaue Glast der Ferne. Bald löst er sich auf. Der Blick erfaßt zuerst den hohen Thurm der Christopheruskirche von Roermond, der von beiden Thürmen des Münsters flankirt wird, gerade als ob sie zu ihm gehörten, während sich die spitze Nadel der neuen Kapelle im Sand weit seitwärts zeigt. Dann öffnet sich das Thal auch nach links hin. Die Landschaft wird weiter und immer weiter, und der Blick, vom Ende des Heidekopfes aus, umspannt nahezu den ganzen Umkreis, wie er sich auch vom Galgenberge bot, doch in einem andern Lichte. Burg und Kirche Wassenberg, an sich hoch, liegen, von hier gesehen, im Thale. Ueber sie schauen, besonders sich vordrängend, aus der Ferne die schlanken Kirchthürme von  H e i n s b e r g  und  B r a u n s r a t h  herüber, und zwischen diesen und den Roermonder Thürmen liegen verstreut, die fünfzig anderen Pfarrorte, diejenigen Dörfer nicht zu zählen, welche keine Kirche haben. An den Fuß des Heidehügels lehnt sich im Thale mit seinem stumpfen Kirchthurm,

seinem hohen Pfarr- und Schulhaus, das große Dorf  B i r g e l n an.

Ueber den Ort herüber blinken im Sonnenlicht aus dem Park heraus die Zinnen des Schlosses  E l s u m, des Sitzes der Lebenden vom Geschlechte von Leykam.

Die Todten ruhen in der gothischen Grabkapelle, welche jenseits eines Querthälchens vom Nachbarhügel zum Schlosse hinabschaut. Diese ist vor einigen Jahren durch den verstorbenen Freiherrn von Leykam, an Stelle der alten niedergelegten Birgeler Pfarrkirche in Mitten des Kirchhofes errichtet worden. Der Bau war sehr alt. Die Wallfahrer nach Roermond zeigten einander vom Thale aus den Schaum, der noch von der Sündfluth her an der Spitze des Thurmes hing. Alt war der Bau thatsächlich, denn nach Bild und Bauart gehörte zum wenigsten der ersten Christenzeit des Landes an. Undankbare Epigonen haben sich durch den Abbruch schwer versündigt. Auch heute noch wie vor vielen hundert Jahren wird der Birgeler  die steile Höhe hinangetragen, doch nicht mehr wie früher auch zur Taufe, sondern nurmehr zur letzten Ruhe. Das ist ein schönes Ruheplätzchen. Am Fuße des Kirchhofberges im Thale, zwischen diesem und dem Haidekopf, liegt, früher traulich versteckt, jetzt auf  blasser Fläche das „B i r g e l e r  P ü t z c h e n“.

Von rechts und links hallen die Stimmen frommer Beter herauf, Wallfahrer ziehen durch das Thal, Landleute der Umgegend, einzelne und in Gruppen, die allsonntäglich  ihre Anliegen der schmerzhaften Mutter „zum Pützchen“ bringen. Dem Wasser des Brünnchens unter der Kapelle wird heilkräftige Wirkung für die Augen zugeschrieben. Im Innern hängt manche dankbare Widmung. hier ist eine ehrwürdige Stätte. Der Christenapostel der Gegend, der heilige Lambertus, hat jene erste christliche Kirche der ganzen Gegend auf dem Hügel eingerichtet, das Brünnlein zum Taufbecken benutzt. Daher die hohe Verehrung, welche das Volk dem Orte im Gebete bis heute treu bewahrt. Nach Osten fällt der Blick vom Hügel auf menschenleere Heidehöhen und Waldthäler hinab, die sich wild romantisch durch einander drängen. 

Zur Linken folgt ein Weg über einen dieser Bergrücken. Der Tann schließt die Aussicht zum Roerthal bald ab, bald läßt er wieder einen Durchlug, bis er endlich zum geschlossenen Wald sich dichtet. Rechts und links dringt der Blick  durch die langen Zeilen der aus Reihensaat aufgegangenen Tannenbestände wie in`s Unendliche. Der Weg senkt sich, zieht sich bald wieder durch stärkeren, aber unregelmäßigeren Tannenbestand zu neuer Höhe. Da hat der Wald sein Ende.

Ueber eine Schonung ragt ganz nahe von der jenseitigen Höhe aus Laubwald hoch empor der neue romanische Kirchthurm von W i l d e n r a t h, den der hochherzige Pfarrer seiner Gemeinde aus eigenen Mitteln erstellte. Der Reiz des Unverhofften bannt förmlich den Blick des überraschten Wanderers auf das schöne Bildchen.

Bei der Rückkehr mißt das Auge, da wo der Weg von dem Bergrücken zum Orte niedersinkt, das ganze Querthal des Judenbruchs von der Thalsohle hinauf bis zum Kamme der jenseitigen Höhe. In der Thalsohle liegt, zwischen den Bergen eingegraben, geschützt von allen Seiten vor Wind und Wetter, der weite Bau der bereits erwähnten Seidenfabrik von Krahnen und Gobbers aus Crefeld, der, wenn auch Fabrik, doch mit seinen beiden geschmackvollen zinnenbekrönten Frontthürmen u. seinem nicht unschönen Schlot dem Thale einen besonderen Reiz verleiht. Vor dem Eintritt in den Ort schweift das Auge noch einmal rechts und links über`s Thal. Dann führt die Landstraße unter hohen dunkelen Kastanienbäumen, durch die in die Stadtmauer gelegte Bresche, zwischen der über ihre wohlgepflegten Gärten hinüberragenden Burg und der aus dem schön vergitterten Kirchhofe mit der Längsseite herausschauenden Basilika hindurch, die abschüssige Kirchstraße hinab in den Ort hinein.

Bei weiterem Wandern finden sich der hübschen Punkte, der schönen Aussichten der anziehenden Spaziergänge, historischen Erinnerungen noch ungezählte.

Der  B u r g b e r g , den in liebenswürdiger Weise  die Besitzerin Wittwe Claus aus Roermond dem Publikum zugänglich macht, der Kirchhof von Birgelen, der anschließende  K o f f e r a t h s b e r g, die nebenliegende  C a r o l i n e n h ö h e, das Jagdschlößchen  W a l d h e i m  des Fabrikanten Schött aus Rheydt, die  V l o d r o p e r   H ö h e  mit ihrem Aussichtsthurm, haben manichfaltige Fernsichten über Roer und Nebenthäler. Die Wanderung dahin auf den Wald- und Höhenpfaden bieten dem Kundigen einen Reichthum von Naturschönheiten, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten über dies einem steten Wechsel unterworfen sind, und den Vorzug haben, daß die Spekulation noch nicht ihre Eindrücke bei ihnen zurückließ. Der alte  B u r g t h u r m  beherbergte als Gefangenen einen deutschen Kaiser und einen Kölner Erzbischof. Von seinem  M e s s e r p ü t z  hört die ungläubige Nachwelt Grauenerregendes erzählen. Im Ossenbruch geht die schwarze Dame, im Judenbruch der Drühe um; ihm leistet der Teufel Gesellschaft, der allnächtlich auf einem bestimmten Steine sitzt, nahe bei der Stelle, wo ein Schloß versunken ist, im  C a p u z i n e r k l o s t e r  spukt Pater Achatius; der so genannte alte  B e r g  bei Rötgen gemahnt noch an die Merowingerzeiten; H a s t e r n  bei Altmyhl kündigt sich als eine im 13. Jahrhundert bis zum letzten Stein zerstörte Stadt an;  H e l p e n s t e i n, das ehemalige Tempelherrenhaus unweit Arsbeck erzählt von der Plage der Raubritter im 14. Jahrhundert; der B l a t e s, eine Waldpartie zwischen Myhl und Gerderath weiß von der Leprosennoth und dem Räuberwesen im 16. Jahrhundert. Die Gegend war so gefürchtet, daß der Volksmund das eigene Wort für sie fand:

Wä well gonn van Gidere no de Mihl,
Dä mott gonn am hellen Dag on met Ihl. 

Der vielen Schlösser und Adelsgeschlechter der Gegend, Schloß  B l i t t e r s d o r f , Haus W i l d e n r a t h, Haus  H a l l, Burg  E f f e l d  und wie sie alle heißen, ist dann noch nicht gedacht. Ueberall zeigt sich hier dem Geschichtsfreund eine reiche Vergangenheit, dem Naturfreund eine herrliche Gegenwart. Mag man nun aber von Ost oder West, von Nord oder Süd kommen, die Gegend zu ergründen, über alles ragt immer heraus, von allen Seiten auf seiner eigenen Höhe, das Centrum des Ganzen:  „ B u r g  u n d  S t ä d t l e i n W a s s e n b e r g“. 

W. Weisweiler,
Rechtsanwalt und Notar 

 

Karl Lieck: Kätche ut de Bröhl

„Mit dem Spruch ‚Hii es dat stolze Kätche ut de Bröhl!‘ meldete sich Kätchen Stolz-Theißen (1923-2015) am Telefon, wenn ich sie anrief, um wieder einmal etwas von ihr über das alte Wassenberg zu erfahren.“

Im Zweiten Weltkrieg wurde Käthe Theißen als DRK-Krankenschwester dienstverpflichtet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Käthe Theißen als DRK-Krankenschwester dienstverpflichtet.

Karl Lieck vom Heimatverein Wassenberg würdigt das Engagement von Käthe Stolz-Theißen rund um die Mundart und die Historie der Stadt Wassenberg. „Bereitwillig ließ sie jeden an ihren Erinnerungen teilhaben, der sie darum bat. Unsere Wassenberger Mundart war ihr ein besonderes Anliegen. So unterstützte sie mich zusammen mit Jakob Wolters (†) tatkräftig bei der Erstellung des Lexikons „Wassenberger Mundart“. Und selbstverständlich trug Kätchen ihre Plattdeutsch-Geschichten seit 1998, dem Beginn der Plattdütsch-Oavende, in der Begegnungsstätte vor. Unzählige dieser Geschichten sind in ‚Wu et Hatt van voll es....‘ (Hrsg. Karl Lieck), sowie in ,D’r Plattdütsch-Oavend‘ (Hrsg. Walter Bienen) für die Nachwelt schriftlich festgehalten.“ Hier nun eine von Kätchens authentischen Geschichten:

UT OS KENGERTIID

Os Kengertiitd woar en ärm Tiid. Trotzdem woare wir jlöcklech. Dat woar dä Tiid, woa et sovöll Arbeitslose joav. Dat i-eschte J oahr jing et joa noch, doa joav et Arbeitslosejeld, Donoa joav et Unterstützung van de Jemende. Dat Jeld mosch man trückbetahle, wenn man werr ant wirke woar. Doa joav et nix ömesöß, wie hüt. Weil dat ävver so völl Lüht woare, wued en et Jüddebrook (Judenbruch) jewirkt onger Polizei Pi-etesch (Peters) sin Aufsicht. Da bruek man dat net trück de betahle. Ävver wir woare all äeve ärm. De läeve hau man, et joav wenech Vleesch und Wuesch, ene Hering wuedjedellt (geteilt). Jeder hau ene Jaad (Garten), Honder off Enge (Hühner oder Enten) un och Kanin und Jeete (Ziegen). Da hau man Melk, Klatschki-es (Quark) un Eier. Dann wuete Buehne (Bohnen) en et Döppe (Steintopf) jemackt. Och Kappes un Muehre (Möhren) un ru-e (roter) Kappes koame en e Küllke (Erdgrube), Äppel un Bi-ere koame en d'r Keller. Et wuete Kaschteie (Kastanien) jesocht‚ die koame op d'r Söller (Speicher).
Wäe Nüet hau, die wuete verwahrt vörr Kloes (St. Nikolaus) un Weihnachte. Wir Kenger oate Rhabarber un Muehre rüe (roh). En d'r Beu (Ernte) jinge wir süemere (Getreidehalme sammeln). En d'r Herres (Herbst) jinge wir en et Veld Krutröbe (Krautrüben) ut-trecke, Die wuete met et Loov afjeputzt, met de Täng jeschällt un dann jejäete. Dat woar jet Leckesch (etwas Leckeres), wovon op hüt (heute) die Kenger nix mer kenne. Klömpkes (Bonbons) joav et sonndachs, Appelsine om Weihnachte, ävver de Lüht woare devri-e (zufrieden). Spiele kosche wir en den Suemer op de Stroat. Doa koam ens e Rad off en Päeds- off Osse-kar. Jedes Spi-el hau en bestemmde Tiid. Doa wued met d'r Ball jespellt, en anger Tiid d'r Kockerell (Kreisel) jeschlare, dann werr ens Sellke jespronge, met d'r Reep (Reifen) jeloope oder met de Kölsche (Knicker) jespellt. Op d'r Herres un en d'r Wenkter (Winter) wued Verstecke un Noaloope jespellt. Wenn de Lampe anjinge, mosche wir enrenn (nach drinnen) un de Aufjabe make. Wenn d'r Schni-e loach en d'r Wenkter, wuet Neuhaus-Berch met d'r Schlitte eraaf jevahre. Enkele koame van d'r Jaljeberch (Galgenberg) eraaf bis onger de lserbahnbröck. Dann wued op d'r Jondelwiiher un die Wiehere en et Jüddebrook jeschleddert un Schlettschuen jeloope. Wenn en et Vröhjoahr et Wäer atjing (das Wetter abging, besser wurde), stonge die Schosseejraves (Straßengraben) voll Water. Doa wued dann met Staake (lange Holzstangen) drüver jespronge. Doa vi-el (fiel) och all ens eene en dat Water. Bie oss en de Bröhl stong ooch noch e afjebrennt Säejewerk, doa loare Balke und Bräer erömm. Doa kosch man schönn spiele un schaukele. Bii oss en de Nabberschaft wonde Reis, dat woare Jüdde (Juden). Die Kenger spellden met oss un wir li-epen doa all enn un ut. Om Poasche (Ostern) kri-esche wir van de Vrau Reis Matze vör de eate. En die Nazi-Tiid hant völl Nabbere die Familesch Reis jeholpe‚ dat se jet de äete haue.

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins, 

seit unserer letzten Mitgliederversammlung am 13. 3. 2019 hat unser Verein einen neuen Vorstand. Neben meiner Person als dem Vorsitzenden wurde Oliver Hermanns zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Agnes Basten als Rechnungsführerin und Walter Brehl als Radwanderwart wurden in ihren Ämtern bestätigt. Einen neuen Hauptwanderwart haben wir bisher nicht gefunden. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass Wolfgang Clingen bis auf weiteres die Funktion des Wanderführers übernommen hat. Auch das Amt des Geschäftsführers/ der Geschäftsführerin konnte bislang nicht neu besetzt werden. Wir sind froh darüber, dass wir in Anna Tripke eine kommissarische Geschäftsführerin gefunden haben. Sie wird sich in den nächsten Monaten diesen Tätigkeitsbereich genauer anschauen und dann zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob diese Tätigkeit zu ihr passt.

Wie Sie bereits aus einem Zeitungsbericht der Rheinischen Post entnehmen konnten, hat sich der Heimatverein vorgenommen, unter dem Motto „Ich lerne meine Heimat näher kennen“ auf Vereine, Institutionen, Jugendverbände, Kirchen, Parteien und Firmen zuzugehen, um so auf seine Aktivitäten aufmerksam zu machen. Mit unseren Angeboten (den Stadtführungen, Wanderungen, Radwanderungen, kulturhistorischen Spaziergängen, Ausstellungen, Vorträgen und dem Plattdeutschabend) möchten wir gerne dazu beitragen, dass die Menschen in unserer Stadt und darüber hinaus ihre Heimat näher und somit besser kennen lernen.

Vor ein paar Monaten haben wir einen Antrag auf einen „Heimatscheck“ beim Land NRW gestellt. Leider haben wir bislang von dort keine Antwort erhalten. Wie Sie wahrscheinlich schon aus der Presse erfahren haben, hat die Stadt einen Preis für innovative Heimatprojekte ausgelobt. Auch für diesen Wettbewerb haben wir uns mit dem Projekt „Lebendige Stadtgeschichte“ beworben. Schauen wir mal, ob der Rat der Stadt unsere Arbeit zu schätzen weiß.

Ich lege Ihnen den kulturhistorischen Spaziergang am 5. 6. 2019 besonders ans Herz. An diesem Tag werden wir die Kapelle `t Zand in Roermond und den in der Nähe der Kapelle befindlichen Galgenberg aufsuchen. Pierre Backes und seine Frau Yvonne, aus Roermond, werden uns führen. Anmeldungen noch kurzfristig möglich bei Agnes Basten oder bei mir.

Im Rahmen einer Sonderausstellung über Oskar von Forckenbeck im „Internationalen Zeitungsmuseum Aachen“ werde ich dort am 26. 6. 2019 um 18.00 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Wer war Oskar von Forckenbeck?“ halten. Am 31. Juli 2019 führt uns eine kulturhistorische Spazierfahrt in diese Ausstellung nach Aachen. Eine Anmeldung zu dieser Fahrt ist erforderlich.

Wie Sie aus dem Jahresprogramm für die 2. Hälfte 2019 ersehen können, ist es wieder gespickt mit attraktiven Veranstaltungen (siehe dazu auch die Rückseite dieses Schreibens).
Die Tagesfahrt nach Etville ist ausgebucht. Die Reiseleitung übernehmen Agnes Basten und Walter Brehl. Auch die Mehrtagesfahrt nach Freiburg ist nahezu ausgebucht. Fragen dazu beantwortet Ihnen Agnes Basten sehr gerne.

Die Interessengemeinschaft Weinfest e.V. führt in diesem Jahr ihr 6. Weinfest durch. Der Heimatverein hat sich mit einem Inserat an den Kosten der Weinzeitung beteiligt. Auf der Seite 23 finden Sie einen Aufsatz von mir über den Weinanbau in Wassenberg. Außerdem finden Sie in dieser Zeitung eine Beilage: Das Programm des Heimatvereins für das 2. Halbjahr 2019.

„Die Ruraue im Blick der Maler und Fotografen“ heißt die diesjährige Ausstellung des Heimatvereins. Die Ausstellungseröffnung findet am 1. September 2019 um 14.00 Uhr im Bergfried statt. Dazu sind sie alle herzlich eingeladen. Kurator der Ausstellung ist Walter Kurzweg.

Mit heimatlichen Grüßen Walter Bienen


 

Wassenberg, im Juni 2018


Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins,

im März dieses Jahres fand unsere Mitgliederversammlung statt. Eine große Teilnehmerzahl zeigte Interesse an dieser Veranstaltung und auch an den zahlreichen Aktivitäten unseres Vereins. Für die geleistete Arbeit bedanke ich mich bei allen Unterstützern, besonders bei den Mitgliedern des Vorstandes und des Beirates.

Für den amtierenden Vorstand hat das letzte Amtsjahr begonnen. Deshalb sucht der Verein Menschen, die bereit sind, im neu zu wählenden Vorstand Aufgaben und Funktionen zu übernehmen. Wenn Sie Interesse haben, freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden.

Im Oktober/November dieses Jahres möchte der Heimatverein wieder einen Bildkalender für das Jahr 2019 herausgeben.

Die erste Mehrtagesfahrt in das Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg mit dem Ausgangspunkt Trier hat bereits stattgefunden und fand bei den Teilnehmern/-innen eine gute Resonanz.

In diesem Jahr feierte die Stadt Wassenberg das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der französischen Stadt Pontorson. Aus diesem Grund führt die zweite Mehrtagesfahrt in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftskomitee für fünf Tage in unsere französische Partnerstadt. Diese Fahrt ist bereits ausgebucht, es besteht eine Warteliste. Der Heimatverein nahm das Jubiläum zum Anlass, zwei Tafeln für den historischen Rundgang zu stiften, die über die Geschichte der Partnerschaft informieren. Eine Tafel befindet sich am Freundschaftsbrunnen am Rathaus, die andere am Pontorsonplatz.

Am 25. Mai 2018 trat die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft, die u.a. Vereine dazu zwingt, persönliche Daten von Mitgliedern besser zu schützen. Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Ihre persönlichen Daten bezüglich der Mitgliedschaft beim Heimatverein wie folgt gespeichert sind:

1. Name, Vorname, Wohnadresse, Telefonnummer(n), Geburtsdatum (falls angegeben) und Eintrittsjahr,

2. E-Mail-Anschriften von Mitgliedern, Vereinen und Institutionen, die diese angegeben haben für den Versand von Rundbriefen und Einladungen zu Veranstaltungen unseres Vereins. 
Die Datensätze stehen jedem Vorstandsmitglied für die Vereinsarbeit zur Verfügung, werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

Wenn Sie Rundbriefe und Einladungen nicht mehr per E-Mail erhalten wollen, teilen Sie dies Frau Agnes Basten umgehend mit, indem Sie auf eine Mail mit "NEIN" antworten. Falls Sie weiterhin Rundbriefe und Einladungen per E-Mail erhalten möchten, dann bestätigen Sie dies bitte mit "JA". Das würde uns freuen, da E-Mails dem Verein enorme Portokosten ersparen.

Mit freundlichen Grüßen

Für den Vorstand

Sepp Becker


Wassenberg, im Juni 2017

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins Wassenberg,

am 15. März dieses Jahres fand unsere Mitgliederversammlung statt. Mehr als 100 Mitglieder besuchten die Veranstaltung. Diese Anzahl zeigt das große Interesse der Mitgliedschaft an den Aktivitäten unseres Vereins. Für die geleistete Arbeit bedanke ich mich bei allen Unterstützern, besonders bei den Mitgliedern des Vorstandes und des Beirates.

Der von unserem Verein herausgegebene Kalender für das Jahr 2017 war ein großer Erfolg. Die Bilder von Matthias Meyer und Heinz-Josef Jansen mit aktuellen Wassenberger Motiven erfreuen uns das ganze Jahr. Dafür ein herzliches Dankeschön – auch an Bernd Serode für seine Unterstützung.

Der Bergfried und die darin gezeigte Ausstellung „Schwarzwald 1901“ von Willi Palm wurden außerordentlich gut besucht und waren ein Anziehungspunkt für Besucher/-innen von nah und fern. 
Nach dem Innenaufzug ist auch der Außenlift in Betrieb. Damit können nun Menschen den Bergfried erreichen, denen es vorher nicht möglich war – selbst wenn man eine gute Portion Zeit einplanen muss. 
In diesem Zusammenhang freuen wir uns, dass die Arbeiten an den Außenanlagen der Burg und des Bergfrieds enorme Fortschritte machen und das Stadtbild verbessern.

Im Februar wurde mit Unterstützung des Heimatvereins das Leo-Küppers-Haus eröffnet. Es erfreut sich regen Zuspruchs. Hier bedanke ich mich bei Walter Kurzweg für seinen Einsatz – das Haus ist eine Bereicherung für unsere Stadt.

Für den Ehrenbürger der Stadt Wassenberg, Generalapotheker a.D. Hanns Heidemanns, der Mitglied unseres Vereins war und sich viele Verdienste erworben hat, wurde im Beisein seiner Familie eine Gedenktafel Am Buir angebracht.

Vor einiger Zeit begannen die Arbeiten an der B221n, die unsere Innenstadt vom Verkehr entlasten soll. Augenfällig wurde das in den letzten Wochen, als die Arbeiten an der Umgestaltung der Graf-Gerhard-Straße Fahrt aufnahmen. Wir dürfen auf das Ergebnis dieser weiteren Umgestaltungsmaßnahme gespannt sein.
Auch die Begegnungsstätte wird noch in diesem Jahr innen verändert und eine neue Funktion als Besucherzentrum des Naturparks Schwalm-Nette erhalten.

Im Oktober wird unser Verein 120 Jahre alt. Diesen Anlass wollen wir mit mehreren Veranstaltungen in diesem Jahr würdig begehen. So findet am 23.6.2017 unser Plattdütsch-Oavend als regionale Veranstaltung im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule statt.

Die Festveranstaltung am 4.11.2017 beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kreuzkirche. Er wird musikalisch gestaltet vom MGV 1860 Wassenberg. Zum anschließenden Festakt im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule können wir als Festredner Landrat Stefan Pusch und Bürgermeister Manfred Winkens begrüßen. Hier übernimmt der Quartettverein Myhl die musikalische Gestaltung.

Im Oktober werden alle Mitglieder eine persönliche Einladung erhalten. Diese ist mit der Bitte verbunden, sich anzumelden, damit wir für die Bestuhlung und die Bewirtung angemessen sorgen können. Der Vorstand freut sich, wenn viele Mitglieder des Heimatvereins der Einladung folgen.

Ebenfalls im Zusammenhang mit unserem Festjahr werden in den nächsten Monaten im Bergfried Fotos zum Thema „Wassenberg 1897 – 2017“ ausgestellt. Die sich immer wieder verändernde Ausstellung wird unterschiedliche Aspekte der Stadtentwicklung zeigen.

Sowohl für die Ausstellung als auch für die Vorbereitung des Plattdütsch-Oavends und des Festtages suchen wir noch fleißige Hände, die uns bei den anfallenden Arbeiten unterstützen.

Zum Schluss weise ich noch auf verschiedene Dinge hin:
Am 14.7.2017 um 18 Uhr organisiert die KAB eine Messe in der Steinkirchener Kirche. Darauf weise ich gerne hin, da uns die KAB bei vielen Aktionen unterstützt.

Für die zweite Viertagesfahrt nach Hildesheim/Hannover vom 26.- 29.9.2017 sind noch einige Plätze frei. Interessenten können sich noch anmelden.

Der Vortrag von Michael Schulz zum Thema Motten am 29.11.2017 im Bergfried wird gemeinsam mit der Volkshochschule veranstaltet. Aus diesem Grund wird ein kleiner Eintritt erhoben.

Die Heemkundevereiniging Roerstreek feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit der Gründung gibt es eine freundschaftliche Verbindung zwischen unseren Vereinen. Anlässlich des Jubiläums wird am 1. und 2. Juli 2017 in St. Odilienberg eine große Live-Demonstration streitender Kriegsmächte zu sehen sein, die in den vergangenen 2000 Jahren im Roertal ihre Angelegenheiten mit Waffengewalt regelten. In historischen Kostümen werden die Kriegsgeschehen nachgespielt. Der Eintritt beträgt pro Tag 5 €.

Ganz zum Schluss erinnere ich an unser Ziel, in diesem Jahr die Mitgliederzahl von 500 zu erreichen und freue mich, wenn Sie daran mitarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
Für den Vorstand

Sepp Becker


Wassenberg, im Juli 2016

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins Wassenberg,

Am 14. März dieses Jahres fand unsere Mitgliederversammlung statt. Mehr als 90 Mitglieder besuchten die Veranstaltung. Diese Anzahl zeigt das große Interesse der Mitgliedschaft an den Aktivitäten unseres Vereins. Der Dank des Bürgermeisters, Manfred Winkens, für die Arbeit, die der Heimatverein leistet, drückt die Wertschätzung der Stadt aus. Auch ich möchte mich für die geleistete Arbeit bei allen Unterstützern, besonders bei den Mitgliedern des Beirates und des Vorstandes, herzlich bedanken und schließe auch alle Spender/-innen in den Dank ein.

Ein spezieller Dank gebührt Hermann Schwippert für seine langjährige Tätigkeit als Wanderwart und Marlies Jansen, die als Geschäftsführerin und zweite Vorsitzende für den Verein aktiv war.
Im Vorstand verblieben sind Walter Brehl (Radwanderwart), Agnes Basten (Rechnungsführerin), Waltraud Kurth (Geschäftsführerin) und ich mit meiner letzten Amtsperiode. Leo Stassny, der im letzten Jahr bereits kommissarisch die Aufgabe des Wanderwarts wahrgenommen hatte, wurde in dieses Amt gewählt; Walter Bienen wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Er ist bereits bekannt als Organisator des Plattdütsch-Oavends, als Autor und Stadtführer.

Der Bergfried und die darin gezeigten Ausstellungen werden außerordentlich gut besucht und sind ein Anziehungspunkt für Besucher/-innen von nah und fern. Die diesjährigen Ausstellungen über die Firma Krahnen & Gobbers (Johan Gielen), Schönes in und um Wassenberg (Matthias Meyer) sowie über Jüdisches Leben zwischen Rhein und Maas (Arbeitskreis) wurden jeweils von hunderten Interessierten gesehen. Dies wird sicherlich auch für die im August geplante Fotoausstellung über Sehenswürdigkeiten im Kreis Heinsberg (Hans Josef Jansen) so sein.

Es ist auch erfreulich, dass die Zahl der Gäste, die durch Therese Wasch, Walter Bienen und mich durch Wassenberg geführt werden, stetig steigt.

Für alle ist es jetzt wieder möglich, die Tradition des Kahnfahrens auf dem Gondelweiher fortzusetzen. Unser Verein hat einen der drei Kähne gesponsert. Er ist an seinem Namen erkennbar: „Heimatverein“.

Die für dieses Jahr geplante Fahrt nach Leipzig haben wir aufgrund der großen Nachfrage zweimal angeboten. Sie ist bereits für beide Male ausgebucht.

Für den 27. Juli wird am Rur-Radwanderweg eine Tafel aufgestellt, die pünktlich zum Jahrestag über die Schlacht von Wassenberg 1206 informiert. In dieser Zeit war Wassenberg Mittelpunkt des Geschehens um die Entscheidung, wer deutscher König wurde.

Empfehlen möchte ich auch die Wassenberger Heimatliteratur, die im Lädchen am Roßtor erhältlich ist. Zur Zeit wird an weiteren Büchern sowie am Kalender für nächstes Jahr gearbeitet. Sie werden im Herbst erscheinen.

Am 9.9.2016 um 18 Uhr organisiert die KAB eine Messe in der Steinkirchener Kirche. Darauf weise ich gerne hin, da uns die KAB bei vielen Aktionen unterstützt.

Ein weiterer Hinweis: Im nächsten Jahr wird unser Verein 120 Jahre „jung“, und weitere Mitglieder sind bei uns immer herzlich willkommen, damit wir auch Zukunft keine Nachwuchssorgen haben. Bitte sprechen Sie Interessierte gerne an.

Mit freundlichen Grüßen für den Vorstand

Sepp Becker


Anlage: Programm für das zweite Halbjahr 2016

Weihnachtsbrief 2019

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins, 

es ist inzwischen gute Tradition, dass wir am Ende eines Jahres auf die Aktivitäten unseres Heimatvereins im abgelaufenen Jahr zurückblicken. Wie schon in den vergangenen Jahren fanden die kulturhistorischen Spaziergänge und Spazierfahrten sowie die Stadt- und Themenführungen mit Sepp Becker und Walter Bienen großen Anklang. Zum allerersten Mal fanden auch zwei militärhistorische Führungen statt, für die Oliver Hermanns und Markus Morgenweg verantwortlich sind. Die Monatswanderungen mit Wolfgang Clingen, der seit geraumer Zeit von Rudolf Kitschen unterstützt wird, sind aus unserem Jahresprogramm nicht mehr wegzudenken. Das Gleiche gilt für die Radwandertouren mit Walter Brehl, der in Wolfgang Buchholz einen verlässlichen Partner hat. Die vogelkundliche Wanderung am 1. Mai mit Christoph und Peter von der Beek gehören ebenfalls zum festen Bestandteil unseres Programms, „wie das Salz in der Suppe“.
Auch das Maisingen mit Karl Lieck und Hilde Erards im Naturparktor war wieder ein voller Erfolg.
Die Öffnung des Bergfrieds an jedem 2. Sonntag eines Monats wurde von den Besuchern dankend angenommen. Die beiden Tagesfahrten nach Eltville und Deventer sind von den Teilnehmern mit viel Lob bedacht worden. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Mehrtagesfahrt nach Freiburg. Hier darf ich Agnes Basten hervorheben, die die meiste Arbeit in diese Veranstaltungen gesteckt hat.
Die Ausstellung „Die Ruraue im Blick der Maler und Fotografen“ war ein großer Erfolg. Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass sich Walter Kurzweg und Hans-Josef Jansen hier sehr stark eingebracht haben. Beide gehörten zusammen mit dem Vorsitzenden zum Redaktionsteam, das den Kalender für 2020 mit dem Titel „Rurauen um Wassenberg im Blick der Maler und Fotografen“ herausgebracht hat.
Der Vortragende zum Thema „Oskar von Forckenbeck – Wohltäter – Landschaftsgestalter “ im Naturparktor konnte sich über mangelnden Besuch nicht beklagen. Den gleichen Vortrag hat der Vorsitzende auch im „Internationalen Zeitungsmuseum Aachen“ gehalten. Von offizieller Seite hat der stellvertretende Bürgermeister Frank Winkens als Vertreter der Stadt Wassenberg daran teilgenommen.
Eine Recherche-Arbeit der besonderen Art wurde vom Archivteam der Pfarre St. Marien Wassenberg geleistet (Sepp Becker, Christoph Steffens, Dieter Krappen). Als Arbeitsgruppe im Geschichtsarbeitskreis unseres Vereins haben sie die Bürgermeister-Chronik von Myhl (um 1825) übersetzt, interpretiert und als Taschenbücher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Buches „Die Geschichte des Wassenberger Marienhauses“ konnte der Vorsitzende bei seinen Autorenlesungen insgesamt 180 Zuhörer begrüßen, was natürlich als großer Erfolg gewertet werden darf. Dieses Buch ist noch in wenigen Exemplaren verfügbar.
Der diesjährige Plattdeutschabend mit 235 Teilnehmern war wieder einmal die bestbesuchte Veranstaltung unseres Vereins. Karl Lieck und Hilde Erards sind an diesem Abend gebührend verabschiedet worden. Aus Altersgründen haben sie ihre aktive Laufbahn in unserem Verein damit beendet. Beiden einen „Herzlichen Dank“ für ihr Engagement.
Das Leo-Küppers-Haus hat auch in diesem Jahr wieder Zuwachs bekommen. Der Heimatverein und die Stadt haben jeweils ein Werk von Leo Küppers erworben. Unter der fachkundigen Leitung vom Kurator des Leo-Küppers-Hauses, Walter Kurzweg, wurden die beiden Werke in die Sammlung aufgenommen. Nach der Restaurierung konnte auch der Originalrahmen eines der Bilder aus der Verwandtschaft von Leo Küppers erworben werden.
Bei der Ernte am Lebkuchenbaum in den Parkanlagen am Gondelweiher konnten sich in diesem Jahr vor allem die Kinder des Kindergartens Rosengarten, Myhl, an den Lebkuchenherzen erfreuen. Agnes Basten und Leo Schröder waren aktiv dabei, den Kindern diese Freude zu bereiten.

Das Jahr 2019 war für unseren Verein etwas ganz Besonderes. Zum einen haben wir im Rahmen des Heimat - Checks, der durch das Land NRW vergeben wird, in diesem Jahr 2000,- € zuerkannt bekommen. Das Geld wird zweckgebunden für die Beschilderung von historisch bedeutsamen Objekten in der Wassenberger Oberstadt verwendet. Sechzehn neue Info-Schilder werden im Frühjahr aufgestellt. Für die Inhalte zeichnen im Wesentlichen der Ehrenvorsitzende Sepp Becker und der Vorsitzende unseres Vereins verantwortlich. Die graphischen Arbeiten wurden von Kurt Stieding ausgeführt. Die offizielle Aufstellung der Schilder wird per Rundbrief/Mail und durch die lokale Presse bekannt gegeben. Alle Objekte liegen an einem Rundweg, für den im ersten Halbjahr 2020 ein Flyer erstellt wird.
Des Weiteren haben wir im Rahmen eines Wettbewerbs um den Heimatpreis der Stadt Wassenberg den 2. Preis verliehen bekommen. Er ist mit 1500,- € dotiert.
Den größten Erfolg haben wir beim Wettbewerb um den Heimatpreis des Kreises errungen. Unser Arbeitskreis Auenherz, der sich für die Belange der Natur in der unteren Ruraue einsetzt, hat aus der Hand des Landrates den 1. Preis ausgehändigt bekommen. Dieser Preis war mit 5000,- € dotiert. Herzlichen Glückwunsch!
Am 7. Dezember fand nach der Nikolauswanderung die diesjährige Nikolausfeier im „Froschkönig“ statt. Der langjährige „Nikolaus“, Franz Thomaßen, war leider erkrankt. Für ihn ist Hermann-Josef Basten eingesprungen, der die Sache souverän gemeistert hat.
Seit einigen Wochen gibt es an vier verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Möglichkeit, dem virtuellen „Ritter Gerhard“ zu begegnen. Nachdem man mit seinem Smartphone eine bestimmte App herunter geladen hat, kann man ihn nach Eingabe eines Codes leibhaftig auf dem Bildschirm sehen und zum Sprechen bringen. 40 Sekunden lang erzählt er am Bergfried, am Eingang zum Burgrestaurant, am Verlorenenturm und am Roßtor eine Episode zur Geschichte des jeweiligen historischen Bauwerks. Diese Art der Wissensvermittlung nennt man „Augmented Reality“, was soviel heißt wie „computerunterstützte Wahrnehmung der Realität“. Der Vorsitzende und sein Vertreter haben bisher schon zahlreiche Gäste auf einem Stadtrundgang mit dieser Art von Geschichtsvermittlung bekannt gemacht. Dieses Projekt wird von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein durchgeführt. Wir haben uns auch finanziell daran beteiligt.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei unserem Bürgermeister Manfred Winkens und bei der Geschäftsführerin der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH Wassenberg, Frau Annika Schmitz und ihrem Team, für die gute Zusammenarbeit nicht nur bei diesem Projekt ganz herzlich bedanken. Bedanken möchte ich mich auch für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schwalm – Nette, vor allem bei Frau Dr. Barbara Grodde.
Werfen wir noch einen kurzen Blick auf einige Aktivitäten, die wir für das neue Jahr geplant haben. Von Mitte Januar bis Mitte Februar 2020 werden im Naturparktor einige interessante Filme zu sehen sein. Im neuen Jahr bieten wir neben den bekannten Radwanderfahrten zum ersten Mal „Genussradeln mit Ida“ an. Im Januar wird es eine Ausstellung im Bergfried geben, die sich mit der Zerstörung der Georgs-Basilika beschäftigt. Die übrigen Angebote entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm für das 1. Halbjahr 2020.
Ihnen, liebes Mitglied des Heimatvereins Wassenberg, wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bitte bleiben Sie gesund und munter.

Dies wünscht Ihnen von Herzen

Walter Bienen, Vorsitzender


Weihnachtsbrief 2018

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins,

traditionell blicken wir zum Jahresabschluss auf die Aktivitäten unseres Heimatvereins im ablaufenden Jahr zurück und geben gleichzeitig einige Hinweise auf das neue Programm 2019.

Die kulturhistorischen Spaziergänge, die Stadtführungen und Wanderungen, die vogelkundliche Wanderung, die Radwanderungen, die Tagesfahrt nach Brüssel und die Wanderfahrt nach Xanten fanden großes Interesse und eine gute Beteiligung.
Die beiden Mehrtagesfahrten hatten in diesem Jahr unterschiedliche Ziele. Die Viertagesfahrt im Mai führte nach Trier, Metz und Luxemburg. Die Teilnehmer erfuhren viel über die kulturellen, historischen und wirtschaftlichen Hintergründe dieser europäischen Region im Dreiländereck.

Erstmals veranstaltete der Heimatverein mit Unterstützung des Partnerschaftskomitees eine Fünftagesfahrt in die Partnerstadt Pontorson und besuchte Städte in der Bretagne und der Normandie. Die Fahrt, die allen Beteiligten sicher lange im Gedächtnis bleiben wird, fand anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft statt.

Ein anderes Jubiläum war die Feier zum 900-jährigen Bestehen der Kirche St. Georg. Der Heimatverein organisierte zu diesem Anlass eine Ausstellung im Bergfried, die über die Geschichte der alten St. Georgsbasilika, das Stift, das Dekanat, die Zerstörung und den Neuaufbau informierte. Der Tag des offenen Denkmals, eine Gemeinschaftsveranstaltung von Stadt und Heimatverein, fand in der Kirche statt und thematisierte ebenfalls das Jubiläum. Beim Festtag beteiligte sich der Heimatverein mit historischen Führungen. Der Kalender für das Jahr 2019, der zurzeit erhältlich ist, zeigt Bilder von Malern, deren Motive einen Bezug zur St. Georgskirche haben.

Natürlich hat sich der Heimatverein an der Verschönerung der Stadt durch Blumenampeln beteiligt. Auch die traditionelle Waldreinigungsaktion mit der KAB war ein voller Erfolg.
Eines großen Zuspruches erfreute sich auch der Bergfried während seiner Öffnungszeiten, genauso wie die darin gezeigten Ausstellungen. Das Leo-Küppers-Haus bereichert weiterhin das Angebot in unserer Stadt und erfreut sich ebenfalls großen Zuspruchs. Das galt auch für die von Walter Kurzweg zusammengestellte Ausstellung über Paul Wollenweber.
Im Herbst fand zum zweiten Mal die gut besuchte Ernte am Lebkuchenbaum für Kinder statt. Auch die nun schon traditionellen Führungen sowie Stadtführungen für Kindergartengruppen erfreuen sich guten Zuspruchs.

Der Plattdütschoavend wurde in diesem Jahr gleich zweimal mit identischem Programm durchgeführt und erreichte so einen Besucherrekord.

Anlässlich der Reichspogromnacht vor 80 Jahren fand am Synagogenplatz eine eindrucksvolle Gedenkfeier statt, die gemeinsam von der Betty-Reis-Gesamtschule, der Stadt und dem Arbeitskreis jüdisches Leben des Heimatvereins organisiert wurde.

Gestatten Sie mir ein Wort in eigener Sache: Wie bereits angekündigt, werde ich bei den Vorstandswahlen der nächsten Mitgliederversammlung nicht mehr kandidieren. Nach vier Amtsperioden und zwölf Jahren möchte ich den Vorsitz in jüngere Hände legen. Auch Leo Stassny als Wanderwart und Waltraud Kurth als Geschäftsführerin stellen sich nicht mehr zur Wahl.
Mir hat die Arbeit als Vorsitzender viel Freude bereitet und gemeinsam hat der Vorstand mit dem Beirat und vielen Helfern eine Menge erreicht und für den Verein neue Bereiche entdeckt. Wassenberg hat sich in dieser Zeit sehr zu seinem Vorteil verändert. Dafür haben Bürgermeister, Rat und Verwaltung sehr erfolgreich gearbeitet. Der Heimatverein hat sich in diesen Prozess auf vielfältige Art eingebunden und seinen Teil beigetragen. Ich erinnere an den historischen Rundweg, die Gedächtnisstätte am Synagogenplatz, die Stolpersteine, den Bergfried mit Kamin und Tafeln sowie den regelmäßigen Dienst im Bergfried, an die Ausstellungen, die Führungen, das Leo-Küppers-Haus, an Mehrtagesfahrten und die Homepage. Dabei wurden alle bewährten Veranstaltungen beibehalten; die Vogelstimmenwanderung, WanderungenRadwanderfahrten, Vorträge, Tagesfahrten, Plattdütschoavende. Der Verein konnte die Mitgliederzahl deutlich auf über 500 erhöhen.
Dies alles ist nur möglich, wenn einige Menschen im Vorstand Verantwortung übernehmen und viele andere aktiv mitarbeiten. Deswegen ist meine Bitte: Arbeiten Sie aktiv mit, als Helfer und Helferin oder sogar im Vorstand! Sicher finden Sie einen Teilbereich, der Ihnen liegt. Melden Sie sich bei uns!

Werfen wir einen Blick auf das nächste Jahr:
In diesem Jahr hat sich der „Aktionskreis untere Ruraue - „Auenherz“ offiziell dem Heimatverein angeschlossen und ist auch im Beirat vertreten. Der Aktionskreis hat sich zum Ziel gesetzt, sich für den Naturschutz in den Rurauen einzusetzen. Zurzeit wird eine Parzelle im Auenbereich von Ophoven so naturnah umgetaltet, dass Insekten und Vögel einen Schutzraum erhalten.
Im März findet unsere nächste Jahreshauptversammlung mit dem Schwerpunkt Neuwahlen statt.
Für 2019 ist nur eine Viertagesfahrt geplant. Wir erwarten eine hohe Nachfrage. Bitte achten Sie daher auf den Anmeldetermin!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal Dank sagen für die geleistete Arbeit im Jahresprogramm unseres Vereins, für Spenden und Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt meinen Vorstandsmitgliedern Walter Bienen, Agnes Basten, Waltraud Kurth, Walter Brehl und Leo Stassny.

Gerne weise ich abschließend auf unsere Homepage hin, die interessant, informativ und reich bebildert einen Einblick in unsere Arbeit gibt. Dafür gilt Peter Hermanns ein großes Lob.

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im Jahr 2019.

Mit freundlichen Grüßen

Sepp Becker

Wassenberg, im Dezember 2018


Weihnachtsbrief 2017

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins,


traditionell blicken wir zum Jahresabschluss auf die Aktivitäten unseres Heimatvereins im ablaufenden Jahr zurück und geben gleichzeitig einige Hinweise auf das neue Programm 2018. Das Jahr 2017 war durch die Veranstaltungen zum 120-jährigen Bestehen unseres Vereins sehr arbeitsintensiv, erfolgreich und ereignisreich.

Schwerpunkt dieses Briefes soll der runde Geburtstag unseres Vereins sein, daher fasse ich den Rückblick etwas kürzer.

Die kulturhistorischen Spaziergänge, die Stadtführungen und Wanderungen, die vogel- kundliche Wanderung, die Radwanderungen, die Tagesfahrt nach Nijmegen und die Wanderfahrt zur Ordensburg Vogelsang fanden großes Interesse und eine gute Beteiligung. Die beiden Mehrtagesfahrten nach Hildesheim, Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel wurden für die Organisation und die Auswahl der Sehenswürdigkeiten sehr gelobt.
Auch die traditionelle Waldreinigungsaktion mit der KAB war ein voller Erfolg. 
Eines großen Zuspruches erfreute sich auch der Bergfried während seiner Öffnungszeiten, genauso wie die darin gezeigten Ausstellungen und das Kaminkonzert. Das Leo-Küppers- Haus bereichert das Angebot in unserer Stadt und erfreut sich ebenfalls großen Zuspruchs. 
Anlässlich unseres Festjahres fand der regionale Plattdütschovend in diesem Jahr in Wassenberg statt. Diese erfolgreiche Veranstaltung im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule wurde von den Heimatvereinen aus Niederkrüchten, Elmpt, Wegberg, Beeck, Erkelenz und Wassenberg gemeinsam gestaltet. 
Zum Festjahr wurden im Bergfried mehrere Ausstellungen gezeigt, die Wassenberg in den letzten 120 Jahren thematisierten. Schwerpunkte waren Gebäude, Straßen, die Außenorte, Wassenberg als Luftkurort, die Parkanlagen sowie die Gewerbe früher und heute.

Der Höhepunkt des Jahres 2017 war für uns die Feier zum 120-jährigen Bestehen des Heimatvereins. Eine Festschrift wurde erarbeitet und auf der Homepage veröffentlicht; sie stellt die Geschichte unseres Vereins und unsere aktuellen Aktivitäten dar.

Der Festakt am 4.11.2017 begann mit einem ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrerin Sabine Frauenhoff und Propst Thomas Wieners. Die musikalische Gestaltung oblag dem Männergesangverein 1860 Wassenberg unter der Leitung von Wolfgang Beule. 
Anschließend fand der Festakt im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule statt. Besonders geschmückt wurde der Raum durch Plakate und Banner, die Silke Hugo vom Café Froschkönig zur Verfügung stellte. 
In seiner Begrüßungsrede konnte Walter Bienen fast 400 Gäste begrüßen, neben unseren Mitgliedern kamen Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung, aus dem öffentlichen Leben, aus den Wassenberger Vereinen und aus den befreundeten Heimatvereinen. Der Quartettverein Myhl unter der Leitung von Hermann Kitschen gestaltete das musikalische Programm. 
In ihren Ansprachen gingen die Redner auf unterschiedliche Aspekte ein. So stellte ich die Geschichte des Heimatvereins dar, Bürgermeister Manfred Winkens ging besonders auf die Bedeutung des Vereins für die Stadt Wassenberg in der jüngeren Vergangenheit und heute ein, während Landrat Stefan Pusch als Schirmherr den Wert von Heimatvereinen für das heutige Leben herausstellte.

Für besonderes Engagement wurden der Ehrenvorsitzende Karl-Heinz Geiser, Karin Klimmek in krankheitsbedingter Abwesenheit und Karl Lieck geehrt. Einem Vertreter der Familie Flesch wurde ebenfalls ein Blumenstrauß überreicht, denn diese alteingesessene Wassenberger Familie gehörte zu den Gründungsmitgliedern unseres Vereins. 
Den krönenden Abschluss des Festaktes gestalteten Karl Lieck und Hilde Eraerds mit ihren Wassenberger Liedern. 
Im Anschluss an diese gelungene Veranstaltung blieb bei Häppchen und Getränken – gereicht von KAB und Schüler/-innen der Betty-Reis-Gesamtschule - Zeit für Gespräche, aber auch für die Betrachtung der Bilderschau zum Thema „Wassenberg früher und heute“. Die Rückmeldungen bestätigen es: Ein rundum gelungenes Fest auf das wir mit Stolz und Freude zurückblicken.

Der Erfolg des Festjahres zeigt sich auch darin, dass wir ein weiteres unserer Ziele erreicht haben: 500 Mitglieder waren das Ziel, 514 sind es geworden!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal Dank sagen für die geleistete Arbeit im Jahresprogramm unseres Vereins, für die Arbeit im Zusammenhang mit unserem Fest, für Spenden und Unterstützung.

Werfen wir einen Blick auf das nächste Jahr: Das Teilstück der Graf-Gerhard-Straße und eventuell auch die B221n könnten fertig werden. Die Kirche St. Georg feiert ihr 900-jähriges Bestehen und der Heimatverein wird sich an den Festlichkeiten am 30.9.2018 beteiligen.

Im nächsten Jahr finden wieder zwei Mehrtagesfahrten statt, allerdings anders als in den letzten Jahren. Die erste Fahrt im Mai dauert vier Tage und führt nach Trier, Luxemburg und Metz. Eine zweite Fahrt im September führt uns über fünf Tage in unsere französische Partnerstadt Pontorson und in interessante Städte in der Normandie und der Bretagne. Diese Fahrt ist mit Halbpension gebucht und wird vom Partnerschaftskomitee subventioniert. 
Auch das Anmeldeverfahren ist für diese Fahrten anders als bisher: Es gibt jeweils einen Anmeldetag im Büro des Heimatvereins und danach die Möglichkeit, sich per Einzahlung anzumelden. Weitere Informationen zu diesen beiden Fahrten finden Sie in der Anlage zu diesem Schreiben. Wer darüber hinaus noch eine detailliertere Reisebeschreibung haben möchte, kann diese auf unserer Homepage abrufen. Alternativ dazu sind sie schriftlich in unserem Büro erhältlich.

In den vergangenen Jahren hat der Heimatverein immer einen Kalender herausgegeben. In diesem Jahr wird dies anlässlich des 50-jährigen Jubiläums vom Partnerschaftskomitee übernommen.

Gerne weise ich abschließend auf unsere Homepage hin, die interessant, informativ und reich bebildert einen Einblick in unsere Arbeit gibt und auf der auch unsere Festschrift veröffentlicht ist. Dafür gilt Peter Hermanns ein besonderer Dank.

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im Jahr 2018. Ich bin zuversichtlich, dass Sie in dem vielfältigen Angebot unseres Vereins zahlreiche Möglichkeiten finden werden sich aktiv einzubringen. Gerne sind Sie eingeladen, sich auch an den vielfach anfallenden Arbeiten zu beteiligen – sicher finden Sie einen Teilbereich, der Ihnen liegt. Melden Sie sich bei uns!

Mit freundlichen Grüßen

Sepp Becker

Wassenberg, im Dezember 2017

 


Weihnachtsbrief 2016

Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins,

traditionell blicken wir zum Jahresabschluss auf die Aktivitäten unseres Heimatvereins im ablaufenden Jahr zurück und geben gleichzeitig einige Hinweise auf das neue Programm 2017. Das Jahr 2016 war für den Heimatverein Wassenberg sehr arbeitsintensiv und dadurch auch ereignisreich:

Leo Stassny und Manfred Petersen können auf ein erfolgreiches Jahr als Wanderwarte zurück schauen. Die Grünkohl-, die Glühwein- und die Nikolauswanderung sowie die Tagesfahrt nach Bad Münster am Stein waren die diesjährigen Höhepunkte.
Radwanderwart Walter Brehl kann wieder einmal auf unfallfreie Touren zurück blicken. Die Teilnehmerzahlen waren erfreulich hoch und die ausgesuchten Ziele fanden guten Anklang.
Das gleiche kann man auch über die kulturhistorischen Spaziergänge sagen, die von Walter Bienen und mir organisiert wurden.
Die Zahl der TeilnehmerInnen an den Stadtführungen von Therese Wasch, Walter Bienen und mir ist erfreulich hoch und konnte in diesem Jahr noch gesteigert werden. Dazu trug nicht zuletzt der Besuch von vier Kölner Pfarren mit insgesamt vier Bussen bei.

Unsere Tagesfahrten nach Bonn und Soest boten interessante Stadtbesichtigungen. Die Viertagesfahrt nach Leipzig wurde aufgrund des großen Andrangs gleich zweimal angeboten. Beide Fahrten waren komplett ausgebucht und werden allen TeilnehmerInnen noch lange in Erinnerung bleiben. Ein besonderer Dank für die gute Organisation gebührt Waltraud Kurth. Die Viertagesfahrt im Jahr 2017 wird uns nach Hildesheim/Hannover führen. Aufgrund der diesjährigen Erfahrungen wird sie wieder zweimal angeboten, und zwar Ende August und Ende September. Die genauen Modalitäten werden gesondert mitgeteilt.
Weitere Markenzeichen des Heimatvereins sind die vogelkundliche Wanderung, die am 1. Mai von den Geschwistern von der Beek geleitet wird, und der „Plattdütsch-Oavend“, organisiert von Walter Bienen. Beide Angebote fanden erneut großen Zuspruch. Auch die Veranstaltungen von Karl Lieck in der Begegnungsstätte waren wie immer eine Bereicherung. Gleiches gilt auch für den Filmvortrag der Eheleute Schroeder.

Im März fand zum vierten Mal die Waldsäuberungsaktion in Zusammenarbeit mit der KAB Wassenberg statt.

Die Parkanlagen und der Bergfried erfreuen sich großer Beliebtheit. Jeden zweiten Sonntag eines Monats öffnet der Heimatverein den Bergfried. Wir freuen uns über die vielen BesucherInnen und den Erfolg dieses Schwerpunktes unserer Arbeit.
Die vier Ausstellungen, die wir in diesem Jahr organisiert haben, waren beeindruckend: Sowohl die Ausstellung über „Krahnen & Gobbers“, zusammengestellt von Johan Gielen und Bernd Serode, als auch die Fotoausstellungen „Schönes in und um Wassenberg“ von Matthias Meyer und „Kreis Heinsberg im Scheinwerferlicht“ von Hans-Josef Jansen fanden großen Anklang. Unser Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Wassenberg“ organisierte in Zusammenarbeit mit der Betty-Reis-Gesamtschule die zweisprachige Ausstellung „Jüdisches Leben zwischen Rhein und Maas“, die von der Stiftung RURA in Roermond zur Verfügung gestellt wurde.

Bilder der beiden Fotoausstellungen finden sich im Kalender für das Jahr 2017, den der Heimatverein herausgegeben hat.
Am Radwanderweg an der Rur, in der Nähe von Orsbeck, stellten wir eine Tafel auf, die über die Königsschlacht bei Wassenberg im Jahr 1206 informiert.

Der Heimatverein unterstützte auch in diesem Jahr wieder die Stadt Wassenberg mit einer Spende zur Anbringung von Blumenampeln, die unser Stadtbild verschönerten.

Wassenberg verändert sich weiter. Die B221n befindet sich bereits im Bau und die Veränderungen für die Innenstadt werden derzeit geplant.
Das Hotel-Restaurant „Burg Wassenberg“ ist verkauft, die Renovierungsarbeiten haben begonnen. Auch die Aufzüge für den Bergfried sind bereits in Arbeit. Darüber freuen sich alle, denen der Aufstieg zum Bergfried im Moment zu beschwerlich ist.
Zurzeit bemüht sich die Verwaltung um ein neues Leitbild: „Kunst, Kultur, Genuss“ stehen im Vordergrund. Die ersten leerstehenden Ladenlokale werden bereits wieder neu genutzt.

Walter Kurzweg hatte die Idee, eine kleine „Museums-Galerie“ für einen der bedeutendsten Wassenberger Maler, Leo Küppers, in dessen Geburtshaus einzurichten. Die Ausstellung sowie Wechselausstellungen sollen ab Februar 2017 zugänglich sein. In diesen Räumen soll u. a. auch die Bücherkiste eine neue Heimat finden. Der Heimatverein wird sich an diesem Projekt beteiligen und es finanziell unterstützen.

In diesem Jahr hat unser Verein drei Bücher unterstützt, die von Mitgliedern herausgegeben wurden: Agnes Winkens: E Möngke voll von Myhler Platt; Herausgeber Walter Bienen: Kindheitserinnerungen von Peter Berger; Markus Morgenweg: Der Westwall im Raum Wassenberg und die deutschen Rückzugskämpfe im Kreis Heinsberg; Heimatliteratur ist im „Lädchen am Roßtor“ erhältlich.

Manfred Petersen und Hans Ungerechts (Arbeitskreis Natur/Baumbeschilderung) haben im Judenbruch und in den Parkanlagen mehr als 100 Baumschilder angebracht. BesucherInnen können nun sehen, welche einheimischen und exotischen Bäume dort wachsen. Die Aktion wird im Frühjahr fortgesetzt.

In der Anlage finden Sie Teil I des Jahresprogramms für 2017. Ich freue mich sehr, wenn Sie die Veranstaltungen besuchen. Besonders hinweisen möchte ich dabei auf unsere Jahreshauptversammlung am 15. März 2017.

Im Oktober 2017 wird unser Verein 120 Jahre alt. Diesen Anlass wollen wir mit mehreren Veranstaltungen im Festjahr würdig begehen. So ist im Juni ein zusätzlicher regionaler Plattdütsch-Oavend im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule geplant.
Zum 120-Jährigen soll auch ein Festakt im Oktober stattfinden. Eine entsprechende Festschrift ist in Arbeit.

Ein weiteres Ziel haben wir uns bei der Mitgliederzahl gesetzt: Es wäre schön, wenn wir die 500 erreichen könnten! Mit aktuell 460 Mitgliedern ist diese Zahl zwar erfreulich hoch, jedoch benötigen wir zusätzlich Ihre aktive Mitarbeit bei der Werbung zum Erreichen des gesteckten Zieles.

Gerne weise ich an dieser Stelle auf unsere Homepage hin, die interessant, informativ und reich bebildert einen Einblick in unsere Arbeit gibt. Dafür gilt Peter Hermanns ein besonderer Dank.

Bei allen Aktiven, beim Vorstand, beim Beirat und bei allen HelferInnen bedanke ich mich für ihren Einsatz im Heimatverein. Für eine Unterstützung in Form von Sach- und Geldspenden bin ich ebenfalls dankbar. Erwähnen möchte ich die IG Färvpott, die am 10./11.2.17 ihre karnevalistischen Veranstaltungen durchführt, die wir an dieser Stelle empfehlen. Als Dank für die Spende werden wir uns daran beteiligen.

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im Jahr 2017.

Mit freundlichen Grüßen

Sepp Becker

Wassenberg, im Dezember 2016

 


 

Weihnachtsbrief 2015

Sehr geehrte Mitglieder des Heimatvereins,

wie in jedem Jahr blicken wir zum Jahresabschluss auf die Aktivitäten des Heimatvereins im ablaufenden Jahr zurück und geben einige Hinweise auf das neue Jahresprogramm. Das Jahr 2015 war wiederum ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr für den Heimatverein Wassenberg.

Leo Stassny und Manfred Petersen können auf ihr erstes, erfolgreiches Jahr als Wanderwarte zurück schauen. Sie haben neue Akzente gesetzt; ihre Rotweinwanderfahrt zur Ahr war ein besonderer Höhepunkt.

Radwanderwart Walter Brehl kann wieder einmal auf ein unfallfreies Jahr zurück blicken. Die Teilnehmerzahlen waren erfreulich hoch und die ausgesuchten Ziele fanden guten Anklang.

Das gleiche kann man auch über die kulturhistorischen Spaziergänge sagen.

Unsere Tagesfahrten nach Köln und Giethoorn boten interessante Programme. Die Viertagesfahrt führte entlang der Romantischen Straße. Dieser Höhepunkt des Fahrtenjahres wird den Teilnehmer/-innen noch lange in Erinnerung bleiben. Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen an keiner dieser Fahrten teilnehmen. Mein Dank gilt daher den Organisator/-innen aus dem Vorstand, besonders Waltraud Kurth.

Markenzeichen des Heimatvereins sind die vogelkundliche Wanderung der Geschwister von der Beek und der „plattdütsche Oavend“, organisiert von Walter Bienen, die auch in diesem Jahr wieder einen großen Zuspruch fanden. Auch die Veranstaltungen von Karl Lieck in der Begegnungsstätte sind wie immer eine Bereicherung.

Im März fand zum dritten Mal die Waldsäuberungsaktion in Zusammenarbeit mit der KAB Wassenberg statt, und eine zweite Aktion mit Schüler/-innen der Betty-Reis-Gesamtschule startete im Juni.

Die Untertagelok an Schacht 5 wurde zusammen mit der KAB gesäubert und lackiert sowie durch eine Infotafel ergänzt. In einer Feierstunde mit dem Knappenverein Hilfarth und dem Förderverein Schacht 3 wurden sie der Öffentlichkeit übergeben.

Eine weitere, wortgleiche Tafel überreichten wir der Betty-Reis-Gesamtschule zu ihrem 25jährigen Bestehen; sie fand ihren Platz neben der Untertagelok am Birkenweg. Bei der Projektwoche der Gesamtschule engagierten sich auch Mitglieder des Heimatvereins in verschiedenen Projektgruppen.

Die Parkanlagen und der Bergfried erfreuen sich großer Beliebtheit. Jeden zweiten Sonntag im Monat öffnet der Heimatverein den Bergfried. Wir freuen uns über viele Besucher/innen  und möchten diesen neuen Schwerpunkt unserer Arbeit weiter aufrecht erhalten.

Die Ausstellungen, die wir organisiert haben, waren beeindruckend. Das gilt sowohl für die Ausstellung über das Kriegsende als auch für die über den Widerstand gegen Hitler der KAB, aber ganz besonders für die Darstellung der Firmengeschichte von Krahnen und Gobbers, die sich über drei Etagen erstreckt. Die sehr gute Qualität der Bilder ist unserem Mitglied Johan Gielen zu verdanken. Unterstützt wurde er besonders von Bernd Serode. Noch bis Ende Februar ist die Ausstellung zu sehen.

Der Heimatverein unterstützte auch in diesem Jahr wieder die Stadt bei der Finanzierung der Blumenampeln, die unser Stadtbild verschönern.

Die Fläche an der Roermonder Straße/Synagogengasse ist mit dem Arzthaus von Frau Dr. Beckers, dem Parkplatz und der Grünanlage geschmackvoll gestaltet. Auf Anregung des Heimatvereins hat die Stadt am Standort der ehemaligen Synagoge eine Gedenkstätte für die ausgelöschte jüdische Gemeinde Wassenbergs errichtet. Die Pflasterung bildet den Innenraum der Synagoge ab, die Hecken symbolisieren die Außenmauern. Sechs Tafeln und ein Zeitstrahl informieren über das jüdische Leben in Wassenberg und und seine Vernichtung. Ein Ahorn-Baum aus dem Garten von Walter Reis in Kanada erinnert besonders an ihn als Überlebenden des Holocaust. Bei der Gestaltung war unser Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Wassenberg“ federführend, in dem auch die Gesamtschule vertreten ist.

In einer beeindruckenden und sehr gut besuchten Feier, die die Stadt, der Heimatverein und die Schule gestalteten, wurde die Gedenkstätte am 10. November 2015 vorgestellt. Wir freuen uns auch über die Teilnahme von zahlreichen Vertretern der benachbarten Heimatvereine. Ein besonderer Dank gilt allen, die an dieser Gedenkstätte mitgearbeitet haben, besonders der Firma Litzenberger Metallbau und dem Ingenieurbüro Seiffert für ihr Sponsoring.

Damit eine alte Wassenberger Tradition fort besteht, kauft der Heimatverein einen Kahn für den Gondelweiher, der wahrscheinlich bei der Nikolausfeier am 5. Dezember 2015 zum Einsatz kommen wird. Ab dem Frühjahr 2016 steht er dann der Wassenberger Bevölkerung und Gästen zur Nutzung zur Verfügung.

Ein weiteres Buch zur Heimatgeschichte „Auf den Spuren von Pater Friedbert Marx“ wurde von Johannes und Marianne Jakobs geschrieben und mit Unterstützung des Heimatvereins von Walter Bienen herausgegeben. Heimatliteratur ist im Lädchen am Roßtor erhältlich.

Der Heimatverein hat für das Jahr 2016 wieder einen Kalender mit historischen Motiven herausgegeben. Er ist zum Preis von 17 Euro im Lädchen am Roßtor, bei Schreibwaren Tatli  in der Gladbacher Straße und in der Mediaecke erhältlich.

In der Anlage finden Sie das Jahresprogramm für 2016. Ich freue mich, wenn Sie die Veranstaltungen besuchen. Besonders hinweisen möchte ich dabei auf unsere Jahreshauptversammlung am 9. März 2016 , in der auch Wahlen anstehen.

Die Viertagesfahrt wird uns nach Leipzig führen. Vorgesehen sind vier Tage in der Woche vom 29.8. – 1.9.2016. Die genauen Modalitäten werden im Mitgliederbrief Ende Februar mitgeteilt, mit dem Sie auch die Einladung zur Jahreshauptversammlung erhalten.

Weitere Schwerpunkte im Jahr 2016 werden Schilder für Bäume in den Wäldern und Parkanlagen sein sowie die dritte Route entlang religiöser Monumente (Wegekreuze, Kapellen, Bilderstöcke) für Orsbeck, die Unterstadt, Myhl und die Oberstadt.

Geplant sind auch weitere Ausstellungen im Bergfried, die frühzeitig angekündigt werden.

In den Rurauen bei Orsbeck ist die Aufstellung eines Gedenksteins und einer Infotafel in Planung, die an die Königsschlacht von Wassenberg im Jahr 1206 erinnern sollen.

Gerne weise ich auf unsere neu gestaltete Homepage hin, die interessant, informativ und reich bebildert einen Einblick in unsere Arbeit gibt. Dafür gilt Peter Hermanns ein besonderer Dank.

Ein letzter Hinweis: Der kulturhistorische Spaziergang am 9.12.15 muss aus terminlichen Gründen leider entfallen.

Bei allen Aktiven bedanke ich mich für ihren Einsatz im Heimatverein. Für Unterstützung in Form von Sach- und Geldspenden bin ich ebenfalls dankbar.

Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im Jahr 2016.

 

 Mit freundlichen Grüßen

 Sepp Becker

Wassenberg, 26. November 2015

Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:  
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ●  BIC WELADED1ERK