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Sänger: Karl Lieck

Wassenberg1420

Vor etwa drei Jahren hatte Sepp Becker, Vorsitzender des Heimatvereins Wassenberg, die Idee, auf dem Bergfried Panorama-Tafeln zu errichten, die dem Betrachter erklären, was er sieht, wenn er den Blick über Stadt und Region schweifen lässt. In den kommenden Wochen werden diese Tafeln fertiggestellt und installiert.

Der Vorstand des Heimatvereins hatte Walter Bienen damit beauftragt, dieses Projekt zu verwirklichen. Seine erste Idee, Schautafeln aus Plexiglas zu erstellen, erwies sich als wenig praktikabel. Zwei Mitspieler sollten dann den Durchbruch ermöglichen und den Weg für die Verwirklichung des Gesamtprojektes frei machen: Designer Kurt Stieding aus Effeld und die Firma Edelstahl Jansen aus Wassenberg-Forst.

Projektleiter Walter Bienen mit einer Panorama-Tafel für den Bergfried. Foto: Küppers

Die Einbindung von Kurt Stieding, der schon die Tafeln für den Wassenberger Stadtrundgang erstellt hatte, erwies sich als wahrer Glücksgriff. Kurt Stieding hat bis zu 18 Farbfotos in einer Himmelsrichtung per Computer zusammengesetzt, um so je ein Panorama-Foto für die Süd-Ost-, die Süd-West-, die Nord-Ost- und zwei für die Nord-West-Richtung zu erstellen. Die entstandenen Panorama-Bilder sind jeweils 50 Zentimeter hoch und einen Meter breit. Oben auf dem Bergfried werden fünf Tafeln mit Bildern und Piktogrammen von sichtbaren und auch von nicht erkennbaren Objekten zur Orientierung des Betrachters mit angebracht. Über sämtliche markanten Objekte auf den Panorama-Tafeln gibt es Angaben zu ihrer Entfernung vom Bergfried. Walter Bienen hat hierzu für mehr als 60 Standorte die geografischen Koordinaten per GPS-Gerät ermittelt und die Entfernung (Luftlinie) in Meter oder Kilometer ermittelt. Eine weitere Tafel enthält Hintergrundinformationen zur Geschichte des Bergfrieds (Autor: Sepp Becker) und technische Angaben über das alte Gemäuer. Neben diesen sechs Tafeln zeigt eine weitere Tafel am Fuße des Turmes - besonders für diejenigen, die den Aufstieg auf den Bergfried nicht bewältigen können - das Panorama des Rurtales.

Wer sich die Panorama-Tafeln auf dem Bergfried anschaut, erfährt übrigens auch, dass er exakt auf einer Höhe von 97,67 Meter über dem Meeresspiegel steht und in welche Himmelsrichtung er gerade schaut.

Dankbar ist Projektleiter Walter Bienen auch für die großartige Unterstützung durch die Firma Edelstahl Jansen. Uwe Jansen hatte sich bereit erklärt, für die Informationstafeln geeignete Edelstahlkonsolen herzustellen und verzichtete dabei auf einen erheblichen Teil der Erstellungskosten. Neben Edelstahl Jansen beteiligte sich auch die Kreissparkasse Heinsberg an den Kosten: Sie stellte beim Schlemmermarkt 2013 ihr Kaffeemobil zur Verfügung, um so Geld für dieses Projekt zu sammeln. Die fehlenden Mittel zur vollständigen Finanzierung des Projektes stellt der Heimatverein Wassenberg zur Verfügung.

In den nächsten Tagen gehen die Panorama-Bilder zum Drucker, die Montage am Bergfried soll Ende Mai oder Anfang Juni erfolgen. Bis dahin dürften auch die laufenden Sanierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen sein. Nicht nur beim Heimatverein fiebert man bereits der Wiedereröffnung des Bergfried entgegen, die noch vor den Sommerferien geplant ist. Die Besucher dürften dann staunen, was hier geschehen ist. „Sie werden ihre wahre Freude haben. Der Bergfried mit den neuen Zwischendecken sieht nicht nur toll aus. Dank der Panorama-Tafeln kann jeder sich beim herrlichen Rundum-Blick über Wassenberg und unsere Region demnächst nicht nur besser orientieren sondern auch viel lernen“, freut sich Walter Bienen. (pkü)

 

Neue Infotafeln helfen bei der Orientierung (Heinsberger Zeitung vom 10.4.2014)

Panoramatafeln geben Orientierung (Rheinische Post vom 11.4.2014) 

 

Panorama-Tafeln

 

 

„Der Bergfried“

 

Stolz steht er auf dem Hügel, die Arbeit ist getan,
nachdem der letzte Bautrupp, das Werk vollendet hat.

Der Efeu ist verschwunden, die Fenster, die sind neu,
die Treppe runderneuert, Aufzug barrierefrei.

Der Bergfried strahlt im Glanze, er hat sich rausgeputzt.
Der Drehkran ist verschwunden, man hat ihn gern genutzt.

Beton und Holz sie geben dem Turm ein neu` Gesicht,
die Mauern ausgebessert, er macht sich gut bei Licht.

Böden aus edlen Hölzern, die uns so sehr vertraut.
Neu sind die Fensterbänke, in Nischen eingebaut.

Hoch oben auf dem Turme lässt schweifen man den Blick
ins Rurtal, Holland, Belgien, ein jeder ist verzückt.

Die Panoramaschilder, hilfreich für jedermann,
erklären uns die Bilder, die man dort sehen kann.

Im unteren Saal des Bergfrieds entdeckt man den Kamin.
Er sorgt für Atmosphäre, macht alles so intim.

Vertraute, schöne Fotos gibt`s manchmal hier zu seh`n,
so mancher Künstler freut sich, der Beifall angenehm.

In Wassenberg`s „Gute Stube“ wir kehren gerne ein.
Verbringen schöne Stunden bei einem Gläschen Wein.

 

Walter Bienen, Wassenberg, Silvester 2016

 

Ausbau des Bergfrieds hat begonnen

Wassenberg. Der hohe Kran an Burg Wassenberg ist von weither unübersehbar. Seit Dezember laufen die Arbeiten im Inneren des Bergfrieds. Dort werden Geschosse für drei Veranstaltungsräume eingezogen. Noch unklar ist deren Nutzung. Von Angelika Hahn

Heimatsvereinsmitglied und Buchautor Dr. Paul Gotzen erinnert sich noch gut an seine Jugend und den damals offenen Schacht am Fuß des Bergfrieds, den der Senior im RP-Gespräch unlängst als Wasserspeicher bezeichnete. Jetzt ist der alte Brunnenschacht wieder sichtbar. Bei den Umbauarbeiten wurde die rund ein Meter hohe Deckschicht abgetragen. Der wohl nach dem Krieg aufgemauerte obere Teil des Schachts ist wieder offen. Rundherum ist im künftigen Untergeschoss bereits eine Betonsohle gegossen worden, dort sollen der Sanitärbereich und ein Abstellraum entstehen.

 

Der bislang unter einer Deckschicht verborgene Brunnen im Untergeschoss wurde bereits freigelegt. FOTO: JÜRGEN LAASER

Seit Anfang Dezember laufen die Arbeiten zum Umbau des Bergfrieds unter Federführung des Architekturbüros Rongen. "Es mussten Unmengen Material nach oben geschafft werden, eine logistische Herausforderung", wie Friedhelm Lindgens, Gesellschafter bei Rongen Architekten und bauleitender Architekt, bei einer Baustellenbesichtigung erläuterte. Gottlob habe Orkantief Xaver dem Aufbau des Riesenkrans, der zurzeit die Stadtsilhouette bestimmt, keinen Strich durch die Rechnung gemacht, erzählt Lindgens.

 

Ein riesiger Kran mit 60 Meter langem Ausleger dominiert den Wassenberger Burgberg. Im Bergfried haben die Arbeiten begonnen. FOTO: JÜRGEN LAASER

Die Hauptarbeiten stehen noch bevor: In den kommenden Wochen bis zur geplanten Fertigstellung Mitte Mai werden in den Innenraum des Bergfrieds – von 8,80 mal 7,90 Meter Durchmesser – drei neue Ebenen eingezogen. Auf der Höhe des weitgehend unverändert bleibenden Eingangs entsteht eine massive Decke aus Stein, die beiden weiteren Zwischendecken werden Holzkonstruktionen sein, die sich an den früheren Geschosshöhen orientieren, die im Mauerwerk noch abzulesen sind.

Ohnehin hat die Denkmalpflege bei der Umgestaltung ein gewichtiges Wort mitzureden. Mit der zuständigen Konservatorin beim Landesamt für Denkmalpflege (Landschaftsverband) sind Lindgens und seine Kollegen im ständigen Kontakt. So werden die heute noch sichtbaren Spuren früherer Nutzung des Bergfrieds wie die Sitznischen, Geschosskonsolen und der dominierende, die halbe Wand durchziehende Kamin wie auch das vorhandene Mauerwerk sichtbar bleiben – mit den Spuren der Restaurierung nach den Kriegszerstörungen in den 60er Jahren.

Am Äußeren des Bergfrieds mit seinen dreieinhalb Meter dicken Mauern wird sich nichts ändern. Leben muss der Ausbau mit weniger Geld: Aus dem 1,295-Millionen-Euro-Projekt ist ein Kostenrahmen von 622 000 Euro übriggeblieben, 70 Prozent fließen dabei als Landeszuschuss. Also mussten eine fest installierte Heizung und ein Aufzug vorläufig zurückgestellt werden. Eine Belüftungsanlage wird allerdings eingebaut, weil der Bau fensterlos ist. Die Frage, welche Veranstaltungen in den Räumen stattfinden können, werde auch mit der Frage des künftigen Raumklimas zusammenhängen, sagt Lindgens.

Quelle: RP vom 6.1.2014


 

Bergfried: Arbeit an den neuen Decken

Wassenberg. Das Innere des Wassenberger Wahrzeichens wandelt sein Gesicht. Bis Juli sollen die neu entstehenden Veranstaltungsräume fertig sein. Von Angelika Hahn

Wen vor rund drei Wochen die Gunst der Stunde traf, der konnte hoch über dem Bergfried die mächtigen, zehn Meter langen Leimbinder für die neuen Holzbalkendecken am Haken des riesigen Baukrans baumeln sehen. Mittlerweile sind die 1,2 Tonnen schweren Balken für die beiden neuen Ebenen im Turm eingebaut. Die Arbeiten an den noch nicht geschlossenen Zwischendecken sind in vollem Gange. Aber mittlerweile lässt sich erahnen, dass in dem vor rund 50 Jahren notdürftig gesicherten Denkmal zwei Geschosse mit Veranstaltungsräumen entstehen und im (betongedeckten) "Keller" in Kürze die Sanitär- und Funktionsräume.

Baustelle Bergfried: Die Holzdecken werden von der Wassenberger Zimmerei Sieberichs eingesetzt. FOTO: Jürgen Laaser

Friedhelm Lindgens, der bei Rongen Architekten federführend den Bergfriedumbau betreut, ist ein Stein vom Herzen gefallen, als die tonnenschweren Leimbinder über die relativ enge (drei mal zehn Meter breite) Öffnung in der Aussichtsplattform heil ins Bergfried-Innere expediert waren. Leider, so sagt er, müssten diese Binder so wuchtig sein, nicht aus statischen Gründen, sondern weil den Brandschutzauflagen Rechnung getragen werden muss. Die Balken liegen auf den historischen Konsolen auf, die im späten Mittelalter ebenfalls Decken trugen. Es wird damit an die frühere Struktur angeknüpft – natürlich mit modernen Materialien. Das Erdgeschoss bekommt einen Parkettbelag, für oben liegen schon die Estrichplatten bereit.

Spuren der Geschichte und Veränderung des Denkmals werden im Zuge der Arbeiten bewusst sichtbar gelassen. Gerade sind Arbeiter dabei, die zerstörten Stücke in den historischen Sitznischen beizumauern, großflächig wurden poröse Stellen in den Wänden geschlossen, Steine ersetzt, neu verfugt. In die derzeit noch vergitterten Öffnungen kommen schlichte Fenster. "Steinsichtigkeit" ist von der Denkmalpflege gewollt, sagt Lindgens. Einen Verputz wird es also im umgestalteten Bergfried nicht geben. Und leider auch – vorerst – keine Barrierefreiheit, denn Geld für einen Aufzug bleibt nicht übrig im abgespeckten Kostenrahmen. Aber eventuell für eine kleine Wärmepumpen-Heizung. "Ob das noch möglich ist, wird sich in Kürze herausstellen", sagt Lindgens. "Wir rechnen noch." Die Alternative wäre eine mobile Heizung bei Veranstaltungen.

"Wir liegen gut im Zeitplan", sagt der Architekt, der die Fertigstellung vor den Sommerferien ankündigt. Was ist bis dahin noch zu tun? Sanierungsbedarf bestehe für die Betondecke der Aussichtsplattform, die Risse und Ausblühungen aufweist, informiert Lindgens. Eine flache Glaskuppel kommt ins "Dach", die für Licht sorgen wird. Die Stahlbeton-Treppenanlage, die erhalten bleibt, wird noch mit Gipswänden begrenzt. Der Ausstieg auf die Aussichtsplattform wird mit einem gläsernen Windfang gestaltet.

Quelle: RP vom 6.3.2014


Presseberichte zur Eröffnung

Bergfried erstrahlt in neuem Glanz (Super Sonntag vom 7.9.2014)

Bürger bekommen ihren Bergfried zurück (Heinsberger Zeitung vom 9.9.2014)

Sanierter Bergfried wartet mit drei Veranstaltungsräumen auf (Super Sonntag vom 14.9.2014) 

Wehrhafte Schale, freundlicher Kern (Heinsberger Zeitung vom 21.9.2014)

Den Bergfried ganz neu erkunden (Wassenberg Aktuell vom 21.9.2014)

Stadtführer für echte Entdecker (Wassenberg Aktuell vom 21.9.2014)

 

Eröffnungstafeln

 

 

 

 

 


 

Ein Stück Geschichte wiederbelebt

Wassenberg. Nach nur einem Jahr Sanierungsarbeiten ist gestern in Wassenberg der Bergfried wiedereröffnet worden. 740 000 Euro hat das Projekt gekostet. Der Ausblick ins Maasland war ein Höhepunkt, den die Besucher in 98 Metern Höhe genossen. Von Jessica Balleer

Als Martin Luther seine 95 Thesen an die Wittenberger Kirche schlug, war er schon ein Hundert Jahre alter Mann. Als der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach, stand er bereits ein halbes Jahrtausend. Als Bürgermeister Manfred Winkens gestern im Kaminzimmer des Wassenberger Wahrzeichens stand, präsentierte sich der frisch sanierte Bergfried mit 600 Jahren auf dem Buckel bestens in Schuss.

Im September 2013 beschlossen, haben Wassenbergs Heimatverein und die Stadt nach nur einem Jahr Sanierungsarbeiten den Bergfried wiedereröffnet. "Wir sahen es als unsere Pflicht, den Bergfried als Wahrzeichen der Stadt Wassenberg zu erhalten", betonte Winkens.

 

98 Meter über dem Meeresspiegel drängten sich die interessierten Besucher, oben auf der Aussichtsplattform des "alten Mannes von Wassenberg", an dessen Fuße sich das weite Maasland präsentierte. Bis in die Niederlande, nach Belgien und in die Eifel konnte man sehen. Ein schöner Ausblick, den auch Sepp Becker am Ende der vielen Arbeit genoss. Er war einer der Ideengeber und Initiatoren des Projekts Bergfriedsanierung. "In alle Himmelsrichtungen kann man schauen. Was wo liegt, erklären einem die Panoramatafeln", sagte der Heimatvereins-Vorsitzende. Sieben Tafeln haben er und Walter Bienen in den vergangenen Monaten mit Sponsoren und Helfern gefertigt. Ortskundigen und Besuchern von außerhalb dienen sie als Orientierungshilfen: Vom einige Hundert Meter entfernten Roßtor, über die Heinsberger St. Gangolfus Kirche (6,5 Kilometer), bis in die Niederlande (über 20 Kilometer) hinein reichte der Blick, der die Unterstützer und Geldgeber gestern erstmalig für die vielen Kosten entschädigte. Denn immerhin 740 000 Euro haben die Arbeiten gekostet. Wie genau Kaminzimmer, Kellerräume, das Bürger- und Ritterzimmer nun genutzt werden, wollen Stadt und Heimatverein laut Winkens jetzt besprechen.

 

Ein "Ort des Treffens und der Kommunikation" könnte er werden, wenn es nach Propst Wieners ginge, der den Bergfried segnete. Einige künstlerische Bilder zum Thema Stadtgeschichte konnten im runderneuerten Kaminzimmer bereits begutachtet werden. Im Bürgerzimmer lud Britta Derichs zur "Reise durch die Altstadt" ein. Teil des Rahmenprogramms war auch die von ihr organisierte Stadt-Rallye für Kinder. Als Basis dafür diente ihr Geschichtsbuch "Entdecker Stadtführer Wassenberg". Für Mittelalter-Ambiente sorgten rund zwanzig kostümierte Anhänger unterschiedlicher Ritterschaften. Von den Gangelter "Schildwächtern" freute sich vor allem der Wassenberger René Oberhauser über die Eröffnung: "Wenn ich aus meinem Haus schaue, sehe ich diesen tollen Riesen. Schön, dass mit ihm ein Stück Geschichte wiederbelebt wurde." Und weiterleben soll das Wahrzeichen der Stadt noch lange, wenn es nach Bürgermeister Winkens geht: "Der Bergfried steht seit über 600 Jahren. Jetzt haben wir ihn für die nächsten Jahrhunderte gerüstet."

Quelle: RP vom 22.9.2014

 


 

myREGIO.TV - AKTUELL: Wassenberger Wahrzeichen im neuen Glanz

 

 

Belege des Widerstands gegen Hitler im Bergfried

Anna Petra Thomas, Heinsberger Zeitung vom 14.4.2015

Bildtafeln, aber auch eine Grubenlampe zur Erinnerung an das 60-jährige Bestehen der KAB Wassenberg, gehören zur Ausstellung im Bergfried, die an den Widerstand gegen das Hitlerregim erinnert. Foto: anna

WASSENBERG. Passend zur Ausstellung des Heimatvereins über die Zerstörung Wassenbergs im Zweiten Weltkrieg im Bergfried lädt die KAB Wassenberg jetzt hier eine Etage höher zu einer Ausstellung über den Widerstand aus den Reihen der katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) gegen das Hitlerregime ein.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier führte Sepp Becker, zugleich Vorsitzender des Heimatvereins, in die neue Ausstellung ein.

Die KAB in Wassenberg werde in diesem Jahr 60 Jahre alt, die mit ihr fusionierte Myhler KAB sei sogar bereits 92 Jahr alt, verwies Becker zunächst auf zwei nicht direkt ins Bild passende Ausstellungsstücke. Eine Grubenlampe befindet sich zur Erinnerung an die Wassenberger KAB in der Präsentation. Ein Weberschiffchen steht für die Geschichte der Myhler KAB. „Durch die fremdenfeindlichen Vorkommnisse in unserer Stadt erhält diese Ausstellung einen besonders aktuellen Bezug. Wehret den Anfängen!“, erklärte Becker, bevor er kurz auf die Geschichte der KAB einging.

Bereits in der Frühzeit der Industrialisierung seien christlich-soziale Vereine oder sogenannte katholische Josefsvereine entstanden. In Wegberg habe es einen solchen Verein bereits 1887 gegeben. Der Volksverein mit Sitz in Mönchengladbach sei für die außerschulische Bildung und die Unterstützung der katholischen Verbände zuständig gewesen. Er sei deutschlandweit von großer Bedeutung gewesen. „Die KAB verstand sich als Teil der Arbeiterbewegung. Sie war Selbsthilfeorganisation und betrieb die Weiterbildung der Arbeiter.“

Während der Weimarer Republik sei die KAB sehr erfolgreich gewesen. Mehr als 40 Vereine mit knapp 2400 Mitgliedern hätten im Kreisgebiet existiert. Nach der Machtübernahme Hitlers habe sie dann einer Regierung gegenübergestanden, „deren politische Richtung sie strikt abgelehnt und bekämpft hatte“. Nach dem Konkordat mit dem Vatikan, das für die katholischen Verbände eine religiös-innerkirchliche Rolle vorgesehen habe, habe sich auch in der KAB die Erkenntnis durchgesetzt, „eine stillere, oppositionelle Position“ einnehmen zu müssen. „Die neuen Machthaber aber ließen keine Ruhe, sie wollten die katholischen Verbände vernichten“, so Becker. „Es gehörte schon Mut dazu, sich zur KAB in der damaligen Zeit zu bekennen.“ Mit der Verbandsleitung der KAB, mit Politikern des Zentrums und mit christlichen Gewerkschaftern sei jedoch der „Kölner Kreis“ entstanden, in dem es in Kooperation mit anderen Widerstandsgruppen wie dem „Kreisauer Kreis“ um die Gestaltung von Deutschland nach Hitler gegangen sei.

Fünf Persönlichkeiten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung mit zwölf großen Bildtafeln: Hans Adl-hoch, Gottfried Könzgen, Präses Dr. Otto Müller, Bernhard Letterhaus und Nikolaus Groß. Im Rahmen der Einführung von Becker lasen KAB-Mitglieder ihre Biographien vor oder zitierten aus ihren Abschiedsbriefen vor ihrer Hinrichtung. Nikolaus Groß schrieb für die Westdeutsche Arbeiter-Zeitung, die Verbandszeitung der KAB. Sie wurde 1933 zeitweise verboten und musste dann umbenannt werden in „Ketteler Wacht“. Aber auch sie wurde 1938 „endgültig ausgeschaltet“, so Becker. Der Original-Jahrgangsband 1933 der Westdeutschen Arbeiter-Zeitung und der Band 1938 der „Ketteler Wacht“ sind ebenfalls Teil der Ausstellung.


 


  


 


 


 


Präsentation Gottfried Könzgen


 






 

Pressestimmen

Christlicher Widerstand gegen NS-Regime (Rheinische Post vom 13.4.2015)

Widerstand der KAB im Dritten Reich (Wassenberg Aktuell vom 14.6.2015)

 

 Bilder vom Aufbau und Eröffnung der Ausstellung

 

 

 

 

 

Ausstellung zum 70-jährigen Kriegsende in Wassenberg

Wassenberg wurde am 28.2.1945 von amerikanischen Truppen befreit. Der 2. Weltkrieg endete zehn Wochen später, am 8. Mai 1945, mit der deutschen Kapitulation.Eine kleine Ausstellung von zeitgenössischen Fotos im Bergfried soll an das letzte Kriegsjahr, die Zerstörungen, die Befreiung und die Anfänge des Wiederaufbaus erinnern.

 Zur Ausstellungseröffnung laden wir herzlich ein:  Samstag, 28.2.2015 um 09:30 Uhr im Bergfried.

 

Ausstellung würdigt Widerständler der KAB

Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation Nazi-Deutschlands der Zweite Weltkrieg. Relativ bekannt sind die wenigen Widerstandskreise gegen das Hitlersystem. Weniger bekannt ist, dass auch die KAB am Widerstand beteiligt war – der Kölner Kreis der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung beziehungsweise einzelne KAB-Sekretäre. Sie verloren wegen ihres Einsatzes noch vor Kriegsende ihr Leben. In einer kleinen Ausstellung soll an diese Opfer erinnert werden. Zur Ausstellungseröffnung wird für Samstag, 11. April, um 11 Uhr in den Bergfried nach Wassenberg eingeladen.

 

Auf Vermittlung des Vorsitzenden des Heimatvereins Wassenberg e.V. hat Herr Oliver Hermanns aus Birgelen in zwei Vitrinen des Wassenberger Rathauses seine Funde als Hobby-Archäologe ausgestellt. Die Ausstellung lautet:

„Wassenberger Funde aus Feld und Flur - Von den Römern bis ins Dritte Reich“

Sie ist ein Teil/Ergebnis seines jahrelangen Suchens im Wassenberger Umland. Eine Ausstellung, die einem interessante Einblicke in die Vergangenheit und somit in das Leben unserer Vorfahren gewährt.

Die Ausstellung kann während der üblichen Öffnungszeiten/Dienststunden im Rathaus der Stadt Wassenberg täglich besichtigt werden.

 

Ausstellung über
Krahnen & Gobbers

Im Jahre 1892 begann die Industrialisierung in Wassenberg. Die Firma Krahnen & Gobbers aus Krefeld stellte im Jahr 1894 den Bau der ersten mechanischen Seidenweberei in Wassenberg fertig. Das brachte eine wirtschaftliche Veränderung, die weit bis in das 20. Jahrhundert reichte. Trotz der großen Bedeutung dieser Firma für Wassenberg stehen die Fabrikgebäude heute nicht mehr. Dennoch gibt es auch heute noch viele Bauwerke, die in Zusammenhang mit dieser Firma stehen. Der Heimatverein Wassenberg freut sich daher, dass Johan Gielen, ein engagiertes Mitglied des Heimatvereins, in einer Ausstellung die Geschichte der Firma Krahnen & Gobbers darstellt. Die Eröffnung findet am Samstag, 5. September, um 11 Uhr im Bergfried statt. Zur Begrüßung spricht Bürgermeister Manfred Winkens. Geschichtliche Aspekte beleuchtet Sepp Becker. Seine Gedanken zur Ausstellung teilt Johan Gielen den Besuchern mit. Die Ausstellung ist an diesem Samstag bis 13 Uhr geöffnet sowie an den Sonntagen 13. und 27. September jeweils von 14 bis 16 Uhr. Weitere Besichtigungstermine werden noch anberaumt.

Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:  
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ●  BIC WELADED1ERK