April 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30
Loading radio ...

Sänger: Karl Lieck

Wassenberg1420

Münze prägte "Moneta Wassenberge"

Von Willi Spichartz, Rheinische Post vom 24.10.2014

Am Rosstorplatz wird bald ein Metall-Relief auf die einstige Münzwerkstatt hinweisen, entworfen von dem Erkelenzer Bildhauer Michael Franke. Wassenbergs Ehrenbürger Sepp Becker ist der Stifter dieses Erinnerungsstücks.

Infotafel über die Münze
Sepp Becker (li.), Agnes Basten und Walter Brehl (Heimatverein) an der Infotafel über die Münze. An der Wand soll das Relief montiert werden. FOTO: JÜRGEN LAASER

Corstgen Indersmitten holte wie wohl schon tausende Male zuvor gewaltig aus, der ebenso gewaltige Hammer, mit zwei Händen geführt, presste die Luft in der Werkstatt zusammen, bevor er auf den Stock traf - und ein erstaunlich stumpfes Geräusch zeigte, dass er gelungen war, der Wassenberger Tournose. Er war das eigene Zahlungsmittel des Burgstädtchens im 14. Jahrhundert, hergestellt in der Löffelstraße. Dort soll ein Relief auf die einstige Münze hinweisen.

Die Postkarte von 1913 ist auch Motiv auf der Infotafel zum historischen Altstadtrundgang
Die Postkarte von 1913 ist auch Motiv auf der Infotafel zum historischen Altstadtrundgang. Der Durchgang vom heutigen alten Rathaus in Richtung Burg (links) hieß einmal Löffelgasse. FOTO: HEIMATVEREIN


Die Löffelstraße existiert unter dem Namen nicht mehr, der Rosstorplatz (am Alten Rathaus) ist die heutige Anschrift, links weist eine Tourismustafel bereits jetzt auf die Münze hin. Von deren Produkten existieren noch zwei - eine in Kopenhagen und eine in Berlin. Randerather und Heinsberger Münzen, ebenfalls im 14. Jahrhundert entstanden, werden noch original im Internet gehandelt, wie Sepp Becker bei seinen umfangreichen Recherchen für seine Dankesgabe (für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft) an seine Stadt ermittelte.
Einen Abdruck des Wassenberger Tournoses arbeitet der Erkelenzer Bildhauer Michael Franke in das Relief ein, wobei das Aussehen des Geldstücks aus undeutlichen Fotos und vergleichbaren Tournosen rekonstruiert wurde. Hilfreich ist die Beschreibung des Wassenberger Heimatforschers Professor Heribert Heinrichs, der im Zusammenhang mit seiner Gesamtdarstellung der Geschichte seiner Heimatstadt die Existenz einer Münzprägewerkstatt ermittelt hatte.
Belegt ist demnach, dass Johann I., Herr von Heinsberg, dem ein Teil Wassenbergs unterstand, in Wassenberg von 1331 bis 1334 den Wassenberger Tournose schlagen ließ mit der Inschrift DNS DE WASBPC (Dominus de Wassenberc, Herr von Wassenberg). Der Tournose misst 25 Millimeter im Durchmesser und wiegt 2,2 Gramm.

Wassenberger Tournose
Wassenberger Tournose


Als weitere Münze wurden die "Moneta Wassenberge" 1380/81 als Sterlinge mit Brabanter Löwenschild und Lilienwappen als sogenannte "Brabanter" in Wassenberg geprägt. Auch der wird mit Vorder- und Rückseite auf dem Relief zu sehen sein. Wassenberger, Heinsberger und Randerather Münzen hat der bekannte Numismatiker Menadier 1913 in der größten Sammlung der Münzen der jülich'schen Dynastengeschlechter im Münzkabinett in Berlin bestimmt - heute im Bode-Museum als Preußischer Kulturbesitz.

Brabanter
Brabanter


Der gebürtige Wassenberger Dr. Paul Gotzen hat die Forschungen Professor Heinrichs' in einer Abhandlung ergänzt, in der er auch die Ursache dafür darstellt, dass Kleinstädte selbst Münzen prägen konnten: Verfall des Kaiserreichs und damit der staatlichen Autorität vom 13. Jahrhundert her, Regionalfürsten übernahmen die staatlichen Strukturen.
Die Wassenberger Münze wird eine der kleineren gewesen sein, die als privatwirtschaftlich organisierte Werkstatt dennoch bedeutend für die Stadt war. Eine ganze Reihe von Spezial-Räumen war notwendig, gesichert wegen der Mengen an Materialien wie Silber und Kupfer, und Münzschläger Corstgen Indersmitten hatte eine Reihe Kollegen der verschiedensten Berufe, die im Übrigen gemeinsam im Münz-Komplex lebten. Der Schmelzraum war wegen der Feuergefahr - die Häuser waren zu der Zeit zumeist Holz-Lehm-Fachwerkbauten - etwas abgetrennt, das geschmolzene Metall wurde mit sogenannten Gießlöffeln in bestimmte Formen für Münzrohlinge geschöpft. Es spricht einiges dafür, dass die Löffelstraße ihren Namen von diesen Gießkellen bezog, wobei Straßennamen erst Jahrhunderte später üblich wurden.
Nach den Recherchen von Dr. Paul Gotzen wurden auch nach der frühzeitigen Schließung der Münze in der Löffelstraße dort Haushaltsgeräte aus Zinn gegossen, sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein, wie Gotzen von dem vor zwei Jahren verstorbenen Jakob Wolters erfuhr, der 1922 in der Löffelstraße geboren worden war. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Löffelstraße zerstört und nicht wieder aufgebaut, der Name wurde in Rosstorplatz geändert. Bald wird eine Erinnerungstafel auf die Münze hinweisen - in Metall gegossen.

Relief „Der Münzer“
Relief „Der Münzer“

 

Presseartikel über die Wassenberger Münzen

Johann I. von Heinsberg ließ Münzen 1331 bis 1334 in Wassenberg prägen

Zweifel an alter Prägestätte beseitigt

Vor langer Zeit Münzen in Wassenberg geprägt

Weiterer Groschen entdeckt

 

Einladung zur Präsentation am 15.11.2014

Pressestimmen zur Präsentation

Als die Stadt selbst Münzen prägte (Rheinische Post vom 19.11.2014)

53 Kilo schweres Relief erinnert an die Zeit der Münze (Heinsberger Zeitung vom 20.11.2014)

„Der Münzer“ erinnert an einstige Wassenberger Münze (Wassenberg Aktuell vom 7.12.2014)

 

Bilder der Präsentation am 15.11.2014 von Walter Brehl

 

„Hamburg hat seine Elbphilharmonie, Heinsberg sein Begas Haus und wir haben unser Leo-Küppers-Haus. Und darauf sind wir stolz“, scheute Wassenbergs Bürgermeister Manfred Winkens die ganz großen Vergleiche nicht.

Und tatsächlich bildet die Eröffnung des Leo-Küppers-Hauses in der Roermonder Straße 5 im Geburtshaus des Wassenberger Malers Leo Küppers (1880-1946) einen markanten Baustein in der Entwicklung Wassenbergs zur Kunst-, Kultur- und Genuss-Stadt.

Gute Laune bei der Eröffnung: Ursula und Walter Kurzweg (Mitte) begrüßten zusammen mit Bürgermeister Manfred Winkens (links) viele Gäste. Fotos: Küppers
Gute Laune bei der Eröffnung: Ursula und Walter Kurzweg (Mitte) begrüßten zusammen mit Bürgermeister Manfred Winkens (links) viele Gäste. Fotos: Küppers

Im Leo-Küppers-Haus werden elf Werke des Wassenberger Malers als Dauerausstellung zu sehen sein. Weitere Gemälde, vornehmlich aus der Düsseldorfer Malerschule, werden darüber hinaus zum Kauf angeboten.

Gleichzeitig feierte hier die Bürgerbücherei „Bücherkiste“ ihre Wiedereröffnung. Auch das Engagement des ehrenamtlichen Bücherei-Teams, dessen Wirken in den bisherigen zehn Jahren bereits mit mehreren Umzügen verbunden war, lobte der Bürgermeister. Wie Ursula Kurzweg mitteilte, können in der Bücherkiste zwischen 3.500 und 4.000 Bücher sowie Hörbücher ausgeliehen werden, eine Kinder- und Jugendabteilung befinde sich im Aufbau.

Das harmonische Miteinander von Bücherkiste und Galerie deutete sich schon bei der Eröffnung des Leo-Küppers-Hauses an.
Das harmonische Miteinander von Bücherkiste und Galerie deutete sich schon bei der Eröffnung des Leo-Küppers-Hauses an.

Die Ausstellung und die Galerie werden betrieben in Kooperation vom Heimatverein Wassenberg, dem Galeristen Walter Kurzweg und der Bücherkiste Wassenberg mit Unterstützung seitens der Stadt Wassenberg. Walter Kurzweg stellte aus seiner Sammlung ebenso Werke von Leo Küppers für die Ausstellung zur Verfügung wie das Heinsberger Museum Begas Haus und die Kreissparkasse. Kurzweg erzählte, er habe selbst schon früh angefangen, „Küppers zu sammeln“. 21 Jahre sei es her – zum 50. Todestag von Leo Küppers – dass es im März 1996 in Zusammenarbeit mit dem Optiker Detlef Rick eine erste Küppers-Ausstellung mit 14 Küppers-Werken in Wassenberg gegeben habe. Zehn Jahre später habe die Kreissparkasse eine Küppers-Ausstellung mit 18 Werken gezeigt. Schon damals sei angemahnt worden, die Erinnerung an den Wassenberger Maler in einer Dauerausstellung lebendig zu halten.

Wiederum gut zehn Jahre später habe Walter Kurzweg mit diesem Anliegen nun „ganz viele offene Ohren und helfende Hände gefunden“, die Eröffnung einer Galerie im Geburtshaus des Malers zu verwirklichen. Mit der Idee, die Bücherkiste einzubinden und das Haus gemeinsam zu nutzen, habe er die Unterstützung von Stadt und Heimatverein gefunden, bedankte sich Walter Kurzweg. In Form der engen „Petersburger Hängung“ könne man bis Mitte März auf wenig Fläche 20 Werke des Künstlers präsentieren, darunter „Der Gemeinderat“ und „Der Künstler im Louvre“, Menschen am Arbeitsplatz, Porträts und Wassenberger Ansichten. Walter Kurzweg hofft, dass die Dauerausstellung sich in Zukunft erweitern lasse. „Bieten Sie uns Werke von Leo Küppers an – als Dauerleihgabe oder zum Kauf. Wir werden einen Weg finden“, warb er schon am Eröffnungstag für die Sammlung im Leo-Küppers-Haus. „Kommen Sie später noch einmal zu uns, um sich die Werke in aller Ruhe anzuschauen. Das ist heute bei so vielen Gästen sicherlich nicht möglich“, lud Walter Kurzweg am Eröffnungstag ein.

Walter Kurzweg stellte den Gästen einige Werke von Leo Küppers vor.
Walter Kurzweg stellte den Gästen einige Werke von Leo Küppers vor.

Sepp Becker betonte, es liege dem Heimatverein daran, die Geschichte der Stadt lebendig zu halten. Die Dauerausstellung in der Galerie werde sich mit den Ausstellungen im Bergfried bestens ergänzen. Die Öffnungszeiten seien bereits abgestimmt worden. Bürgermeister Manfred Winkens meinte, auf dem Weg zur Kunst-, Kultur- und Genuss-Stadt habe Wassenberg schon viel erreicht. „Auf der Graf-Gerhard-Straße werden wir das im nächsten Jahr fortsetzen. Nach dem Umbau wird es richtig, richtig schön und gemütlich. Der Umbau lohnt sich“, so der Bürgermeister, der überzeugt ist, dass es nach der Neugestaltung schon bald keine Leerstände mehr geben werde.

Quelle: Wassenberg Aktuell vom 12.3.2017


 

Leo-Küppers-Haus: Engagement führt zu Erfolg

Ein stark besuchtes Ereignis war die Neueröffnung der Galerie im Leo-Küppers-Haus und die gleichzeitige Wiedereröffnung der Bürgerbücherei Bücherkiste im Geburtshaus des Wassenberger Künstlers Leo Küppers. Von Johannes Bindels

Von der ehrenamtlichen Arbeit engagierter Bürger über das Engagement des Heimatvereins bis zur Unterstützung durch die Stadt Wassenberg erlebten die zahlreichen Gäste bei der Sonderausstellung der Werke von Leo Küppers den Erfolg einer gelungenen Zusammenarbeit.

 

Ein Ereignis, das viele Interessierte anzieht: Zahlreiche Gäste finden sich zur Eröffnung von Galerie und Bücherkiste im Leo-Küppers-Haus in Wassenberg ein. Foto: Johannes Bindels
Ein Ereignis, das viele Interessierte anzieht: Zahlreiche Gäste finden sich zur Eröffnung von Galerie und Bücherkiste im Leo-Küppers-Haus in Wassenberg ein. Foto: Johannes Bindels

„Für die Stadt Wassenberg ist heute ein erfreulicher Tag“, begann Bürgermeister Manfred Winkens (CDU) den Reigen der Redebeiträge, nicht nur weil ein Leerstand eines Gebäudes beendet werden konnte. Mit dem Ehepaar Ursula und Walter Kurzweg ständen stellvertretend für alle Beteiligten die Hauptpersonen eines geglückten Engagements im Mittelpunkt der Feier.

Initiatoren und Unterstützer des Leo-Küppers-Haus in Wassenberg: Bürgermeister Manfred Winkens, Ursula und Walter Kurzweg und Sepp Becker (v.l.) bei der Eröffnung von Galerie, Ausstellung und Bücherkiste. Foto: Johannes Bindels
Initiatoren und Unterstützer des Leo-Küppers-Haus in Wassenberg: Bürgermeister Manfred Winkens, Ursula und Walter Kurzweg und Sepp Becker (v.l.) bei der Eröffnung von Galerie, Ausstellung und Bücherkiste. Foto: Johannes Bindels

Walter Kurzweg, der beharrlich die Idee einer Leo-Küppers-Galerie verfolgt habe und Ursula Kurzweg, die als Teammitglied der Bücherkiste den erneut notwendigen Umzug der Bürgerbücherei mit zu stemmen hatte, hatten mit dem Plan des Zusammengehens die zündende Idee.

Beeindruckende Bandbreite

Beeindruckt von der Bandbreite der Schaffenskraft des Wassenberger Künstlers nahm Winkens zur Ausstellung Stellung. „Heinsberg hat das Begas-Haus, Wassenberg hat nun das Küppers-Haus“, formulierte Winkens einen griffigen Slogan.

Walter Kurzweg ließ die Idee zur Wertschätzung des Künstlers Leo Küppers Revue passieren. Zum Küppers‘ 50. Todestag habe er mit Detlev Rick die erste Ausstellung in der sogenannten „Brillengalerie“ am Roßtorplatz organisiert. Damals konnten 14 Küppers-Werke ausgestellt werden. Die Kreissparkasse Heinsberg habe im Jahr 2006 mit 18 Werken eine weitere Küppers-Ausstellung auf die Beine gestellt. Die immer wieder im Raum stehende Frage nach der Möglichkeit einer Dauerausstellung habe nun mit der Galerie im Leo-Küppers-Haus realisiert werden können.

Das Heinsberger Begas-Haus habe wie die Kreissparkasse, die Stadt Wassenberg und Sammler mit Leihgaben zum Gelingen beigetragen. „Ich bin froh und stolz, nun bis Mitte März 20 Exponate in dieser Sonderausstellung zeigen zu können“, ließ er die Gäste wissen. Davon würden elf Werke in einer Dauerausstellung permanent in der Galerie bleiben, betonte Kurzweg. Das Werk „Jesus vor Pontius Pilatus“ sei zum Beispiel eines von den Kreuzwegbildern des Künstlers.

Das ganze Spektrum

Um das ganze Spektrum des Künstlers zu präsentieren und das Genre „des agierenden Menschen in Arbeit, Ruhe und der in sich geschlossenen Beschaulichkeit“ zu verdeutlichen, habe Kurzweg auf die „Petersburger Hängung“ zurückgegriffen. Das bedeute, alle Bilder zu zeigen und jede verfügbare Wandfläche zu nutzen. Zu sehen sind unter anderem die Werke „Der Gemeinderat“, „Die Kirmes am Niederrhein“, „Der Künstler im Louvre“, „Der Apotheker“ und Landschaftsansichten der Stadt Wassenberg.

Das Gesicht der Stadt

Ursula Kurzweg, Sprecherin des Teams der Bücherkiste nahm die Wiedereröffnung zum Anlass, sich für die Unterstützung der Sponsoren, aber vor allem für die Hilfen der ehrenamtlich tätigen Mitglieder mit Blumen zu bedanken, ohne deren Unterstützung der notwendige Umzug nicht zu stemmen gewesen wäre.

Die Bücherkiste musste umziehen: Die Bürgerbücherei ist nun im Leo-Küppers-Haus an der Roermonder Straße in Wassenberg Zuhause. Foto: Johannes Bindels
Die Bücherkiste musste umziehen: Die Bürgerbücherei ist nun im Leo-Küppers-Haus an der Roermonder Straße in Wassenberg Zuhause. Foto: Johannes Bindels

Mit Sepp Becker nahm der Vorsitzende des Heimatvereins kurz Stellung, warum die Unterstützung für das Leo-Küppers-Haus zur Philosophie des Heimatvereins gehöre. „Das Gesicht dieser Stadt ist davon geprägt, dass Menschen sich ehrenamtlich zusammentun und etwas auf die Beine stellen“.

Der vor 120 Jahre gegründete Heimatverein wolle die Geschichte der Stadt lebendig halten. Mit der permanenten Ausstellung in der Galerie und den Ausstellungen im Bergfried sieht er eine Kombination, in der zukünftig weitere Synergien lägen. Die Öffnungszeiten des Bergfrieds seien deshalb mit denen der Galerie synchronisiert worden.

Quelle: Heinsberger Zeitung vom 6.2.2017


 

Die Bildwelt des Leo Küppers

Die Galerie im Wassenberger Geburtshaus des Malers Leo Küppers weckt neues Interesse am Werk eines zu Lebzeiten bekannten Vertreters der Düsseldorfer Malerschule. Von Angelika Hahn


Dem ehemaligen Lehrer, Kunstfreund und Sammler Walter Kurzweg ist es zu verdanken, dass das Wirken des aus Wassenberg stammenden Malers Leo Küppers (1880-1946), der ein bekanntes Mitglied der Düsseldorfer Malerschule war, durch eine kleine Dauerausstellung in seinem Geburtshaus an der Roermonder Straße 5 (gemeinsam mit der "Bücherkiste"), den kulturinteressierten Menschen in der Region nahegebracht wird.

Sammler Walter Kurzweg.
Sammler Walter Kurzweg.

Denn obwohl Kurzweg weiß, dass es in etlichen Familien Wassenbergs und seiner Umgebung Küppers-Bilder gibt, erfuhr der zu seinen Lebzeiten bekannte Künstler in seiner Heimatregion - von zwei Ausstellungen abgesehen - bislang kaum die Beachtung, die er eigentlich verdient hätte. Dass der Prophet in der Heimat nicht zählt - die Stereotype mag auf Küppers zutreffen.

Auch Walter Kurzweg, der heute etliche Bilder von Leo Küppers besitzt, stieß seinerzeit eher durch Zufall bei einer Kunstauktion auf Küppers-Werke und erfuhr dann, dass der Vertreter der Düsseldorfer Malerschule, dessen Lebensmittelpunkt die heutige Landeshauptstadt war, aus Wassenberg stammte.

Wer war dieser Mann? Wie kam der Sohn des Schuhmachers Joseph Küppers, dessen Werkstatt sich im heutigen Küppers-Haus befand, zur Kunst? Anschaulich beschreibt in einer Küppers-Biografie Leonard Küppers, der Großneffe und Erbe des kinderlos gebliebenen Künstlers, dessen Kindheit und Jugend im bürgerlichen Wassenberger Handwerkermilieu, für das die "brotlose Kunst" wohl ein Unding war. Schon der junge Leo muss Spaß am Malen und Zeichnen gehabt haben, also sollte er Anstreicher werden. Küppers aber wollte offenbar mehr. Leonard Küppers: "Mutig, sehr mutig, man bedenke den damaligen Zeitgeist, geht er 1897, 17 Jahre alt, zur Kunstgewerbeschule nach Düsseldorf, um Zeichenlehrer zu werden."

Bald entstehen Kontakte zur Düsseldorfer Kunstakademie, die den Wassenberger auch ohne höhere Schulbildung aufnimmt. Studienaufenthalte an den Kunstakademien München und Karlsruhe bei namhaften Lehrern folgen. In den Semesterferien verdient der Kunststudent Geld mit Auftragsarbeiten als Kirchen- und Theatermaler. 1921 kehrt er zurück an die Kunstakademie Düsseldorf als letzter Meisterschüler des Professors Eduard von Gebhardt. Nicht nur dessen expressiv-ungeschönter Porträt-Stil prägte etliche Arbeiten Leo Küppers' - ein Beispiel hierfür, das "Porträt eines alten Mannes", zeigt die aktuelle Dauerausstellung. Auch Aufenthalte in den Kunstmetropolen Paris, Amsterdam, Rom, Neapel oder Venedig hinterlassen Spuren im thematisch und stilistisch breiten Werk von Leo Küppers.

Mit seinem Atelier an der Sternstraße in Düsseldorf wird Küppers - dessen beste Arbeiten später in zwei großen Schauen zur Düsseldorfer Malerschule in Düsseldorf und München gezeigt werden - zum gefragten Auftragsmaler und Porträtisten des gehobenen Bürgertums der Rheinmetropole, dem er selbst angehört. Von "brotloser Kunst" kann auch angesichts der Veröffentlichungen von Küppers-Bildern in Kulturzeitschriften wie Westermanns Monatsheften und Kunstpostkarten keine Rede mehr sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwindet Küppers' Bedeutung, er stirbt 1946 in Düsseldorf. Ein Foto seines Ateliers, das für die private Trauerfeier von Küppers' aus Düsseldorf stammender Ehefrau geschmückt wurde, ist im Leo-Küppers-Haus zu sehen. Obwohl die Wassenberger Küppers-Galerie "nur" 13 Werke in der Dauerausstellung präsentiert, spiegeln diese Bilder - Dauerleihgaben aus Privatbesitz von Walter Kurzweg und anderen, der Stadt Wassenberg, der Kreissparkasse und des Begas Hauses - recht gut die stilistische und thematische Bandbreite des Küppers-Werks wider. Den lokalen Akzent setzt die Stadtansicht "Wassenberg im Winter" von 1904, die den Blick aus Richtung Wingertsberg über die verschneite Wiesenlandschaft des heutigen Terrassengartens vor der Stadtmauer zum prägenden Ensemble von Georgskirche und Bergfried streifen lässt. Gondelweiher und Bahndamm existierten noch nicht. Interessant ist das Detail einer Postkutsche im Hintergrund auf der Straße nach Erkelenz, die wohl auch Leo Küppers nach seinem Weihnachtsbesuch bei der Familie wieder - wie so oft bei seinen Besuchen in der Heimat - zurück nach Düsseldorf bringen sollte. Als Grafik ist eine weitere, so Kurzweg, in Wassenberg und Umgebung offenbar beliebte und auch als Gemälde verbreitete Stadtansicht ausgestellt.

Das großformatige Ölgemälde "Der Gemeinderat" begeisterte Walter Kurzweg, als er es vor 20 Jahren aus Privatbesitz erwarb, durch seine dichte Personenkomposition und "einen Realismus, der nicht auf Effekthascherei aus ist". Das Bild, vertreten in den genannten großen Ausstellungen der Düsseldorfer Malerschule, schuf Küppers als Fünfzigjähriger auf der Höhe seines Schaffens. Es stand auch im Mittelpunkt der Sparkassen-Ausstellung zu Küppers' 60. Todestag 2006 in Wassenberg und regte den verstorbenen Heimatforscher und Wassenberger Ehrenbürger Hanns Heidemanns zu einem Vortrag über Küppers beim Heimatverein an. Dass alte Wassenberger in dem Gemälde stadtbekannte Gesichter wiedererkennen wollten, führt freilich in den Bereich der Spekulation.

Einen Sprung zurück zum Beginn seiner Laufbahn vermittelt Küppers' Ölgemälde "Jesus vor Pilatus", ein Beispiel für die frühen religiösen Bilder des Künstlers, beeinflusst von seinem Professor Carl Martin Feuerstein an der Münchner Kunstakademie, einem Vertreter der romantisch-religiösen Kunstrichtung der Nazarener. Geradezu als Kontrastprogramm dazu wirkt das realistische Porträt des alten Mannes aus den späten 30er Jahren.

Direkt gegenüber der Eingangstür zeigt das Gemälde "Der Maler im Louvre" wieder eine andere Seite des Künstlers, der sich mehrfach zu Studien in Paris aufhielt: Vor der berühmten Nike von Samothrake setzt sich der damals wohl 30- bis 35-jährige Künstler selbst mit dem sogenannten Malerstock ins Bild. "Als blickte er in die Kamera, produziert er sich im Selbstporträt", sagt Kurzweg. Wie aus der Szene gefallen wirken im Hintergrund die ländlich anmutenden Besucher. Kurzweg sieht hier einen Bezug zu Küppers' späteren niederrheinischen Genreszenen und schließt einen bewusst gesetzten Akzent deutsch-patriotischer Grundstimmung gegen die feine Gesellschaft der französischen Hauptstadt nicht aus. Küppers meldete sich immerhin als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg.

Dass Küppers auf seinen Reisen von der Kunst der großen Niederländer des 16. Jahrhunderts fasziniert war, zeigen seine vielen, auch von Käufern geschätzten Genrebilder, die Alltagsszenen wiedergeben. Das schönste Bild aus dieser Gruppe im Küppers-Haus ist die "Niederrheinische Spinnstube", die ebenso wie "Der Zeitungsleser" ein Gefühl von Geborgenheit und der heilen Welt zu Hause - in spannungsgeladener Zeit - vermittelt. In niederrheinischen Wirtshausszenen dagegen zeigt Küppers ein Gefühl für Situationskomik und Hintersinn.

Eher einen "Ausreißer" in Küppers Werk repräsentiert das kleinteilige Menschengewusel der "Kirmes am Niederrhein". Nicht eine kleine Gruppe in geschlossener Gesellschaft, sondern eine Gemeinschaft in kleinstädtischer Umgebung des Niederrheins ist hier das Thema.

Quelle: RP vom 15.4.2017

 


Küppers-Bilder in dessen Geburtshaus

Ein weiteres bislang leeres Ladenlokal in der Wassenberger Innenstadt wird kulturell neu belebt. Sammler Walter Kurzweg, Heimatverein und Bücherkiste taten sich zusammen. Es entsteht eine Kombination aus Galerie und Bücherei. Von Angelika Hahn

Kunst und Literatur: Die Bücherkiste zieht mit der Galerie von Walter Kurzweg in das Leo-Küppers-Haus. Foto: Johannes Bindels
Kunst und Literatur: Die Bücherkiste zieht mit der Galerie von Walter Kurzweg in das Leo-Küppers-Haus. Foto: Johannes Bindels

Am Schaufenster des leerstehenden Ladenlokals an der Roermonder Straße 5 weisen zwei Plakate darauf hin, wer hier in den kommenden Wochen einzieht, einige Ölbilder machen schon mal neugierig. "Demnächst: Sammlung Leo Küppers & Galerie" ist auf einem Plakat zu lesen, das eine markante Porträtsilhouette zeigt: Es ist die des in seiner Zeit überregional bekannten Malers Leo Küppers, der am 8. Mai 1880 exakt in diesem Hause als Sohn eines Schusters geboren wurde. Nebenan weist ein weiteres Plakat auf den zweiten Mieter hin: die Wassenberger Bücherkiste, die mit einziehen wird.

Die Initiative zur Kombination einer kleinen Küppers-Ausstellung mit der Bürgerbücherei stammt vom Kunstfreund und Küppers-Sammler Walter Kurzweg und seiner Frau Ursula, der Vorsitzenden der Bürgerbücherei Bücherkiste. Der Büchereiverein war, wie Ursula Kurzweg bestätigt, ohnehin nicht sehr glücklich mit dem geplanten Umzug vom heutigen Domizil in der Begegnungsstätte - wo bekanntlich fürs kommende "Naturpark-Infozentrum" Platz geschaffen werden muss - ins frühere Restaurant Spiegel aus der Graf-Gerhard-Straße. "Die Räume dort waren schlecht geeignet für unsere Zwecke."

Zur Vorstellung des Gemeinschaftsprojekts in den Räumen an der Roermonder Straße 5 hat Walter Kurzweg (r.) Gemälde von Leo Küppers und Zeitgenossen mitgebracht, die Ursula Kurzweg (Bücherkiste) und Sepp Becker (Heimatverein) betrachten. Im Februar soll die Ausstellung mit wechselnden Exponaten eröffnet werden. FOTO: Ruth Klapproth
Zur Vorstellung des Gemeinschaftsprojekts in den Räumen an der Roermonder Straße 5 hat Walter Kurzweg (r.) Gemälde von Leo Küppers und Zeitgenossen mitgebracht, die Ursula Kurzweg (Bücherkiste) und Sepp Becker (Heimatverein) betrachten. Im Februar soll die Ausstellung mit wechselnden Exponaten eröffnet werden. FOTO: Ruth Klapproth

Unterstützt wurde die Idee vom Wassenberger Heimatverein, dem die Kurzwegs ebenfalls angehören. Schon in den 90er Jahren hatte der Heimatverein vor, das Andenken an den aus Wassenberg stammenden bekannten Vertreter der Düsseldorfer Malerschule durch eine Kennzeichnung seines Geburtshauses zu ehren. Es gab damals auch eine von Walter Kurzweg organisierte Ausstellung, eine weitere folgte 2005 in der Kreissparkasse, die, wie die Stadt Wassenberg, einige Gemälde von Küppers besitzt. Die kleine Galerie soll künftig mit wechselnden Präsentationen von Leihgaben das Werk des versierten Genremalers in seiner Geburtsstadt wieder lebendig machen.

Bei der Stadt, die das Haus als Leerstand erworben hat und an die künftigen Nutzer vermietet, stieß die Initiative sofort auf offene Ohren. Passt das Konzept doch bestens ins neue Profil zur Belebung der Innenstadt unter den Stichworten Kultur und Genuss. Künftig soll der Büchereibereich im hinteren Teil des rund 85 Quadratmeter großen Ladenlokals eingerichtet werden. Schon kurz nach Neujahr werden die Kisten gepackt, kündigt Ursula Kurzweg an, vom 9. bis 13. Januar ist der Umzug geplant. Für die Galerie ist die Eröffnung Anfang Februar vorgesehen.

"Wir suchen nun Kontakt zu Menschen in Stadt und Region, die Bilder von Leo Küppers besitzen und sie eventuell für die Ausstellung zur Verfügung stellen", sagt der pensionierte Real- und Gesamtschullehrer Walter Kurzweg. Ihm selbst gehören vier Gemälde, auch Heimatvereinsvorsitzender Sepp Becker besitzt ein Küppers-Bild. Kurzweg hat auch Verbindung aufgenommen zu Dr. Leo Küppers, dem Großneffen des 1946 verstorbenen Künstlers, der dessen Archiv und Nachlass verwaltet. Vielleicht bietet sich dadurch die Chance, Leben und Werk von Leo Küppers künftig in seiner Geburtsstadt intensiver vorzustellen.

Nach seinen Studien an diversen Akademien und Reisen in die Kunstzentren Europas fand Küppers in Düsseldorf seinen Lebensmittelpunkt, unter anderem als gefragter Porträtist des gut situierten Bügertums.

Zum Gespräch hat Walter Kurzweg zwei seiner Küppers-Gemälde mitgebracht, die einen Eindruck vom breiten Themenspektrum des Künstlers geben: "Der Geiger", ein Bild aus Küppers Düsseldorfer Zeit in den 30er Jahren im Stil der niederländischen Altmeister, und "Jesus vor Pilatus" von 1905, ein Gemälde, das wohl in München entstanden ist, wo Küppers ab 1902 Christliche Kunst an der Akademie studierte.

Kontakt: Walter Kurzweg, Telefon 0175 82333405; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Maler Leo Küppers 1880 - 1946

Biografisches Mit 17 Jahren begann Küppers ein Studium an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf mit dem Ziel, Zeichenlehrer zu werden. Später nahm er Aufträge als Theatermaler in Düsseldorf, Dresden und Thüringen an. Ab 1901 studierte er an den Akademien Karlsruhe und München, wo er sich besonders mit religiösen Themen beschäftigte. Es folgten Studienreisen in die Niederlande, von deren Kunstgeschichte sich Küppers inspirieren ließ, und nach Paris, später auch in die Kunstzentren Wien, Rom und Venedig. Nach freiwilliger Kriegsteilnahme am 1. Weltkrieg folgte die prägende Zeit an der Düsseldorer Kunstakademie als Meisterschüler des Professors Eduard Gebhardt. Küppers' Themenspektrum umfasst Bibelmotive, vielfältige Alltagsszenen und Genremotive, Bildnisse und Landschaften.

Quelle: RP vom 28.12.2016

 

Einladung

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

hiermit laden wir Sie zu der nächsten Ausstellung im Bergfried ein. Herr Willi Palm aus Gerderath zeigt seine Fotos “Schwarzwald 1901 - Dunkel, schwarz, geheimnisvoll“.

 

Ausstellungseröffnung:              Sonntag, 5. März 2017, 14.00 Uhr

Begrüßung:                                  Bürgermeister Manfred Winkens

Informationen zur Ausstellung: Vorsitzender des Heimatvereins Sepp Becker

 

Herr Palm ist bei der Ausstellungseröffnung anwesend und gibt in der Zeit zwischen 14.00 und 17.00 Uhr gerne Informationen und Erläuterungen zu den Fotos.

 

Die Ausstellung ist bis 9. April jeweils sonntags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr sowie nach Absprache zu sehen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Manfred Winkens                    Sepp Becker

Bürgermeister                              Heimatverein

 

Wassenberg, den 16. Februar 2017 

 


 

Schwarzwald 1901

 

Dunkel, schwarz, geheimnisvoll

 

Der Schwarzwald als Heimat, Kraftort, Naturschauspiel...

 

So wie viele Menschen verbinde ich mit dem Schwarzwald ganz persönliche und einzigartige Eindrücke, die ich während meiner zahlreichen Fotoreisen sammeln konnte.

 

Im Schwarzwald ist es oft neblig, manchmal nass, kalt und ungemütlich. Ja regelrecht dunkel, schwarz und geheimnisvoll; eine atemberaubende Landschaft, teils von Menschen genutzt, teils aber auch sich selbst überlassen.

 

Dichte Tannenwälder aus alten Baumriesen, lichte Almen und verlassene Burgruinen bestimmen das Landschaftsbild. Wasserfälle rauschen durch finstere Schluchten, im Winter fegen eisige Stürme über die Gipfel. Im Schwarzwald wirken die Urkräfte der Natur auf eindrückliche Weise.

 

Meine Bilder zeigen unter anderem alte verfallene Schwarzwaldhäuser. Selbst im Sonnenlicht sind sie mysteriös und unergründlich und üben auf den Betrachter eine besondere Faszination aus. Im Inneren der Häuser eröffnen sich Einblicke in das frühere Leben ihrer Bewohner.

 

Es sind Kraftorte, an denen man die Ursprünglichkeit in Verbindung mit Mythen und Sagen aus alten Zeiten intensiv spürt.

 

Die Ausstellung umfasst die Themen: Menschen - Natur-Landschaft - Wasser - Schwarzwaldhäuser und Energie. Sie gibt somit einen eindrücklichen Blick auf den wunderbaren Schwarzwald und macht neugierig auf eine Reise in diese Region. 

 

Willi Palm

  

 


 

Schwarzwaldfotos voller Geschichten

Seit Sonntag ist eine neue Fotoausstellung im Bergfried der Wassenberger Burg zu sehen. "Schwarzwald 1901" lautet der Titel. Fotograf Willi Palm aus Gerderath lädt mit seinen Arbeiten zu einer mystischen Zeitreise ein. Von Katrin Schelter

Sind erst alle Stufen zum Bergfried erklommen, eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf weite Täler, Wasserfälle und altehrwürdige Mühlen. Der Schwarzwald direkt im Herzen von Wassenberg - seit Sonntag diese Idee alles andere als absurd. Bis zum 6. April zeigt der aus Gerderath stammende Fotograf Willi Palm seine Fotoausstellung unter dem Titel "Schwarzwald 1901" mit nostalgisch anmutenden Motiven aus der Region, die über die Jahrhunderte als Inspiration für unzählige Märchen und Schauergeschichten dienten. Die jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnete Schau wurde im Beisein von Bürgermeister Manfred Winkens und Sepp Becker, dem Vorsitzenden des Heimatvereins, eröffnet.
Über zwei Etagen, in die Kategorien Schwarzwaldhäuser, Menschen, Energie, Wasser und Natur-Landschaften aufgeteilt, nehmen die Bilder der Ausstellung die Besucher mit auf eine Zeitreise. Denn obwohl die Fotos alle recht aktuell sind, haben die Menschen und Motive eine solch unbeschwerte Ursprünglichkeit an sich, dass es nicht schwerfällt, lebhafte Rückschlüsse auf das Leben vor rund 100 Jahren zu schließen.

Willi Palm zeigt im Wassenberger Bergfried seine Schwarzwald-Fotos, die wie historische Aufnahmen anmuten, aber dennoch in jüngerer Zeit entstanden sind. Bis 6. April ist die Ausstellung sonntags zu besichtigen. FOTO: Jürgen Laaser
Willi Palm zeigt im Wassenberger Bergfried seine Schwarzwald-Fotos, die wie historische Aufnahmen anmuten, aber dennoch in jüngerer Zeit entstanden sind. Bis 6. April ist die Ausstellung sonntags zu besichtigen. FOTO: Jürgen Laaser

Willi Palm reiste über Jahrzehnte regelmäßig in den Schwarzwald und wohnte dort in der Nähe von Freiburg bei einer Familie, die selbst im Besitz eines über 350 Jahre alten Schwarzwaldhauses ist. Dort bekam er viele Tipps für gut versteckte Besonderheiten in der Umgebung und den Seitentälern. "Irgendwann kam mir der Gedanke, eine eigene Ausstellung zu machen. Die hier gezeigten Bilder sind allesamt im Zeitraum der letzten acht Jahre entstanden", erläuterte er. Neben den ausdrucksstarken Charakterporträts der alteingesessenen Einwohner liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den urigen Schwarzwaldhäusern. Einige von ihnen seien unbewohnt und schon über längere Zeit dem Verfall preisgegeben, manche seien schon nicht mehr in der Form vorhanden, in denen Palm sie ablichtete. Der Schindlerhof, dessen Details einen wichtigen Platz in der Ausstellung einnehmen, existiert inzwischen gar nicht mehr. Seine Dachschindeln jedoch hat Willi Palm aufbewahrt und für "Schwarzwald 1901" in einer eindrucksvollen Kollage verarbeitet.

Doch natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen. Neben wunderschönen Landschaftsaufnahmen und historischen Fotografien der Sternenwirte der Familie Stratz versetzen auch die "technischen" Fotografien die Gäste ins Staunen. So erklärt der Künstler einige Fotos von alten Turbinen, die im historischen Wasserkraftwerk Zweribach stehen - dies sei in privater Hand und produziere heute immer noch Strom.

Die Besucher nutzten die Chance, um Palm für ein Gespräch beiseitezunehmen - nicht nur, um mehr über den Hintergrund der Fotos zu erfahren, viele fachsimpelten mit ihm über die Vorteile des verwendeten Barytpapiers oder über die Belichtungszeit bei seinen Wasseraufnahmen. Willi Palm war sichtlich erfreut über die positive Resonanz: "Es müssen nicht immer Hochglanzobjekte fotografiert werden, diese Gegend hat einen ganz eigenen Charme. Es freut mich, wenn ich das vermitteln kann", sagte er. In vielen Fällen muss er das jedoch gar nicht: Die Bilder sprechen für sich und erzählen ihre eigene Geschichte.

An allen Öffnungssonntagen der Ausstellung im Bergfried ist Willi Palm anwesend. Der Eintritt ist frei.

Quelle: RP vom 7.3.2017

Geheimnisse der Landschaft im Fokus - Heinsberger Zeitung vom 11.3.2017


 

Bilder der Eröffnung von Hans-Josef Jansen

Einladung

Einladung „Im Glanz der Scheinwerfer“

Ausstellungseröffnung „Im Glanz der Scheinwerfer“ am 28.08.2016

Eröffnungsrede vom Bürgermeister Manfred Winkens

Bürgermeister Manfred Winkens

Ich darf Sie alle ganz herzlich begrüssen. Trotz des doch sehr heissen Wetters haben es viele geschafft, hier herauf zu kommen, noch ohne Aufzug. Aber ich sag’ mal was dazu, der Aufzug ist bestellt. Und demnächst wird es also einfacher sein, den Bergfried zu erreichen, dann können wir noch mehr machen. Aber ich freue mich auch, dass wir auch ohne Aufzug viel machen. Und ich darf mich zuerst einmal sehr herzlich beim Heimatverein bedanken, dessen Vorsitzender Sepp hier ist. Bei der KAB, die den Heimatverein immer unterstützt und immer hier vor Ort ist, wenn Ausstellungen da sind. Der Heimatverein organisiert eigentlich alles hier und macht hier auch viele Stadtführungen. Der Bergfried ist nach wie vor die Attraktion. Viele Leute finden es einfach toll, wenn sie ihn einmal gesehen haben. Und wir haben gesagt, unser Ziel ist es, den Bergfried zu beleben, viele Ausstellungen zu machen, Veranstaltungen hier zu machen. Deshalb bin ich froh, dass heute wieder eine Ausstellung da ist.

Ich begrüsse ganz herzlich Herrn Jansen, der die Ausstellung organisiert hat und die schönen Fotos gemacht hat. Es sind nicht nur Fotos von Wassenberg, wie Sie gesehen haben, sondern es sind Fotos aus dem ganzen Kreis. Finde ich übrigens auch sehr sehr gut, denn es gibt auch noch viele schöne andere Orte im Kreis Heinsberg. Wassenberg ist einer davon und wenn ich mich dann umgucke, würde ich sagen das schönste Bild hängt hinter mir, das ist Ophoven. Aber die anderen Bilder sind auch schön. Aber es sind viele viele andere schöne Orte auch im Kreis Heinsberg und ich finde es ganz toll, wenn dann vielleicht viele Leute aus den anderen Orten, wo die Bilder herkommen, wenn sie es hören, dass die Ausstellung da ist, auch nach hier kommen. Und da hätten wir unser Ziel erreicht, möglichst viele Leute in den Bergfried zu holen, um sich an den Bildern zu erfreuen und auf den Bergfried mal hoch zu klettern. Heute ist wieder eine ganz tolle Aussicht und ich denke, wir haben damit ein Highlight.
Nebenan die Burg ist leider immer noch zu, Sie wissen es, wir arbeiten dran. Das ist leider unser Sorgenkind und ich hätte ganz gerne, wenn auch da etwas passieren würde. Man könnte eben die Burg mit Gastronomie und dem Bergfried als Ausstellungsgelände verbinden.

Wie gesagt der Aufzug ist bestellt, der Auftrag ist raus, die Baugenehmigung existiert. Der wird so gebaut, dass man hier nicht sehr viel kaputt machen muss. Er wird also vorgefertigt. Sobald das Ding fertig ist, wird also ein Aufzug vom Parkplatz bis hier zur Tür vorhanden sein. Und es wird kein Akku-Aufzug sein, sondern ein Aufzug, der im Dauerbetrieb fahren kann. Dann wird es natürlich sehr viel einfacher für die Leute, die hier Ausstellungen machen, ihre Bilder hier hoch zu schleppen. Ich kann mir also vorstellen, wenn man das ganze Zeug hier hoch tragen muss. Wenn Sie für sowas ins Sportstudio gehen, müssen sie dafür 50 Euro zahlen. Noch mal herzlichen Dank Herr Jansen, dass Sie die Ausstellung gemacht haben, dem Heimatverein vielen Dank. Ich denke mal, Sie sagen etwas zu den Bildern, was es zu sehen gibt und wie gesagt, ich finde es ganz ganz toll und wünsche der Ausstellung viel viel Erfolg. Und Herr Jansen hat sich auch bereit erklärt, in den nächsten zwei Monaten die Ausstellung zu begleiten, sodass der Bergfried dann jeden Sonntag geöffnet ist und ich denke Sepp, das ist dein Wunschtraum immer gewesen. Viel Erfolg! Viel Spaß!

Applaus

Grußwort vom Vorsitzenden des Heimatvereins Sepp Becker

Vorsitzender des Heimatvereins Sepp Becker

Ja, ich möchte als Vorsitzender des Heimatvereins auch einige Worte sagen. Es ist ja nicht die erste, zweite oder dritte Ausstellung, wir haben schon sehr viele Ausstellungen gemacht. Und hier noch mal ein besonderes Kompliment, es sind alle drei Etagen mit besetzt worden. Das hatten wir erst bei einer einzigen Ausstellung, nämlich Textilgeschichte vom Wassenberg mit Krahnen und Gobbers. Diesmal sind tatsächlich auch alle drei Ebenen besetzt und unser Bürgermeister hat es gerade schon angeschnitten, es ist mühsam, das alles rauf zu schaffen. Sonst haben wir das mit sehr vielen gemacht. Ich muss wohl sagen, in diesem einen Fall, der Herr Jansen ist noch gut kräftig und vital, der hat das alles selber rauf geschafft. Ein bisschen Hilfe bekommen beim Aufhängen und so weiter, aber der hat das wirklich in einer famosen Weise gemacht und hier alles rauf geschafft. Und ich weiss von den vielen Ausstellungen, die wir gemacht haben, wie mühsam das ist, den Bergfried zu ersteigen. Der Bergfried ist das Wassenberger Wahrzeichen und wenn wir hier Stadtführungen machen, dann sind die Leute von Wassenberg begeistert, aber eben ist das schon angeschnitten worden, jede Stadt hat ihre Schönheit und deswegen ist es gut, dass von nah und fern die Leute zum Bergfried kommen, immer wenn es offen ist, wenn Ausstellungen da sind. Und es ist schön, wenn die Leute etwas von ihrem Ort wiederfinden, entweder als Aussicht von oben oder innen, dass Bilder aus ihrer Stadt auch gezeigt werden. Und das ist diesmal sehr schön, wenn man Tourismus macht ist Wassenberg viel zu klein, um alle Interessen zu treffen. Und dann ist es gut, auch zu zeigen, im ganzen Kreis Heinsberg gibt es sehr viele schöne Sachen. Wie diese Woche noch eine ältere Frau sagte: „Wat hamer et doch bei uns so schön, die meisten sehen das gar nicht“.

Und dann bin ich beim Fotografen. Ich habe mal den Vergleich gemacht: Ein Jäger geht auf die Pirsch und will ein Tier erjagen. Da muss er Geduld haben, er muss ein gutes Auge haben und so weiter. Ein Fotograf muss das noch in vielfältiger Weise noch viel besser hinbekommen. Nicht nur Lichtverhältnisse, das tolle Motiv, die Jahreszeit, der Tag und vor allen Dingen auch Geduld. Natürlich kann man jetzt sagen bei den Gebäuden, da braucht man nicht so viel Geduld. Trotzdem muss man den richtigen Zeitpunkt treffen, um solche Bilder im richtigen Augenblick zu fotografieren. Und das ist Herrn Jansen in hervorragender Weise gelungen. Man staunt, wenn man diese Bilder sieht und sagt: Ist das überhaupt so schön? Es ist so schön! Nur ist die Frage, haben wir die Augen geöffnet, um das genau zu erkennen. Ich muss sagen, ich bin da sehr beeindruckt und ich habe denn auch mich noch einmal sachkundig gemacht. Es ist so, dass der Herr Jansen nur nicht Gebäude oder auch Landschaften fotografiert, sondern auch Personen. Und er hatte vor kurzem eine Ausstellung in Brachelen, da ging es um Demenz und das war auch in der Presse hervorragend dargestellt. Und dann sieht man, dass Fotografen auch, ich sag’ jetzt mal von innen her sich mit einer Sache beschäftigen müssen, um das Richtige zu treffen. Ich glaub’, dass ist ihm in hervorragender Weise gelungen und dafür möchte ich ihm noch mal recht herzlich danken.

Ich möchte auf etwas hinweisen, wenn man diesen Bildband sieht „Im Glanz der Scheinwerfer Kreis Heinsberg“, er hat einen Bildband heraus gegeben. Man muss sagen, dass ist schon ein Schnäppchen, für 9 Euro 90 so einen grossen Bildband im Glanzformat zu bekommen, ist eigentlich ein Preis, der viel zu tief ist. Ich bin froh, dass diese Bücher im Umlauf sind, man kann das verschenken und deswegen möchte ich das empfehlen. Schauen Sie sich das Buch an! Wenn Sie es gut finden, kaufen Sie es einfach. Das ist nur ein kleiner Hinweis, wer sich davon angesprochen fühlt, soll das ruhig tun. Ja, vielen herzlichen Dank, dann darf ich Herrn Jansen jetzt bitten. Es ist so gedacht, das man Herrn Jansen begleitet, das er zu den Bildern etwas sagt und das man dann sozusagen durch die verschiedenen Etagen geht, um so die Ausstellung kennenzulernen. Und viele Städte und Orte mit zu entdecken in einer besonderen Weise, die er so zu einer späteren Tageszeit gesehen hat. Das viele Bilder von Wassenberg dabei sind ist natürlich klar, als Wassenberger sind wir davon überzeugt, dass wir der schönste Ort im Kreis Heinsberg sind und deswegen ist er sehr vielfältig hier vertreten. Danke schön!


Applaus

Ansprache von Hans-Josef Jansen

Hans-Josef Jansen

Ja, liebe Gäste, ich bedanke mich, dass so viele heute gekommen sind. Normalerweise sollte diese Ausstellung erst gar nicht hier stattfinden. Aber Anfang des Jahres fragte der Sepp Becker: „Können Sie bitte die Ausstellung auch noch im Bergfried zeigen?“ Und ich war dann eigentlich sehr skeptisch, sie läuft jetzt zweieinhalb Jahre, es ist heute eine Jubiläumsausstellung, eigentlich die zehnte im Kreisgebiet. Und deswegen war ich der Meinung: „Da kommt keiner mehr hin!“. Und er meinte dann: „In Wassenberg ist das anders!“. Und wenn ich das so sehe, dann scheint es doch hier die Kulturhochburg des Kreis Heinsbergs zu sein. Wenn ich mal sehe, was ich hier in den letzten Tagen aufgebaut habe, was da an Menschen hier war, dann muss ich sagen „Beachtlich!“. Dann zuerst mal ein großes Dankeschön dem Heimatverein mit Sepp Becker, der Stadt Wassenberg und dem Herrn Bürgermeister. Und dieses Dankeschön möchte ich auch mit einem Schnäppchen zum Ausdruck bringen.

Jansen überreicht Winkens und Becker jeweils einen Bildband.

Zum vielen Bildern werde ich eigentlich heute oder jetzt hier nicht viel sagen, das können wir im Nachhinein. Weil einige hier sind, die die Ausstellung schon gesehen haben und dann sagen: „Das habe ich schon einmal gehört, das habe ich auch schon zweimal gehört“. Ich bedanke mich noch einmal bei den Leuten, die bei dieser Aktion mit geholfen haben. Herr Becker hat es eben schon mal erwähnt, es ist nicht nur den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Es ist so, dass man sagen müsste, könnt ihr vielleicht die Beleuchtung 10 Minuten früher oder später oder etwas länger einschalten. Es ist eigentlich so, dass, Sie werden es sehen bei den Bildern, immer ein bisschen Tageslicht da ist und das ist eigentlich ungewöhnlich, denn meistens wird es eingeschaltet, wenn die Strassenbeleuchtung eingeschaltet wird und dann ist es dunkel. Das heisst also, dann ist auch der Hintergrund schwarz und das wollte ich eigentlich nicht so haben. Also haben da einige Leute auch mitgeholfen. Ich freue mich jedenfalls, dass ich hier im Bergfried die Jubiläumsausstellung, aber auch die letzte Ausstellung dieser Art zeigen darf. Ich find’s super hier, ich würde mal behaupten, wenn jetzt auch der Aufzug fertig ist, dann ist es das Schmuckstück im Kreis Heinsberg. Wer hier ausstellen darf, der muss sich einfach glücklich schätzen, es lohnt sich. Und damit bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit, wer Fragen hat, ich stehe gerne zur Verfügung. Schönen Dank!

Applaus

 

Bilder von der Ausstellungseröffnung

(Zum Vergrößern auf das Foto klicken)

 Fotos: Willi Palm

Pressespiegel

Die Heimat in ganz besonderem Licht

Fotos von Hans-Josef Jansen sind in den kommenden Wochen noch im Wassenberger Bergfried zu sehen. Von Daniela Giess

Eigentlich wollte Hans-Josef Jansen seine Fotografien nicht mehr öffentlich zeigen. Insgesamt neun Ausstellungen im gesamten Kreis Heinsberg schienen dem 64-Jährigen genug zu sein. "Da kommt ja doch keiner mehr gucken", vermutete der gelernte Diplom-Vermessungsingenieur, der sich seit kurzer Zeit im Ruhestand befindet.

Fotograf Hans-Josef Jansen stellt auf drei Etagen im Wassenberger Bergfried aus. FOTO: JÜRGEN LAASER
Fotograf Hans-Josef Jansen stellt auf drei Etagen im Wassenberger Bergfried aus. FOTO: JÜRGEN LAASER


Sepp Becker, Vorsitzender des Wassenberger Heimatvereins, war anderer Meinung - und überzeugte Jansen Anfang des Jahres, seine schönsten Aufnahmen im Bergfried einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "Im Glanz der Scheinwerfer" lautet der bezeichnende Titel der ungewöhnlichen Fotoausstellung, für die Jansen rund eineinhalb Jahre in Städten und Gemeinden der Region unterwegs war.
Das Wassenberger Roßtor, der riesige Mammutbaum, Burg Wegberg und Burg Randerath, das Gymnasium in Geilenkirchen, das Fördergerüst der stillgelegten Zeche Sophia-Jacoba in Hückelhoven, die historische Mühle in Breberen, das Heinsberger Begas-Haus: Hans-Josef Jansen lässt die abgelichteten Sehenswürdigkeiten im ungewöhnlichen Glanz erstrahlen. Dabei war er oft auf Hilfe angewiesen. Stadtverwaltungen und Bürger hätten ihr Entgegenkommen gezeigt, indem zum Beispiel auf seine Bitte hin Parkplätze für die Aufnahmen geräumt worden seien, sagte Jansen bei der Ausstellungseröffnung im alten Bergfried.
Im Eigenverlag hat er einen Bildband in einer Auflage von insgesamt 1000 Exemplaren herausgegeben, der zum Preis von 9,90 Euro zu haben ist. Noch etwa 100 Bücher sind zu haben. Drei Euro pro Verkauf sind für die Kinderkrebshilfe Ophoven bestimmt. Mit der Ausstellung im Wassenberger Bergfried feiert Jansen somit ein kleines Jubiläum - zum zehnten Mal präsentiert er die Ergebnisse seiner abendlichen Fotopirsch im Kreisgebiet.
Jede Stadt habe ihre Reize, betonte Becker. Neben einem guten Auge und Geduld benötige ein Fotograf ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt, um auf den Auslöser zu drücken. Jansen sei dies "in hervorragender Weise gelungen". Auch Bürgermeister Manfred Winkens zeigte sich begeistert von den ausgestellten Fotografien. Im Kreis Heinsberg gebe es viele schöne Orte, "und Wassenberg ist einer davon".
Für den Bergfried kündigte der Verwaltungschef einen Aufzug an, der inzwischen bestellt und Besucher vom Parkplatz zu dem historischen Gemäuer befördern soll. "Dann können wir hier noch mehr machen." Mit zahlreichen Ausstellungen solle der Bergfried belebt werden. Als "unser Sorgenkind" bezeichnete er in diesem Zusammenhang die Burg, die immer noch geschlossen sei. "Wir arbeiten an einer Lösung", sagte der Erste Bürger.

Quelle: RP vom 30. August 2016

 

Geschäfts-, Fahrten- und Spendenkonto des Heimatvereins Wassenberg e.V.:  
Kreissparkasse Heinsberg ● IBAN DE03 3125 1220 0002 2043 60 ●  BIC WELADED1ERK