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Wassenberg1420

 33 Stolpersteine verlegt

Andreas Speen, Rheinische Post vom 15.12.2011

Wassenberg/Erkelenz. Unter großer Anteilnahme sind in Erkelenz und Wassenberg Stolpersteine verlegt worden. Damit wird jüdischer Mitbürger gedacht, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und getötet worden sind. 

In Erkelenz wurden 23 Stolpersteine verlegt, in Wassenberg weitere zehn. Künftig erinnern die Messingsteine an Menschen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft deportiert und getötet worden sind. Der Kölner Künstler Gunter Demnig, der in seiner Heimatstadt bereits mehr als 1400 und europaweit 33 000 Stolpersteine verlegt hat, war gestern zuerst in Erkelenz und anschließend in Wassenberg. Er sagte: "Ich freue mich, dass immer neue Orte, neue Steine hinzukommen."

80 jüdische Mitbürger lebten in Hochzeiten in der Erkelenzer Innenstadt. Das war 1905. 1941 waren es noch 17. In einem Projekt widmeten sich 22 Schüler der achten und zehnten Klasse der Hauptschule am Zehnthofweg den deportierten Menschen und deren Geschichte. Weitere zehn Schulklassen beteiligten sich an dem Projekt durch Patenschaften für jeweils einen Stolperstein. Sponsoren finanzierten die weiteren Steine, die in Erkelenz jetzt in den Gehwegen vor den Häusern an der Burgstraße 12, Kölner Straße 4, Aachener Straße 5, Wilhelmstraße 18 und am Johannismarkt 1 und 4 liegen. Begleitet wurden die Schüler, die im Wahl-Pflicht-Unterricht auch den jüdischen Friedhof an der Neusser Straße pflegen, von Lehrer Josef Adams, Schulseelsorgerin Maria Bubenitschek und Historiker Hubert Rütten.

Gestern trugen die Schüler an jeder Station Gedanken und Texte über die Verstorbenen vor. "Ich habe ein brennendes Interesse bei den Schülern verspürt", sagte Josef Adams. So bekomme die Geschichte ein Gesicht, "und es ist ein wichtiges Zeichen gegen den immer wieder aufflammenden Rechtsextremismus gesetzt worden". Eine Fortsetzung des Projekts kann sich die Erkelenzer Hauptschule vorstellen. Zu solchem Engagement sagte der Künstler Gunter Demnig: "Was mir besondere Freude macht, ist das Interesse der Jugendlichen an dieser Thematik."

Das wünschen sich die Schüler

Angehörige der früheren Erkelenzer Mitbürger und Zeitzeugen wie Eva Weyl erlebten das Verlegen der Steine gestern mit, andere wollen sich die Stolpersteine später anschauen. Ihre Hoffnungen, was die Steine in den Köpfen und Herzen der Menschen bewirken, erläuterten die Schüler. "Wie gut, dass es die Steine gibt, die die Namen der Menschen ins Gedächtnis rufen", sagte eine Schülerin, eine andere erklärte: "Wir wenden uns damit auch gegen Menschen, die heutzutage nicht tolerant sind." Dass die Bürger künftig "einen Moment innehalten und die Inschrift lesen", ist ein gemeinsamer Wunsch der Erkelenzer Schüler gewesen.

Erinnerung an

Vier Stolpersteine hatte es in Erkelenz auf der Kölner Straße schon gegeben. Die neuen Steine erinnern an Karolina Hirsch, Ernestine Marcus, Joseph und Cilly Hes, Berthold, Heinz, Hans Günther und Sibilla Katz, Klara und Helene Leyens, Ernst und Johanna Weinberg, Juliana, Hans und Henriette Moll, Leopold und Erna Leyens, Grete Rosenstein, Mathilde, Max, Henriette und Alfred Rubens und Johanna Lowitz.

In Wassenberg wird an Bernhard, Sibilla und Arthur Kaufmann, Wilhelmine, Berta und Adele Heumann sowie Willi, Else und Betty Reis und Karl Hertz erinnert.

Quelle: RP

 

Liste der Stolpersteine in Wassenberg (Wikipedia)

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