Ein Gemeinschaftsprojekt der Kunst, Kultur und Heimatpflege Wassenberg gGmbH und dem Heimatverein Wassenberg ist es zu verdanken, dass man sich nun mittels App in die Geschichte Wassenbergs hineinversetzen kann. Dies ist möglich, wenn man sich in kleinen Schritten unter Anleitung eines kundigen Stadtführers durch das von der ehemaligen Stadtmauer umsäumte Gebiet durch Wassenberg leiten lässt.
Wie viele Blatesräuber wurden auf dem Wassenberger Galgenberg für ihre Taten bestraft? Weshalb sollte der Vogt im Stadtgraben von Wassenberg ertränkt werden? Wann und weshalb entstand das Roßtor mit Stadtmauer, von der wir heute noch einen großen Teil sehen können? Wie oft wurde Wassenberg von Feinden eingenommen und verwüstet? Woher stammt der Burgstein, der neben dem Fahrstuhl am Außenaufgang zum Bergfried liegt? Auf all diese Fragen und noch mehr wird der Stadtgästeführer Walter Bienen, Heimatverein Wassenberg, in seiner Rolle als „Stadtschreiber Walterus“ in Begleitung vom „Fleischhauer Johannes zu Wassenberg“ und der Edeldame „Gerlind von der Schwalm“ eingehen. Diese Führung ist auch für Kinder im Grundschulalter geeignet. Wer ein Smart Phone sein Eigen nennt, der sollte es tunlichst mitbringen. Denn auf dem Rundgang werden wir dem Ritter Gerhard per App begegnen. Der Stadtschreiber Walterus wird die Geschichten, die der Ritter Gerhard anreißt, vollständig zu Ende erzählen.
Die Führungen finden statt: am 22.3. 2020 um 13.30 Uhr ab Pontorsonplatz; am 13.4. 2020 (Ostermontag) um 13.30 Uhr ab Roßtor; am 2.8. 2020 um 13.30 Uhr ab Roßtor und am 23.8. 2020 um 13.30 Uhr ab Roßtor.
Sehr geehrtes Mitglied des Heimatvereins,
es ist inzwischen gute Tradition, dass wir am Ende eines Jahres auf die Aktivitäten unseres Heimatvereins im abgelaufenen Jahr zurückblicken. Wie schon in den vergangenen Jahren fanden die kulturhistorischen Spaziergänge und Spazierfahrten sowie die Stadt- und Themenführungen mit Sepp Becker und Walter Bienen großen Anklang. Zum allerersten Mal fanden auch zwei militärhistorische Führungen statt, für die Oliver Hermanns und Markus Morgenweg verantwortlich sind. Die Monatswanderungen mit Wolfgang Clingen, der seit geraumer Zeit von Rudolf Kitschen unterstützt wird, sind aus unserem Jahresprogramm nicht mehr wegzudenken. Das Gleiche gilt für die Radwandertouren mit Walter Brehl, der in Wolfgang Buchholz einen verlässlichen Partner hat. Die vogelkundliche Wanderung am 1. Mai mit Christoph und Peter von der Beek gehören ebenfalls zum festen Bestandteil unseres Programms, „wie das Salz in der Suppe“.
Auch das Maisingen mit Karl Lieck und Hilde Erards im Naturparktor war wieder ein voller Erfolg.
Die Öffnung des Bergfrieds an jedem 2. Sonntag eines Monats wurde von den Besuchern dankend angenommen. Die beiden Tagesfahrten nach Eltville und Deventer sind von den Teilnehmern mit viel Lob bedacht worden. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Mehrtagesfahrt nach Freiburg. Hier darf ich Agnes Basten hervorheben, die die meiste Arbeit in diese Veranstaltungen gesteckt hat.
Die Ausstellung „Die Ruraue im Blick der Maler und Fotografen“ war ein großer Erfolg. Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass sich Walter Kurzweg und Hans-Josef Jansen hier sehr stark eingebracht haben. Beide gehörten zusammen mit dem Vorsitzenden zum Redaktionsteam, das den Kalender für 2020 mit dem Titel „Rurauen um Wassenberg im Blick der Maler und Fotografen“ herausgebracht hat.
Der Vortragende zum Thema „Oskar von Forckenbeck – Wohltäter – Landschaftsgestalter “ im Naturparktor konnte sich über mangelnden Besuch nicht beklagen. Den gleichen Vortrag hat der Vorsitzende auch im „Internationalen Zeitungsmuseum Aachen“ gehalten. Von offizieller Seite hat der stellvertretende Bürgermeister Frank Winkens als Vertreter der Stadt Wassenberg daran teilgenommen.
Eine Recherche-Arbeit der besonderen Art wurde vom Archivteam der Pfarre St. Marien Wassenberg geleistet (Sepp Becker, Christoph Steffens, Dieter Krappen). Als Arbeitsgruppe im Geschichtsarbeitskreis unseres Vereins haben sie die Bürgermeister-Chronik von Myhl (um 1825) übersetzt, interpretiert und als Taschenbücher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Buches „Die Geschichte des Wassenberger Marienhauses“ konnte der Vorsitzende bei seinen Autorenlesungen insgesamt 180 Zuhörer begrüßen, was natürlich als großer Erfolg gewertet werden darf. Dieses Buch ist noch in wenigen Exemplaren verfügbar.
Der diesjährige Plattdeutschabend mit 235 Teilnehmern war wieder einmal die bestbesuchte Veranstaltung unseres Vereins. Karl Lieck und Hilde Erards sind an diesem Abend gebührend verabschiedet worden. Aus Altersgründen haben sie ihre aktive Laufbahn in unserem Verein damit beendet. Beiden einen „Herzlichen Dank“ für ihr Engagement.
Das Leo-Küppers-Haus hat auch in diesem Jahr wieder Zuwachs bekommen. Der Heimatverein und die Stadt haben jeweils ein Werk von Leo Küppers erworben. Unter der fachkundigen Leitung vom Kurator des Leo-Küppers-Hauses, Walter Kurzweg, wurden die beiden Werke in die Sammlung aufgenommen. Nach der Restaurierung konnte auch der Originalrahmen eines der Bilder aus der Verwandtschaft von Leo Küppers erworben werden.
Bei der Ernte am Lebkuchenbaum in den Parkanlagen am Gondelweiher konnten sich in diesem Jahr vor allem die Kinder des Kindergartens Rosengarten, Myhl, an den Lebkuchenherzen erfreuen. Agnes Basten und Leo Schröder waren aktiv dabei, den Kindern diese Freude zu bereiten.
Das Jahr 2019 war für unseren Verein etwas ganz Besonderes. Zum einen haben wir im Rahmen des Heimat - Checks, der durch das Land NRW vergeben wird, in diesem Jahr 2000,- € zuerkannt bekommen. Das Geld wird zweckgebunden für die Beschilderung von historisch bedeutsamen Objekten in der Wassenberger Oberstadt verwendet. Sechzehn neue Info-Schilder werden im Frühjahr aufgestellt. Für die Inhalte zeichnen im Wesentlichen der Ehrenvorsitzende Sepp Becker und der Vorsitzende unseres Vereins verantwortlich. Die graphischen Arbeiten wurden von Kurt Stieding ausgeführt. Die offizielle Aufstellung der Schilder wird per Rundbrief/Mail und durch die lokale Presse bekannt gegeben. Alle Objekte liegen an einem Rundweg, für den im ersten Halbjahr 2020 ein Flyer erstellt wird.
Des Weiteren haben wir im Rahmen eines Wettbewerbs um den Heimatpreis der Stadt Wassenberg den 2. Preis verliehen bekommen. Er ist mit 1500,- € dotiert.
Den größten Erfolg haben wir beim Wettbewerb um den Heimatpreis des Kreises errungen. Unser Arbeitskreis Auenherz, der sich für die Belange der Natur in der unteren Ruraue einsetzt, hat aus der Hand des Landrates den 1. Preis ausgehändigt bekommen. Dieser Preis war mit 5000,- € dotiert. Herzlichen Glückwunsch!
Am 7. Dezember fand nach der Nikolauswanderung die diesjährige Nikolausfeier im „Froschkönig“ statt. Der langjährige „Nikolaus“, Franz Thomaßen, war leider erkrankt. Für ihn ist Hermann-Josef Basten eingesprungen, der die Sache souverän gemeistert hat.
Seit einigen Wochen gibt es an vier verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Möglichkeit, dem virtuellen „Ritter Gerhard“ zu begegnen. Nachdem man mit seinem Smartphone eine bestimmte App herunter geladen hat, kann man ihn nach Eingabe eines Codes leibhaftig auf dem Bildschirm sehen und zum Sprechen bringen. 40 Sekunden lang erzählt er am Bergfried, am Eingang zum Burgrestaurant, am Verlorenenturm und am Roßtor eine Episode zur Geschichte des jeweiligen historischen Bauwerks. Diese Art der Wissensvermittlung nennt man „Augmented Reality“, was soviel heißt wie „computerunterstützte Wahrnehmung der Realität“. Der Vorsitzende und sein Vertreter haben bisher schon zahlreiche Gäste auf einem Stadtrundgang mit dieser Art von Geschichtsvermittlung bekannt gemacht. Dieses Projekt wird von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein durchgeführt. Wir haben uns auch finanziell daran beteiligt.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt bei unserem Bürgermeister Manfred Winkens und bei der Geschäftsführerin der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH Wassenberg, Frau Annika Schmitz und ihrem Team, für die gute Zusammenarbeit nicht nur bei diesem Projekt ganz herzlich bedanken. Bedanken möchte ich mich auch für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schwalm – Nette, vor allem bei Frau Dr. Barbara Grodde.
Werfen wir noch einen kurzen Blick auf einige Aktivitäten, die wir für das neue Jahr geplant haben. Von Mitte Januar bis Mitte Februar 2020 werden im Naturparktor einige interessante Filme zu sehen sein. Im neuen Jahr bieten wir neben den bekannten Radwanderfahrten zum ersten Mal „Genussradeln mit Ida“ an. Im Januar wird es eine Ausstellung im Bergfried geben, die sich mit der Zerstörung der Georgs-Basilika beschäftigt. Die übrigen Angebote entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm für das 1. Halbjahr 2020.
Ihnen, liebes Mitglied des Heimatvereins Wassenberg, wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bitte bleiben Sie gesund und munter.
Dies wünscht Ihnen von Herzen
Walter Bienen, Vorsitzender
Wassenbergs Heimatverein baut das Informationsangebot in der Altstadt aus. Wissenswertes an „Het Jaastes" angebracht.
Die Beschilderung von historisch bedeutenden Gebäuden im Altstadtbereich von Wassenberg ist durch den Heimatverein fortgeführt worden. Das Gebäude „Het Jaastes“ war demnach schon vor 1317 das „Gasthaus St. Nikolaus“, ein Hospital und Armenhaus für bedürftige Bürger. Im Jahr 1764 wurde das alte Gebäude jedoch abgebrochen. An gleicher Stelle wurde stattdessen ein geräumigeres, spitzgiebeliges Haus errichtet, das dort bis heute noch steht. Es befindet sich an der Kreuzung von Graf-Gerhard-Straße und Am Buir. Dort brachten Vorsitzender Walter Bienen, Ehepaar Lentz, Eigentümer Wolfgang Odenthal und Ehrenvorsitzender Sepp Becker jetzt eine neue Tafel an.
Die Maueranker im Giebel des Gebäudes erinnern noch heute an das Baujahr 1764. Die neue Infotafel erinnert nun darüber hinaus an die Geschichte in den Jahrhunderten zuvor, als an selber Stelle ein Armenhaus gestanden hatte.
Dazu heißt es: „In der früheren Zeit hat es eine Verbindung zwischen der Bruderschaft St. Jöres (St. Georg) und dem Armenhaus gegeben. Bürgermeister und Propst führten hier in der Regel die Aufsicht. Nahrungsmittel und Kleidung wurden an die Bedürftigen verteilt. Der Gasthausmeister, auch Armenhausmeister genannt, war eine Art Herbergsvater. Er kontrollierte das Leben im Haus und führte die Verteilungen der Spenden durch.“
Quelle: RP vom 4. September 2019
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