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Kategorie: Projekte
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Von Angelika Hahn

Den regelmäßigen Spaziergang an der Rur, Bürgermeister Manfred Winkens aus Ophoven mag ihn nicht missen, ebenso sieht es Heimatvereins-Vorsitzender Walter Bienen. Die Auenlandschaft präge die Region. Auf besonders große Resonanz stieß im Spätsommer denn auch die Ausstellung über „Die Ruraue – im Blick der Maler und Fotografen“ im Wassenberger Bergfried. Daher entschloss sich der Heimatverein, eine Auswahl von Werken der Schau im Jahreskalender 2020 zu veröffentlichen. Die Redakteure des Kalenders, Vorsitzender Walter Bienen, Fotograf Hans-Josef Jansen und Küppers-Haus-Kurator/Sammler Walter Kurzweg haben eine Mischung aus aktuellen Arbeiten und Bildern verstorbener Chronisten der Wassenberger Landschaft zusammengestellt. So finden Heimatfreunde Fotos, Zeichnungen und Gemälde unterschiedlicher Stilistik vereint.

Walter Brehl und Walter Bienen vom Heimatverein präsentieren mit Bürgermeister Manfred Winkens und Fotograf Hans-Josef Jansen (v.l.) den neuen Kalender. Foto: Angelika Hahn
Walter Brehl und Walter Bienen vom Heimatverein präsentieren mit Bürgermeister Manfred Winkens und Fotograf Hans-Josef Jansen (v.l.) den neuen Kalender. Foto: Angelika Hahn

Das Titelbild „Blick ins Rurtal“ ist ein duftiges Aquarell des bekannten Lövenicher Künstlers Will Völker (1921-1998) von 1950. Aufgenommen wurden natürlich auch Gemälde und Grafiken des Wassenberger Künstlers Leo Küppers (1880-1946), dessen Geburtshaus heute als Galerie seiner Arbeiten geführt wird, und Paul Wollenweber (1920-1980), der in der Stadt auch als Architekt Spuren hinterließ. Jean Grothe (1865-1926) ist mit „Heuernte in der Aue“ aus dem Küppers-Haus und dem das Bürgermeisterbüro im Rathaus zierenden „Blick auf Wassenberg aus der Ruraue“ vertreten. Grothe und Küppers waren beide der bekannten Düsseldorfer Malerschule verbunden. Das Küppers-Gemälde „Treibjagd in der Aue“ hat die Stadt übrigens vor zwei Monaten erst fürs Küppers-Haus erworben.

Die Wolfhager Mühle in Karken-End zeigt ein Gemälde des verstorbenen früheren Kunstlehrers am Heinsberger Gymnasium, August Lentz. An ihn erinnert sich Bürgermeister Manfred Winkens noch gut: „Er war mein Kunstlehrer um 1960.“ Das 1947 gemalte Bild nannte Lentz „Kartoffelbild“, weil es kurz nach dem Krieg dafür statt Geld Kartoffeln gab. Heute hängt es in der Wolfhager Mühle. Zu den vertretenen heimischen Malern zählt noch der Arsbecker Hubert Plücken, der das stimmungsvolle Bild „Altarm der Rur bei Orsbeck“ beisteuert.

Die aktuelle Fotografie ist mit Landschaftsstudien von Eric Hermanns und Hans-Josef Jansen vertreten. Der Heinsberger, schon mehrfach bei Schauen im Bergfried vertreten, gehörte auch zum Redaktionsteam für den Bildkalender. Sein „Abendrot über verschneiter Ruraue bei Kempen“ prägt als fantastische Farb-Licht-Studie das Dezember-Blatt.

Der Kalender, in einer ersten Auflage von 100 Stück herausgegeben (Nachdruck möglich), ist für 15 Euro erhältlich in den Wassenberger Geschäften „Tintentake“/Oberstadt und Media Ecke/Graf-Gerhard-Straße sowie im Naturpark-Tor am Pontorsonplatz.

Quelle: RP vom 6. November 2019